Der Wiener Kongress. Politische Kultur und internationale Politik

Der Wiener Kongress. Politische Kultur und internationale Politik

Veranstalter
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen an der ÖAW, Institut für Neuzeit und Zeitgeschichtsforschung an der ÖAW, Kommission für Neuere Geschichte Österreichs, Wiener Vorlesungen, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, KRGÖ an der Universität Wien
Veranstaltungsort
Österreichische Akademie der Wissenschaften (Theatersaal), Italienische Botschaft in Wien, Neues Rathaus Wien, Bundeskanzleramt der Republik Österreich
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
17.06.2015 - 20.06.2015
Deadline
15.06.2015
Website
Von
Karin Schneider

Der Wiener Kongress war ein politisch und gesellschaftliches Großereignis ersten Ranges. Er markiert den Beginn der modernen europäischen Staatenwelt nach dem Sieg über Napoleon. 1814/15 versammelten sich die führenden Monarchen, Staatsmänner und Diplomaten in Wien. Die im Zuge der Verhandlungen vereinbarte politische und territoriale Neuordnung Europas war die bedeutendste Friedensordnung des 19. Jahrhunderts und hatte bis in die 1850er Jahre Bestand.

In sieben Sektionen wird der Wiener Kongress aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Themen reichen dabei von Netzwerken und Akteuren über das Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Geheimdiplomatie, Fragen des Völkerrechts, den Zusammenhang von Finanzen und Staatspolitik, internationale Mächtepolitik bis hin zur Betrachtung des Wiener Kongresses als Ort kultureller Produktion sowie zu seiner Rezeption durch die Nachwelt.

Programm

Mittwoch, 17. Juni 2015

13.30–14.00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Tagung

14.00–16.45 Uhr
Netzwerke und Akteure
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Vorsitz: Karin Schneider (Innsbruck/Wien)

Wolf D. Gruner (Rostock): Einführung in die Sektion
Volker Sellin (Heidelberg): Legitimität und Restauration bei Talleyrand
Jonas Flöter (Naumburg): Sachsen auf dem Wiener Kongress – Kommunikationsstrukturen sächsischer Diplomatie
Monica Kurzel-Runtscheiner (Wien): Zwischen Macht und Ohnmacht: Elisabeth von Fürstenberg und die ambivalente Position von Frauen am Wiener Kongress

Kaffeepause

Peter Lehmann (Lausanne): Diplomatie aus der Froschperspektive. Kommunikationskreise und Verhandlungsstrategien eines Kleinstaates am Beispiel Genfs
Maximilian Rückert (Würzburg): Bruderliebe oder Staatsräson? Kaiser Franz II./I. und Ferdinand III. von Toskana

18.15 Uhr
Abendprogramm im Rahmen der Wiener Vorlesungen
(Neues Rathaus)
Wolfram Siemann (München): Der Wiener Kongress 1814/15: Restauration, Rekonstruktion oder imperiale Neuordnung Europas? Eine alte und wieder aktuelle Kontroverse

*

Donnerstag, 18. Juni 2015

9.00–12.15 Uhr
Im Spannungsfeld zwischen Öffentlichkeit und Geheimdiplomatie
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Vorsitz: Brigitte Mazohl (Innsbruck/Wien)

Michael Broers (Oxford): Einführung in die Sektion
Brian Vick (Atlanta): Negotiating Publics and Power Politics: Discourses and Practices of Secrecy and Publicity at the Congress of Vienna
Michael Rowe (London): Napoleon’s Defeat and the Celebration of European Monarchy
Laurence Cole (Salzburg): The Idea of the nation in International Politics: British discourse on the Nation and the question of British-Austrian relations

Kaffeepause

Jaroslaw Czubaty (Warschau): Tsar’s dignitary as representative of the nation. How to conduct the diplomacy of the nation without the state?
Ruth Hemstad (Oslo): The Congress of Vienna and the Scandinavian press

Mittagspause

13.30–16.45 Uhr
Völkerrecht
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Vorsitz und Einführung in die Sektion: Thomas Olechowski (Wien)

Dag Michalsen (Oslo): The Treaty of Kiel and the Scandinavic countries at the Congress of Vienna
Umberto Castagnino Berlinghieri (Rom): Balance of Power and Legitimacy at the Congress of Vienna: the Case Study of the Order of Malta
Oliver Schulz (Paris): Regeln oder Realpolitik? Interventionen an der europäischen Peripherie im frühen 19. Jahrhundert am Beispiel Griechenlands und Algiers

Kaffeepause

Robert Mark Spaulding (Wilmington, North Carolina): An Enduring Legacy: Vienna and the Central Commission for Navigation of the Rhine
Steffen Seybold (Heidelberg): Sklavenhandel als prinzipiell abzuschaffendes Gewerbe. Die „Erklärung, die Abschaffung des Handels mit Negern aus Afrika betreffend“

19.00 Uhr
Abendprogramm
Ballhausplatz, Bundeskanzleramt

Gesprächskonzert mit Musik vom Wiener Kongress
Interpret: Mario Aschauer (Klavier)
Klavier: Nachbau eines Streicher-Flügels aus der Zeit des Wiener Kongresses

*

Freitag, 19. Juni 2015

9.00–11.30 Uhr
Finanzen und Staatspolitik
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Vorsitz und Einführung in die Sektion: William D. Godsey (Wien)

Marion Koschier (Klagenfurt): Die Rolle der Merchant Banker bei der Etablierung einer europäischen Friedensordnung auf dem Wiener Kongress
Glenda Sluga (Sydney): Inventing the International: The Congress of Vienna and the economic origins of international political life

Kaffeepause

Patrick Swoboda (Wien): Pacta sunt servanda. Verträge um finanzielle Leistungen zwischen Großbritannien und Österreich in den Napoleonischen Kriegen und deren Rückzahlung
Magnus Ressel (Frankfurt a. M.): The German dimension of the „Barbary-question“ at and after the Congress of Vienna

Mittagspause

13.00–16.00 Uhr
Mächtepolitik
Italienische Botschaft – Palais Metternich, Rennweg
Vorsitz und Einführung in die Sektion: Reinhard Stauber (Klagenfurt)

Mark Jarrett (Lafayette, Kalifornien): The Quadruple Alliance of November 1815. To Secure the Blessings of Peace or to Combat the Threat of Revolution?
Miroslav Šedivý (Pilsen): The Congress of Vienna, the Ottoman Empire and the European State System
Florian Kerschbaumer (Klagenfurt): Europäisches Konzert und europäische Zivilgesellschaft. Akteure und Netzwerke einer transnationalen Civil Society

Kaffeepause

Marco Jorio (Bern): Der Wiener Kongress und die Schweiz
Marco Bellabarba (Trient): The Congress of Vienna and the Italian Peninsula

*

Samstag, 20. Juni 2015

9.00–12.30 Uhr
Der Wiener Kongress als Ort kultureller Produktion
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Vorsitz und Einführung in die Sektion: Elisabeth Hilscher/Werner Telesko (Wien)

Sabine Grabner (Wien): Begegnungen und Begebenheiten. Johann Nepomuk Höchle und der Wiener Kongress
Gernot Mayer (Wien): Der ephemere Kongress. Fest- und Erinnerungskultur nach dem Ende Napoleons zwischen Siegestaumel und Harmoniesucht
Werner Telesko (Wien): Jean-Baptiste Isabeys „Kongressbild“ und das Problem einer „Ikonographie des Friedens“

Kaffeepause

Gundela Bobeth (Zürich): Der Kongress tanzt nicht nur – er singt auch: Liedkompositionen im Spiegel des Wiener Kongresses
Elisabeth Hilscher (Wien): Musikalische Anlassproduktionen rund um den Wiener Kongress. Zwischen Beethovens „Der glorreiche Augenblick“ und musikalischen Festbeschreibungen für das Piano-Forte
Mario Döberl (Wien): Das neue Erscheinungsbild des kaiserlichen Hofes auf den Straßen Wiens: die Umgestaltung des k.k. Fuhrparks zur Zeit des Wiener Kongresses

Mittagspause

13.30–15.15 Uhr
Rezeption
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Vorsitz und Einführung in die Sektion: Eva M. Werner (Innsbruck)

Rainer Valenta (Wien): Der Wiener Kongress in der Karikatur
Tobias Kaiser (Berlin): Neuordnung oder Restauration? Die deutsche Historiografie zum Wiener Kongress während der Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Reiner Marcowitz (Metz): Der Wiener Kongress – Modellhaftes und Zeitgebundenes einer Nachkriegsordnung

Abschluss der Tagung

*

Organisatorische Hinweise:
Um Anmeldung zur Tagung wird bis zum 15. Juni 2015 unter

karin.schneider@uibk.ac.at

gebeten.

Für die Teilnahme an der Sektion „Mächtepolitik“ in der Italienischen Botschaft (19. Juni 2015) sowie am Konzert im Bundeskanzleramt der Republik Österreich (18. Juni 2015) sind unbedingt separate Anmeldungen unter derselben Adresse erforderlich. Für den Einlass ist die Mitnahme eines amtlichen Lichtbildausweises notwendig.

Änderungen des Programms vorbehalten!

Kontakt

Karin Schneider

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Universität Innsbruck

karin.schneider@uibk.ac.at