Inclusion and Exclusion. Facets of a phenomenon in history and literature

Inclusion and Exclusion. Facets of a phenomenon in history and literature

Veranstalter
Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz; Research Unit Historical Cultural Sciences, Johannes Gutenberg-University, Mainz, Germany
Veranstaltungsort
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2018 - 23.06.2018
Deadline
15.04.2018
Website
Von
Judith Mengler

Inclusion and Exclusion: Facets of a phenomenon in history and literature.

In the last years, hardly any other term has been frequented as much as topic of public and political debates than that of 'Inclusion'. While inclusion is primarily a viral topic in educational politics and institutions, the term 'Integration' is central for the discussion of practices of enclosure and expulsion foremost in domestical and security-political contexts.
Excitement of the discussion and pressure of topicality impend an obstruction of the perspective omitting the fact that inclusion and exclusion are phenomena of human societies, which overlap time, space and different media. The study group „Inclusion and Exclusion in History and Literature” at Johannes Gutenberg-University at Mainz has set its aim at providing a historically informative contribution to these quasi ubiquitary keywords.
Therefore, we do not understand inclusion and exclusion as a binary concept, but as interacting techniques of approach, which are reciprocally contingent and also gradual. Possibly these techniques of approach could develop an unintended surplus with unintended consequences, ergo a momentum, which in turn influences the constellations of InExclusion, their semantics, actors and narratives.
Objective of the conference is to put a spotlight on the question regarding the forms and narratives of the phenomena of InExclusion in specific historical constellations and/or contemporary literature. Thereby unintended effects, time-overlapping structures and culture-specific characteristics or similarities could be carved out better and critically scrutinised.
To achieve this objective, the hosts propose the following possible topics as orientation for your contributions.

1.) Inside and Outside – Space and Spatiality of InExclusion
Spatial separation is one of the most visible phenomena of constellations of InExclusion. Spatial enclosure and expulsion can be justified by the function of a space (e.g. sacral – profane), arbitrarily stipulated for certain groups of people (e.g. prison), or voluntarily desired (e.g. monastery), as well as an effect of socio-economic hierarchies (e.g. better vs. worse residential areas).

2.) We and the Others – Affiliation, Membership, Discrimination
The normative stipulation in the area of InExclusion already applies to everybody when one acquires a nationality by birth. Also the voluntary joining of a defined group of people with certain criteria (e.g. guild, association, Facebook group) is a common phenomenon. Simultaneously, this inclusion means dissociation from other groups and agents – as well as a (self-)exclusion. Membership and association can also be denied to others by members of a group, e.g. on grounds of gender, ethnic origin or socio-economic status.

3.) “... and you are out!” – Semantics and Narratives of InExclusion
A society's practices and language reciprocally influence each other, which also applies to phenomena of InExclusion. The analysis of semantics and narratives in the respectively contemporary literature could provide information about the historical comprehension of InExclusion and practical as well as theoretical knowledge of the respective societies.

4.) Enclosure, Expulsion, Sorting – Practises and Processes of InExclusion
Practises of InExclusion are often processes of arranging and sorting. By enclosure and expulsion of certain (groups of) people, wares or ideas, an order, which is imagined as an ideal, ought to be (re)established. Thereby, these processes are subject to historical change, e.g. from discrimination to formal expulsion or vice versa.

5.) Knowing, not knowing, knowing better – Knowledge Bases and History of Knowledge of InExclusion
Constellations of InExclusion are justified and provided with meaning in reference to knowledge bases. In the process, knowledge about InExclusion is preserved, traded, but also transformed under respectively historical constellations. Hereby, the characteristics of the relationship between scientific discourse, common knowledge or know-how, as well as the practices of InExclusion are of special interest.

We welcome contributions from all disciplines of the humanities and relating to all historical and literary epochs. Suggestions regarding further aspects of inclusion and exclusion are welcome as well.

Please send us your propositions, in extent of max. 300 words, as well as a short CV until 15th April 2018 via e-mail to InExklusion@uni-mainz.de.
The venue is Mainz (Germany). Expenses of your journey as well as lodging will be covered.

Inklusion und Exklusion. Facetten eines Phänomens in geschichts- und literaturwissenschaftlicher Perspektive

Kaum ein Begriff war in den letzten Jahren so häufig Thema von öffentlichen und politischen Debatten wie der der Inklusion. Während die Inklusion vor allem in der Bildungspolitik und den Bildungseinrichtungen als Thema virulent ist, werden Praktiken des Ein- und Ausschlusses besonders in innen- und sicherheitspolitischen Kontexten unter dem Schlagwort „Integration“ breit diskutiert.
Durch die Aufgeregtheit in der Diskussion und den Aktualitätsdruck droht der Blick dafür verstellt zu werden, dass Inklusion und Exklusion zeit-, raum- und medienübergreifende Phänomene menschlicher Gemeinschaften sind. Die Arbeitsgruppe „Inklusion und Exklusion in Geschichte und Literatur“, angesiedelt am Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, hat es sich daher zum Ziel gesetzt, einen historisch informierten Beitrag zu diesen quasi ubiquitären Schlagworten zu leisten.
Wir verstehen dabei Inklusion und Exklusion nicht als binäres Konzept, sondern als mit einander kommunizierende Verfahrensweisen, die wechselseitig bedingt und auch abstufbar sind. Unter Umständen können diese Verfahrensweisen einen nicht intendierten Überschuss mit nicht intendierten Folgen, also eine Eigendynamik, entwickeln, die wiederum auf die InExklusionskonstellationen, ihre Semantiken, Akteure und Narrative rückwirkt.
Ziel der Tagung ist, die Frage nach den praktischen Formen und Narrativen der Phänomene von InExklusion in je spezifischen historischen Konstellationen und/oder der zeitgenössischen Literatur in den Mittelpunkt zu stellen. Dadurch können nicht intendierte Effekte, zeitübergreifende Strukturen und kulturspezifische Besonderheiten oder Gemeinsamkeiten besser herausgearbeitet und kritisch hinterfragt werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, schlagen die Veranstalter ein weites Feld von möglichen Themen vor, an denen sich die Beiträge orientieren können:

1.) Drinnen und Draußen – Raum und Räumlichkeit der InExklusion
Räumliche Trennung ist eines der sichtbarsten Phänomene von InExklusionskonstellationen. Räumlicher Ein- und Ausschluss kann durch die Funktion des Raumes begründet (z.B. sakral – profan), willkürlich für bestimmte Personengruppen gesetzt (z.B. Gefängnis) oder freiwillig angestrebt werden (z.B. Inklusen im Kloster) sowie auch als Effekt sozio-ökonomischer Hierarchien auftreten (z.B. gute gegen schlechtere Wohnviertel).

2.) Wir und die Anderen – Zugehörigkeit, Mitgliedschaft, Diskriminierung
Die normative Setzung im Bereich InExklusion betrifft uns alle schon bei der Geburt, mit der wir eine Staatbürgerschaft erlangen. Auch der freiwillige Beitritt zu einer definierten Personengruppe (z.B. Zunft, Verein, Facebook-Gruppe) mit bestimmten Kriterien ist ein bekanntes Phänomen. Gleichzeitig bedeutet diese Inklusion die Abgrenzung gegen andere Gruppen und Akteure – also eine (Selbst)Exklusion. Mitgliedschaft und Zugehörigkeit kann auch von Mitgliedern einer Gruppe Anderen verwehrt werden, z.B. aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft oder sozio-ökonomischem Status.

3.) „… und raus bist du!“ – Semantiken und Narrative der InExklusion
Praktiken und Sprache einer Gesellschaft beeinflussen sich wechselseitig, das gilt auch bei Phänomenen der InExklusion. Der Blick auf die Semantiken und Narrative in der je zeitgenössischen Literatur kann so Auskunft über das historische InExklusionsverständnis geben und das praktische und theoretische Wissen der jeweiligen Gesellschaften über InExklusion zu Tage fördern.

4.) Einschließen, Ausschließen, Sortieren – Praktiken und Prozesse der InExklusion
InExklusionspraktiken sind oft auch Prozesse des Ordnens und Sortierens. Durch den Ein-und Ausschluss bestimmter Personen(gruppen), Güter oder Ideen soll eine als ideal gedachte Ordnung (wieder) hergestellt werden. Dabei sind diese Prozesse einem historischen Wandel unterworfen, z.B. von der Diskriminierung zum formellen Ausschluss oder vice versa.

5.) Wissen, nicht wissen, besser wissen – Wissensbestände und Wissensgeschichte der InExklusion
InExklusionskonstellationen werden mit Verweis auf Wissensbestände gerechtfertigt und mit Sinn versehen. Das Wissen über InExklusion wird dabei in je spezifischen historischen Konstellationen konserviert, tradiert aber auch transformiert. Von besonderem Interesse ist hier auch die Frage nach dem Verhältnis von wissenschaftlichem Diskurs, Alltags- bzw. Erfahrungswissen sowie den Praktiken der InExklusion.

Willkommen sind Beiträge aus allen geisteswissenschaftlichen Disziplinen und zu allen historischen und literarischen Epochen. Vorschläge zu weiteren Aspekten der Inklusion und Exklusion sind natürlich ebenfalls erwünscht.

Bitte senden Sie uns Ihre Vorschläge im Umfang von max. 300 Wörtern sowie einen kurzen Lebenslauf bis zum 15. April 2018 per Mail an InExklusion@uni-mainz.de .
Der Veranstaltungsort ist Mainz. Die Kosten für die An- und Abreise sowie Übernachtungen werden übernommen.

Programm

Kontakt

Judith Mengler

Jakob Welder-Weg 11
55099 Mainz

InExklusion@uni-mainz.de


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