Vortrag von Dr. Thomas Appl, Regensburg
Der bayerische Herzog Wilhelm V. (1548-1626), der den Beinamen „der Fromme" trägt, wird in der historischen Erinnerung zumeist mit dem Kölner Krieg, also der Sicherung und Durchsetzung des Katholizismus im Kurfürstentum Köln und damit im gesamten Nordwesten des Reiches, in Verbindung gebracht. Daneben hat er sich auch als Erbauer der Münchener Jesuitenkirche St. Michael und Begründer des Hofbräuhauses im kollektiven Gedächtnis festgesetzt. Zumeist aber steht er im Schatten seines Sohns, des späteren Kurfürsten Maximilian I., der ihn bereits 1597/98 aufgrund der tiefgreifenden Verschuldung Bayerns als regierender Herzog ablöste.
Im Bereich der Kirchenpolitik in seinem bayerischen Herzogtum zeigte sich Herzog Wilhelm V. als ein innovativer und gestaltender Landesherr. Ausgehend von seinem Selbstverständnis, als Herrscher für das Seelenheil seiner Untertanen verantwortlich zu sein, förderte er die kirchliche Erneuerung in seinem Herzogtum durch zahlreiche Maßnahmen und Impulse nachhaltig. Einen besonderen Schwerpunkt legte er dabei auf den Ausbau der bayerischen Hauptstädte zu geistlichen Zentren, eben auch der Stadt Landshut. Damit befestigte er nicht nur den Katholizismus in seinem Herzogtum und darüber hinaus, sondern steigerte auch die Bedeutung Bayerns als Vormacht des Katholizismus im Reich.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.