Polen und die Ukraine teilen Territorien, Bevölkerungen und eine verflochtene Geschichte – von der polnisch-litauischen Rzeczpospolita über den Zweiten Weltkrieg bis in die postsowjetische Zeit. Die nationalen Herkunftsnarrative beider Länder beziehen sich häufig auf dieselben Orte und Ereignisse, haben jedoch unterschiedliche und oft widersprüchliche Interpretationen. Andrii Portnovs Essay zur polnisch-ukrainischen Geschichte wirft grundsätzliche Fragen europäischer Erinnerungspolitik und ihren Grenzen auf, etwa im Umgang mit unterschiedlichen Deutungen der Erbschaften Europas, mit pluralen Gesellschaften, mit den Gewalterfahrungen alter und neuer Konflikte, den Grenzziehungen zwischen Ost-, West, Schengen- und Resteuropa, den Bedingungen friedlicher Koexistenz vor dem Hintergrund des geopolitischen Konflikts zwischen Russland und dem „Westen“, und Auswirkungen wirtschaftlicher und politischer Neuordnung und dem Aufkommen autoritärer politischer Bewegungen.
Publikation: Andrii Portnov, Poland and Ukraine: Entangled Histories, Asymmetric Memories (Essays of the Forum Transregionale Studien, vol. 7), Berlin 2020. https://doi.org/10.25360/01-2020-00011
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Der Essay und die Diskussion sind Teil des wissenschaftlichen Programms von Prisma Ukraïna – Research Network Eastern Europe, einem Forschungsprogramm am Forum Transregionale Studien, Berlin. Das Forum ist eine Plattform zur Förderung der inhaltlichen Internationalisierung der Geistes-und Sozialwissenschaften. Es eröffnet Freiräume für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Expertise und Perspektive. Es beruft Forscherpersönlichkeiten aus aller Welt als Fellows und entwickelt Formate transregionaler Wissenschaftskommunikation und -zusammenarbeit. In Kooperation mit Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Berlin und dem Bundesgebiet führt das Forum transregionale Forschungsprogramme durch. Es wird gefördert vom Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei für Wissenschaft und Forschung.