Wissenschaftsethik in den Kulturwissenschaften. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturwissenschaften SGKW

Wissenschaftsethik in den Kulturwissenschaften. Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturwissenschaften SGKW

Veranstalter
Schweizerischen Gesellschaft für Kulturwissenschaften; Tagungsleitung: Dr. Beate Schappach
Veranstaltungsort
Universität Bern
Ort
Bern
Land
Switzerland
Vom - Bis
27.11.2015 - 28.11.2015
Deadline
31.08.2015
Website
Von
Beate Schappach

Aspekte der Ethik werden im Bezug auf medizinische und naturwissenschaftliche Forschung schon seit Längerem problematisiert. Ethikkommissionen verhandeln ethische Gesichtspunkte, insbesondere bei der klinischen Forschung am Menschen. Demgegenüber konzentrierte sich die Debatte in den Geistes- und Kulturwissenschaften bisher auf Plagiate und Ghost Writing. Darüber hinaus fand eine Auseinandersetzung mit Wissenschaftsethik eher am Rande statt. Unter anderem ausgelöst durch das 2014 in der Schweiz in Kraft getretene "Verordnungsrecht zum Bundesgesetz über die Forschung am Menschen", das das bisherige Gesetz um eine "Verordnung über die Humanforschung mit Ausnahme der klinischen Versuche" ergänzt, wird seit Kurzem im Rahmen der Forschungsförderung die Frage nach der Wissenschaftsethik in den Kulturwissenschaften aufgeworfen.

Vor diesem Hintergrund fragt die Tagung danach, welche wissenschaftsethischen Aspekte jenseits der oben genannten unlauteren Arbeitsweisen in den Kulturwissenschaften relevant sind. Mit welchen wissenschaftsethischen Problemen sind Kulturwissenschaftler/innen konfrontiert? Welche Lösungsansätze verfolgen sie?

Die Veranstaltung zielt auf eine kritische Selbstreflexion der epistemologischen Verfahrensweisen der Kulturwissenschaften im Rahmen folgender Leitfragen:

- Welche Verantwortung haben Kulturwissenschaftler/innen ihrem Gegenstand, ihrer Disziplin und der Gesellschaft gegenüber?
- Welche wissenschaftsethischen Implikationen haben Themensetzung, Wahl der Fragestellung und der Methodologie?
- Welche Möglichkeiten des Umgangs mit der Definitionsmacht von Wissenschaft, Ein- und Ausschlüssen sowie blinden Flecken von Methodologien, Theorien und Disziplinen stehen zur Verfügung?
- Welche wissenschaftsethischen Fragen sollten diskutiert werden, werden es aber nicht oder zu wenig?
- In welchem Verhältnis stehen Wissenschaftsethik und Wissenschaftskultur bzw. Wissenschaftspraxis in den Kulturwissenschaften?

Im Zentrum der Tagung stehen wissenschaftsethische Probleme, die Kulturwissenschaftler/innen in ihren Projekten beschäftigen, für die sie in ihrem Forschungsalltag keinen Diskussionsrahmen vorfinden und/oder für die sie noch keine Lösung haben.

Kulturwissenschaftler/innen sind herzlich eingeladen, einen Themenvorschlag einzureichen. Angesprochen sind Vertreter/innen aller Disziplinen und akademischer Stufen, die ihren Gegenstand aus kulturwissenschaftlicher Sicht oder mit kulturwissenschaftlichem Erkenntnisinteresse betrachten. Darüber hinaus besteht keine thematische, zeitliche oder geographische Einschränkung.

Sie können aus zwei Möglichkeiten der Präsentation auswählen: Reichen Sie allein einen Vorschlag für einen zwanzigminütigen Einzelvortrag ein oder gestalten Sie gemeinsam mit einem oder zwei Kolleg/innen ein Themenforum mit zwei bis drei Kurzinputs von je zehn Minuten Länge. Insbesondere für Arbeitsgruppen kann das Format des Themenforums sehr geeignet sein.

Bitte skizzieren Sie in einem Abstract von maximal 2'500 Zeichen Ihr Forschungsprojekt und die damit verbundenen wissenschaftsethischen Aspekte. Dabei kann es sich um eine Problemstellung, eine offene Frage oder um ein Beispiel für einen konkreten Umgang mit einem wissenschaftsethischen Problem handeln. Legen Sie bitte zudem einen kurzen Lebenslauf von maximal einer Seite bei.

Die Tagungssprache ist Deutsch. Für die Referate sind jeweils 20 Minuten vorgesehen, gefolgt von 25 Minuten Diskussion. Da der Schwerpunkt auf der gemeinsamen Erarbeitung der o.g. Fragestellungen liegt, wird von den Referierenden die Anwesenheit während der gesamten Veranstaltung erwartet. Die Organisatorinnen bemühen sich um die Einwerbung von Drittmitteln, um die Kosten für Reise und Übernachtung zu decken.

Eingabefrist: 31. August 2015
Bitte schicken Sie Ihren Abstract und Kurz-CV an b.schappach@culturalstudies.ch.

Leitung: Dr. Beate Schappach
Mitarbeit: Vivianne Berg und Dr. Esther Orell

Programm

Kontakt

Beate Schappach

Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern
Hallerstrasse 5, CH–3012 Bern, Schweiz
0041 (0)31 631 50 32
0041 (0)31 631 39 88
b.schappach@culturalstudies.ch