Popularisierung heiliger Texte und deren normative Grenzen in Judentum, Christentum und Islam

Popularisierung heiliger Texte und deren normative Grenzen in Judentum, Christentum und Islam

Veranstalter
AG Populärkultur(en) der Jungen Akademie: Katharina Heyden (Evangelische Theologie, Bern), Henrike Manuwald (Germanistik, Freiburg i.Br.), Rebekka Voß (Judaistik, Frankfurt)
Veranstaltungsort
Ort
Bern
Land
Switzerland
Vom - Bis
30.09.2015 - 02.10.2015
Deadline
31.03.2015
Von
Die Junge Akademie

Die Junge Akademie vergibt 5 Reisestipendien zur Teilnahme an der interdisziplinären Tagung „Popularisierung heiliger Texte und deren normative Grenzen in Judentum, Christentum und Islam“ (Bern, 30.9.-2.10.2015) an Doktorierende und Postdocs.

Die ,Heiligen Texte‘ der drei großen abrahamitischen Religionen sind durch einen besonderen Anspruch auf Unveränderlichkeit gekennzeichnet. Dieser Anspruch steht im Konflikt mit dem anvisierten breiten Adressatenkreis, denn die Texte sind in hohem Maße übersetzungsbedürftig, da sie – geprägt von der Sprache und Kultur ihrer Entstehungszeit – für Rezipienten in späteren Jahrhunderten nicht mehr unmittelbar zugänglich sind. Selbst bei Religionen wie dem Judentum und dem Islam, die das Studium ihrer jeweiligen Heiligen Schriften im Original verlangen, finden sich neben Kommentaren Umsetzungen in andere Sprachen, wobei diese Übertragungen nicht unbedingt als ein Äquivalent zum Ausgangstext angesehen werden. Dass eine Übersetzung zugleich eine Interpretation darstellt, wird vor allem in der islamischen Theologie im Hinblick auf die Unmöglichkeit von Koran,übersetzungen‘ betont, trifft jedoch auf Übersetzungen generell zu. Die bei der Übertragung in eine andere Sprache häufig auftretenden inhaltlichen Verschiebungen sind bei ,Heiligen Texten‘ angesichts ihres Autoritätsanspruchs besonders problematisch. Gerade wenn Übersetzungen sich kommunikativen Zwecken unterordnen, indem sie den Ausgangstext bei der Übertragung an die Kultur eines breiten Zielpublikums anpassen, besteht die Möglichkeit, dass normative Anforderungen nicht erfüllt werden.

Ziel der geplanten Tagung ist es, Schlaglichter auf solche Konfliktkonstellationen zu werfen und im Vergleich von Judentum, Christentum und Islam (auch in diachroner Perspektive) Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der normativen Grenzen popularisierender Übertragungen auszuloten.

In Ergänzung zu deutschsprachigen Vorträgen von Expertinnen und Experten sowie einem Podiumsgespräch zum Thema „Heilige Texte und neue Medien“ soll Nachwuchswissenschaftlern die Gelegenheit gegeben werden, ihre Forschungen zum Thema mit einem Poster in deutscher oder englischer Sprache zu präsentieren. Die Junge Akademie finanziert die Reise- und Aufenthaltskosten in voller Höhe. Interessierte senden den Titel des geplanten Posters mit einem kurzen Abstract (wenige Zeilen) bitte bis zum 31. März 2015 an: henrike.manuwald@germanistik.uni-freiburg.de.

Programm

Kontakt

Manuel Tröster

Die Junge Akademie, Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin

030/20370565
030/20370680
troester@diejungeakademie.de

http://www.diejungeakademie.de
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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