Berlin in the Cold War - The Cold War in Berlin

Berlin in the Cold War - The Cold War in Berlin

Veranstalter
Humboldt-Universität zu Berlin; University of North Carolina at Chapel Hill
Veranstaltungsort
Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.07.2015 - 11.07.2015
Deadline
01.07.2015
Website
Von
Stefanie Eisenhuth

Das Ende des Kalten Krieges liegt 25 Jahre zurück und dennoch erfolgt die Historisierung des Konfliktes, der die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts so maßgeblich geprägt hat, nur schleppend – insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung seines wohl prominentesten Symbols: Berlin. Über die Rolle der städtischen Bevölkerung zu Beginn des Kalten Krieges, über dessen alltäglichen Auswirkungen und den Umgang mit der knapp 40 Jahre währenden alliierten Besatzung, speziell in den Jahren nach dem Mauerbau, wissen wir nur wenig. Die Leitfrage des Workshops setzt deshalb genau an dieser historiographischen Ungewissheit an: Wie lässt sich das Phänomen „Cold War Berlin“ zugleich politik-, kultur- und gesellschaftsgeschichtlich fassen?

In Berlin verschwammen die Grenzen zwischen Welt- und Lokalpolitik, weshalb wir uns am ERSTEN TAG der historische Verortung der geteilten Stadt widmen werden. Im Spannungsfeld von Ost und West, von Alliierten und Deutschen, von Bonn und Ost-Berlin, aber auch zwischen Bonn und West-Berlin sowie zwischen Moskau und Ost-Berlin verlieren sich die Konturen der Stadtgeschichte nur zu leicht. Bis heute stellen die hochgradig politisch aufgeladenen Bezeichnungen – Berlin, Hauptstadt der DDR, West-Berlin, Westberlin, Berlin (West) – eine Herausforderung für auf wissenschaftliche Distanz bedachte Historiker dar. Den Verbindungen innerhalb und über nationale Grenzen hinweg widmet sich der Workshop am ZWEITEN TAG. Hier wird es darum gehen, die Teilung selbst in den Blick zu nehmen: Wie absolut war sie, wo gab es auch nach 1961 noch Verflechtungen und wie begegnete die Berliner Bevölkerung der Teilung? Das Zusammenspiel der physischen und mentalen Grenzüberschreitungen soll in dieser Sitzung ins Verhältnis gesetzt werden. Abschließend, am DRITTEN TAG, soll Berlin als Erinnerungsort diskutiert werden. Aufgrund des ost- und westdeutschen Erbes soll vor allem erörtert werden, ob die wiedervereinte Stadt überhaupt einen einheitlichen Erinnerungsort darstellt und wie die Geschichte Berlins in Relation zur deutsch-deutschen Geschichte erinnert und erzählt wird. Vor diesem Hintergrund sollen Berlin-Mythen aus den Zeiten des Kalten Krieges analysiert und darauf befragt werden, wie sie noch heute unser Geschichtsverständnis prägen.

Eine Anmeldung für den Workshop ist erforderlich.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Programm

DO 09.07.2015, ab 10 Uhr: LOCATING BERLIN IN THE COLD WAR
Begrüßung: Martin Sabrow (HU), Konrad H. Jarausch (UNC)
- Thomas Schaarschmidt (ZZF Potsdam): Berlin during the Third Reich
- Amélie zu Eulenburg (HU) & Eva Balz (Ruhr-Universität Bochum): After-lives of the Volksgemeinschaft in post-war Berlin
- David Barclay (Kalamazoo College): Division of the Spoils. Berlin as Symbol and Prize 

- Clara Oberle (University of San Diego): Between Old War and Cold War: Berlin as Housing and Urban Planning Laboratory
- Roundtable, Moderation: Scott Krause (UNC)
 


18.00 Public Event: The Sound of Cold War Berlin @ Sage Club Berlin

FR 10.07.2015, ab 10 Uhr: DISJOINTED & RESILIENT LOCAL ENTANGLEMENTS
- Andreas Etges (LMU, München): Destination Berlin. Staging Visits in Berlin. 

- Briana Smith (University of Iowa): Creative Alternatives. Experimental Art Scenes and Cultural Politics in East and West Berlin, 1971-1999.
- Sarah Thomsen Vierra (New England College): Living in the Wall’s Shadow: Berlin’s Turkish Community 

- Robert Beachy (Yonsei University, Seoul): Gay Berlin. Homosexuality in the Niches of Division

- Roundtable, Moderation: Konrad H. Jarausch (UNC)

SA 11.07.2015, ab 10 Uhr: BERLIN’S MEMORY CULTURE 

- Krijn Thijs (Amsterdam): Narrating Cold War Berlin before 1989 

- Andreas Ludwig (ZZF Potsdam): Beyond the Cold War there is still Berlin. Local History in Museums.
- Paul Steege (Villanova University): Berlin’s Borders Revisited after a Quarter Century 

- Roundtable, Moderation: Stefanie Eisenhuth (HU)

- Abschlusskommentar: Konrad H. Jarausch 
and Martin Sabrow


Gefördert aus Mitteln des Zukunftskonzepts der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern und unterstützt durch die University of North Carolina at Chapel Hill, den Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR sowie die Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.

Kontakt

Stefanie Eisenhuth

Humboldt Universität zu Berlin
Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte

eisenhst@hu-berlin.de