Entwicklungspfade im (post-)sozialistischen Europa

Entwicklungspfade im (post-)sozialistischen Europa

Veranstalter
Centre Marc Bloch Berlin Im Zusammenarbeit mit Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) Centre Géophile ENS-LSH, Lyon CEFRES, Prag
Veranstaltungsort
Centre Marc Bloch, Schiffbauerdamm 19, 10117 Berlin und Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstr. 18, 10117 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.06.2004 - 03.07.2004
Deadline
29.06.2004
Website
Von
Béatrice von Hirschhausen

"Gemeinsame und getrennte Entwicklungspfade
im (post-)sozialistischen Europa"

In den 1990er Jahren waren die Disziplinen der Sozial- und Kulturwissenschaft stark auf die Transformationsprozesse in den postsozialistischen Ländern fokussiert. Heute dagegen sind die Forschungsarbeiten thematisch und in ihrem zeitlichen Bezug breiter angelegt. Die Mittel- und Osteuropaforschung steht daher erneut vor einer Umorientierung und vor der Aufgabe, die Entwicklungen im Hinblick auf deren Vielfalt zu analysieren. Die Distanz der gegenwärtigen Mittel- und Osteuropaforschung zum Kontext des Kalten Krieges und das Auslaufen des Transformationsparadigmas führen auch zu generellen Neueinschätzungen. Der Stellenwert des sozialistischen Experiments relativiert sich immer mehr, während gleichzeitig die nationalen und regionalen Besonderheiten der einzelnen Länder an Bedeutung gewinnen. Die wissenschaftlichen Fragestellungen laufen nicht mehr automatisch auf Gegenüberstellungen von "Ost" und "West" hinaus. Vielmehr werden sie im Hinblick auf gegenseitige und komplexe Einflussprozesse erweitert bzw. differenziert. Dies lässt Fragen nach der Konvergenz bzw. Divergenz der nationalen und regionalen Transformationsprozesse sowie nach der Homogenisierung oder Heterogenisierung Europas ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses rücken.

Das Doktorandenkolloquium möchte diese doppelte Bewegung der Historisierung und Kontextualisierung der Forschungsgegenstände im Hinblick auf Mittel- und Osteuropa aufgreifen. Ein besonderes Interesse gilt denjenigen Staaten, sich heute auf dem Weg in den politischen und institutionellen Rahmen der Europäischen Union befinden und die die gemeinsame Erfahrung der kommunistischen Herrschaft teilen. Ziel der Tagung ist es, im Bewusstsein der historischen Kontinuitäten und Brüche, welche die Geschichte und die politischen Entwicklungen dieser Staaten prägten, eine komparative Analyse zu wagen. Zur Strukturierung der Diskussion werden drei Achsen vorgeschlagen:

Vorsozialistische und sozialistische Hinterlassenschaften: Dieser Begriff bezieht sich auf zwei (oder mehr) aufeinander folgende historische Epochen. Eine große Zahl von Untersuchungen zielt heute darauf ab, historische Kausalitäten zu überwinden. Demgegenüber hat sich mit dem Konzept der Pfadabhängigkeit (Legacy-Ansatz) in den letzten Jahren in verschiedenen Fachdisziplinen ein Interpretationsschema etabliert, welches länder- und regionenspezifische Elemente zur Erklärung der Entwicklung seit dem Ende des Sozialismus in den Mittelpunkt stellt.
Transfer: Die zweite Achse ist vor allem im Hinblick auf gegenseitige Einflüsse und die Konkurrenz zwischen Frankreich und Deutschland geprägt worden. Es gibt jedoch zahlreiche Gründe, die Suche nach Transfer im weiteren Sinne (Kultur, Technologie, Politik, Recht, Identität) auf ganz Europa auszudehnen, wo die Einflussmöglichkeiten und -wege freilich noch zahlreicher und verwickelter sind.
Innovation: Neben Transmissions- und Transferprozessen können auch Prozesse der Innovation innerhalb von Ländern oder Regionen beobachtet werden. Dabei ist der Aspekt der Evolution wichtiger als externe Einflüsse. Der Blick soll auf die endogenen Prozesse in solchen Bereiche gelenkt werden, die durch zahlreiche politische Fragmentierungen sowie durch intensive kulturelle und ethnische Konfrontationen geprägt sind.

Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sich ihr wissenschaftlicher Beitrag auf mindestens eine der drei skizzierten Achsen bezieht. Dabei können sowohl Beiträge mit Bezug zur Mikro- wie zur Makro-ebene eingereicht werden. Es sollen jedoch Perspektiven aufgezeigt werden, wie sich die dargestellten Achsen auf das eigene Forschungsthema beziehen. Dabei können die drei Achsen durchaus in kritischer Weise aufgegriffen werden.

Vielfältigkeit und Vergleichbarkeit in Mittel- und Osteuropa – Drei Module

Die Arbeit während des Doktorandenkolloquiums wird in drei Modulen organisiert, die sich in unterschiedlicher Weise auf die oben genannten Achsen beziehen.

1. Entwicklungspfade in Mittel- und Osteuropa in den 1990er Jahren

Wie lassen sich nach dem Verblassen des Transformationsparadigmas die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen in der postsozialistischen Welt einordnen? Inwiefern spielt das geschichtliche, d.h. das vorsozialistische und/oder sozialistische Erbe eine Rolle? Lässt sich von der Übernahme westlicher Modelle sprechen, oder sind eher Prozesse der Innovation zu diagnostizieren? Von besonderem Interesse sind in diesem Modul Beiträge, die nationale oder subregionale Entwicklungslinien in Europa skizzieren.

2. Infragestellung des Begriffs des Ostblocks: Transfers und Heterogenität

Der Begriff der Ostblockstaaten erweckt fast automatisch die Vorstellung, dass diese von dem sowjetischen Modell homogen geprägt worden seien. Die Annahme dieser Gleichartigkeit wird seit 1989 von der Forschung in Frage gestellt. Die nun betonten Differenzierungen bezüglich des "gemeinsamen sowjetischen Projekts" und seiner vereinheitlichenden Auswirkungen gaben der Forschung neue Anstöße. Wie haben die nationalen, politischen, sozio-ökonomischen, kulturellen und territorialen Eigenarten die Reproduktion dieses Modells beeinflusst? Täuscht das Bild einer in zwei Blöcke geteilten Welt nicht über die Bedeutung des technischen und kulturellen Transfers sowie der Migration zwischen beiden hinweg? Dieses Modul wird die Prozesse der Vereinheitlichung und Differenzierung, des Transfers und der Innovationen auf Mikro- und Makroebene der Institutionen sowie der Gesellschaften untersuchen.

3. Politischer und gesellschaftlicher Umgang mit der Vergangenheit

Hier wird die „Rekonstruktion“ von Erinnerungen behandelt, die aufzeigen, wie die sozialistische Vergangenheit heute akzeptiert, abgelehnt oder wiederangeeignet wird. Wie drückt sich dies im politischen und wissenschaftlichen Diskurs aus? Wie werden biografische Kontinuitäten auf der Alltagsebene oder durch "neu erfundene" Traditionen hergestellt? Welche sind die neuen Erinnerungsorte? Welche Identitätskonstrukte können historische Analysen oder politische Interpretationen der Vergangenheit aufdecken? Ziel dieses Moduls ist eine kritische Diskussion über den Umgang mit vorsozialistischen und sozialistischen Hinterlassenschaften in den postsozialistischen Ländern.

Die Teilnehmer kommen aus den verschiedenen Fachrichtungen der Sozial-, Politik- und Geisteswis-senschaften.
Die Arbeitsprachen sind Französisch und Deutsch mit simultane Übersetzung.

Wissenschaftliche Organisation:
Dr. Béatrice von Hirschhausen, CNRS (Centre Marc Bloch),
JP Dr. Timm Beichelt (Europa-Universität Viadrina)

en Francais

Trajectoires communes, trajectoires singulières
dans l’Europe (post-)socialiste

Les recherches sur l’Europe centrale et orientale perdent progressivement la forte spécificité que leur avaient donné le système socialiste et son effondrement synchrone dans les différents pays. Durant les années quatre-vingt-dix les recherches en sciences sociales s’étaient focalisées sur les modalités de sortie du système socialiste et sur les processus de transformation politiques et sociaux. L’éloignement du contexte de la guerre froide et l’épuisement du modèle interprétatif de la « transition » ont conduit à un élargissement à la fois thématique et chronologique des champs de recherche et l’on assiste aujourd’hui à un double processus d’historicisation et de contextualisation des travaux. L’historicisation conduit à réévaluer toujours plus les différences nationales et locales de la période socialiste et à inscrire la genèse des processus actuels dans de plus longues durées. La contextualisation tend à focaliser l’attention sur les spécificités nationales ou régionales. Ce changement de posture marginalise la confrontation Est-Ouest, et réinscrit les objets de recherche à l’intersection de champs d’influences multiples et croisées. Il pose la question de la divergence ou de la convergence des processus de transformation nationaux et régionaux et celle des échelles de définition des différences.

Cet atelier doctoral prend la suite de celui qui s’était tenu au CEFRES à Prague à l’Automne 2002 et qui portait sur les processus de différenciation dans l’Europe post-communiste. Il se propose d’appliquer la question des différenciations des trajectoires en Europe centrale et orientale aux périodes socialiste et post-socialiste et de l’approfondir en l’interrogeant selon trois axes.

- héritages socialistes et présocialiste » - Un grand nombre de recherches s’attachent aujourd’hui à remonter en termes critiques les causalités historiques. Les travaux construits à partir de la notion de « dépendance du sentier » sont exemplaires de cet intérêt croissant pour les cheminements spécifiques qu’ils soient nationaux ou régionaux.
- transferts » - Le terme fait référence à tout un ensemble de travaux qui ont examiné, d’abord à propos du face-à-face franco-allemand des deux derniers siècles, les jeux de miroir, de compétitions et d’influences réciproques. Cette problématique s’étend aujourd’hui à l’ensemble de l’Europe où les canaux d’influence sont aussi nombreux qu’intriqués. Il s’agit ici de réfléchir aux processus de transfert au sens large (influences croisées ou asymétriques, compétions entres modèles nationaux, mimétismes des pratiques) dans des champs aussi divers que ceux du droit, de la politique, de la culture, des technologies, etc. et dans les contextes particuliers de l’Europe divisée puis réunie.
- innovation » - Ce troisième terme fait place aux processus endogènes d’invention, très actifs dans ces territoires marqués par des fragmentations politiques nombreuses et d’intenses confrontations culturelles et ethniques. Il s’agit ici d’un aspect moins étudié des réalités centre et est-européenne, porté par l’hypothèse du caractère potentiellement innovant des interférences et hybridations issues d’héritages historiques multiples. Les innovations peuvent être politiques, culturelles, artistiques, sociales, économiques, etc.

Les participants pourront envisager ces questions au niveau macro comme au niveau micro. Ils devront s’attacher à montrer comment un au moins de ces 3 axes du questionnement prend place au sein de leur propre analyse. Les trois termes et le schéma ici proposés peuvent bien-sur être envisagés en termes critiques.

Diversité et comparabilité en Europe centrale et orientale – trois modules
Le travail durant la cession s’organisera en trois modules se référant de diverses manières à ces axes du questionnement.

1 Trajectoires différenciées en Europe centrale et orientale dans les années 1990
Après la forte remise en question des approches par la transitologie, comment comprendre les changements politiques, économiques et sociaux dans les pays post-socialistes ? Quel rôle attribuer aux héritages du passé ? Peut-on parler de la reprise de modèles ouest-européens ou les changements laissent-ils place à l’innovation ? La tendance actuelle serait d'opposer aux études en terme de convergence des analyses sur la façon dont se (re)dessinent les trajectoires nationales dans l'espace européen.

2 Transferts, hétérogénéités : la notion de Bloc en question
Le terme Bloc de l'Est renvoie à l'idée d'une imprégnation homogène des différents Etats socialistes par le modèle soviétique, que remet partiellement en question la recherche depuis 1989. Les différenciations qu'elle opère imposent une réflexion nouvelle sur la réalisation du "scénario commun" soviétique et son effet uniformisant. Comment les spécificités nationales, politiques, socio-économiques, culturelles et territoriales, ont-elles influencé la reproduction du modèle? L'image d'un monde divisé en deux blocs ne masque-t-elle pas en outre l'importance des transferts, migratoires, techniques et culturels, entre ceux-ci? Ce module étudiera ces processus d'uniformisation et de différenciation, de transfert et d'innovations, tant dans les institutions qu'au sein de la société, aux niveaux micro et macro

3 Les usages politiques et sociaux du passé
Nous considérerons ici les reconstructions mémorielles, à la fois dans les discours (politiques, scientifiques) et dans les pratiques qui traduisent la façon dont est aujourd’hui accepté, rejeté ou encore réapproprié le passé socialiste. Quelles réponses sont apportées aux ruptures biographiques dans les vies quotidiennes, les récits de vie, les traditions « réinventées » ? Quels enjeux identitaires sont révélés par les analyses historiques et interprétations politiques portées sur le passé ? Quels sont les nouveaux lieux de mémoire ? A ce titre, le module doit notamment susciter une discussion critique sur la mobilisation des différents héritages dans les pays post-socialistes.

Responsables scientifiques :

Dr. Béatrice von Hirschhausen (CNRS, Centre Marc Bloch)
JP Dr. Timm Beichelt (Europa-Universität Viadrina)

Programm

Dienstag, 29. Juni
Centre Marc Bloch, Schiffbauerdamm 19, 10117 Berlin
17:00 – 18:30
BegrüßungCatherine Colliot-Thélène, Direktorin Centre Marc Bloch
EröffnungsvortragProf. Dr. em. Helmut Wiesenthal (Humboldt-Universität Berlin): Der theoretische Ertrag der Transformationsforschung für die Sozialwissenschaft (D)

Mittwoch, 30. Juni
Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstr. 18, 10117 Berlin

8:45 – 10:45
Modul 1 (I): Regierbarkeit und Integration der GesellschaftenAlexandra
- Gabriela Ionescu (IEP, Paris)
Probleme und Risiken des Regierens im postkommunistischen Rumänien (F)

- Andrej Stuchlík (Andrássy Gyula Universität, Budapest)
Die ”Politik der Reform”: Politische Entscheidungsprozesse und die Reform der Rentensysteme in Mittel- und Osteuropa (D)

- Charlotte Chevallier (Université Paris 8, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)
Das polnische Parteiensystem. Ein Erklärungsversuch am Beispiel der Unia Wolnosci (F)

- Maxime Forest (CERI Paris)Zwischen Postkommunismus und Europäischer Union: Frauen in der Öffentlichkeit (F)Diskutanten : Dorota Dakowska (Centre Marc Bloch) und Elsa Tulmets (Centre Marc Bloch)

8:45 – 10:45
Modul 2 (I) : Infragestellung des Begriffs „Ostblock“: Transfer und Heterogenität

- Lucia Dragomir (EHESS, Paris)
Probleme der Übertragung einer sowjetischen Modellinstitution ins kommunistische Rumänien am Beispiel der Vereinigung der Schriftsteller Rumäniens (F)

- Emmanuel Droit (Université de Paris 1, Centre Marc Bloch)
Die sozialistische Erziehung: Strukturen und Erfahrungen. Strukturelle und anthropologische Ansätze (F)

- Natalie Gravenor (Universität der Künste, Berlin) Musikclips in Mitteleuropa als Forschungsgegenstand: Visualisierungen von Rock- und Popmusik zwischen eigener Tradition und ästhetischem Transfer mit dem Westen (D)

Diskutantinnen : Agnès Bensussan (Centre Marc Bloch) und Caroline Moine (Centre Marc Bloch)

11:15 – 12:00
Vortrag Prof. Dr. Friedbert Rüb (Universität Hamburg):
„Zum Transfer von Institutionen ins postsozialistische Europa: Warum und wie weit können Institutionen reisen?“ (D)

13:15 –15:00
Modul 1 (II): Europäisierung und europäische Konvergenz

- Alexander Tölle (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)Divergenz oder Konvergenz der Stadtentwicklung -eine französisch-deutsch-polnische Betrachtung (D)

- Dr. Emmanuelle Boulineau (ENS LSH Lyon)
Der schwierige Transfer des « europäischen Modells » auf die Regionalpolitik in Bulgarien (F)

- Stefanie Tragl (Universität Potsdam)
Europäisierung Marke Ost? Zur Anwendung von Konzepten der Europäisierungsforschung auf die Reform der Ministerialverwaltung in Mittel- und Osteuropa (D)

Diskutant: JP Dr. Timm Beichelt (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)

13:15 –15:00
Module 2 (II) und 3 (I): Die Rolle der Geschichtswissenschaft

- Bocholier François (Université de Paris 1)
Die transilvanische Geschichtswissenschaft zwischen Rumänien und Ungarn von den fünfziger Jahren bis heute (F)

- Patryk Pleskot (Universität Warschau) Die Zusammenarbeit der französischen und der polnischen Geisteswissenschaften 1945-1989 am Beispiel der Geschichtsschreibung (F)

- Malgorzata Mazurek (Polnische Akademie der Wissenschaften, Graduate School for Social Research)
Das Bild Volkspolens in der Wissenschaft (D

Diskutant : Michel Christian (Centre Marc Bloch)

15:30 – 17:15
Modul 1 (III): Entwicklungspfade in Mitteleuropa

- Aude Hapiot (Université de Paris 1)
Die Frage nach den richtigen regionalen Entwicklungspfaden in der Tschechischen Republik und in der Slowakei (F)

- Yakova Iglika (IEP, Paris)
Professionelle Interessenvertretung in Mitteleuropa: Das Erbe der Vergangenheit und die europäische Integration am Beispiel der Landwirtschaftskammer in der Tschechischen Republik (F)

- Dr. Caroline Vincensini (Université Paris 1) Inwieweit war die Privatisierung von Volkseigentum in Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik pfadabhängig? (F)

Diskutant: Dr. Petia Koleva (CEMI EHESS, Paris)

15:30 – 17:15
Modul 3 (II) : Politischer und gesellschaftlicher Umgang mit der Vergangenheit

- Dr. Gabor Eröss (Ungarische Akademie der Wissenschaften, Institut für Soziologie)
Die „hellen Spuren“ der dunklen Vergangenheit. Darstellungen der Geschichte des Sozialismus in ungarischen und mitteleuropäischen Filmen vor und nach 1989 (F)

- Dr. Miladina Monova (EHESS/ Université de Lille 1)
Die in Vergessenheit geratene Vergangenheit : Griechische Bürgerkriegsflüchtlinge in der Republik Mazedonien (F)

Diskutantin: Dr. Marina Chauliac (Centre Marc Bloch)

17:45 – 18: 30
Vortrag Prof. Dr. Violette Rey (ENS LSH Lyon):
Eine Analyse der Volksabstimmungen zum EU-Beitritt: die Auswirkungen des sozialistischen Erbes und die Bedeutung des Kontextes (F)

Donnerstag, 1. Juli
Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstr. 18, 10117

Berlin8:45 – 10:45
Modul 3 (III): Politischer und gesellschaftlicher Umgang mit der Vergangenheit

- Amelie Kutter (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)
Transfer und Reformulierung im polnischen Diskurs zur europäischen Integration (F)

- Elke Fein (Universität Bremen, Forschungsstelle Osteuropa)
Rußlands langsamer Abschied von der Vergangenheit. Der KPdSU-Prozeß vor dem Rußländischen Verfassungsgericht als geschichtspolitische Weichenstellung (D)

- Mischa Gabowitsch (EHESS, Paris):
Mechanismen des Nationalismus und des Antinationalismus : sowjetisches Erbe und westlicher Einfluß in der russischen Nationalismusdebatte 1991-2004 (D)

- Florian Mühlfried (Universität Hamburg, Institut für Ethnologie)
Wer spricht? Rederecht und Bankette in Georgien (D)

Diskutantin: Prof. Dr. Jutta Scherrer (EHESS, Paris)

11:15 – 13:15
Modul 1 (IV): Sozialpolitik in Ost-Mitteleuropa

- Dr. Cécile Lefevre (Institut National d’Etudes démographiques, Paris)
Sozialsystem und Unternehmen in Rußland zwischen kommunistischem Erbe und Transformation 1987-2001 (F)

- Detelina Tocheva (EHESS, Paris)
Soziale Wohlfahrtseinrichtungen für Kinder und Familien in Estland (F)

- Monika Wator (Université Versailles Saint-Quentin en Yvelines)Frauen und Kinder zuerst ? Gescheiterte Familienpolitik in Polen am Beispiel der ungenügend geförderten Kindergrippen (F)

Diskutantin: Dr. Agnès Labrousse (Université de Paris 7)

11:15 – 13:15
Modul 2 (III): Infragestellung des Begriffs „Ostblock“Transfer und Heterogenität

- Roman Krakovsky (Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava)
Kontinuität und Innovation in den Feiern zum Ersten Mai in der Tschechoslowakei (1948-1989) (F)

- Jérôme Bazin (Centre Marc Bloch)
Die Feiern zum Ersten Mai in der DDR der fünfziger Jahre (F)

Diskutanten: Emmanuel Droit (Centre Marc Bloch) und Wolfgang Daniel Engeldinger (Centre Marc Bloch)

14:30 – 16:30
Modul 1 (V): Entwicklungspfade in Südosteuropa

- Victoria Umanet (Universität Leipzig)
Die Republik Moldau – ein fragiler Staat im Streifen der sich überschneidenden Nachbarschaft (EU-Russland) (D)

- Tchavdar Marinov (EHESS, Paris)
Das mazedonische Pirin-Gebiet in Bulgarien in der kommunistischen und postkommunistischen Epoche (F)

- Kakhaber Dzebisashvili (Universität der Bundeswehr, Hamburg)
Elitenwechsel und die Politik in den Nachfolgestaaten der UdSSR bzw. in Georgien – misslungene Transformation? (D)

Diskutant: Dr. Octavian Groza (Universität Jasi

14:30 – 16:30
Modul 3 (IV): Politischer und gesellschaftlicher Umgang mit der Vergangenheit

- Zsolt Horvath (EHESS, Paris)
Vier sozialistische Gedächtnisorte. Orte, Identitätsstiftung, überlebende Opfer in Ungarn. Ein vergleichender Versuch (F)

- Agnieszka Niewiedzial-Bédu (EHESS, Paris)
Erbe, Übernahme, Neuerung. Die Neubestimmung der territorialen Grenzen durch die lokalen Eliten im Oppelner Schlesien (1990-2003) (F)

Diskutantin: Dr. Nina Leonhard (Sozial- und Wissenschaftliches Institut der Bundeswehr, Strausberg)

17:00 – 18: 30 Vorträge
- PD Dr. Christoph Boyer (Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main): "Blockeinheit und Heterogenität: sozialistische Entwicklungspfade im Vergleich"? (D)
- Prof. Dr. Sandrine Kott (CRIA CNRS EHESS, Paris): (Titel zu ergänzen)

Freitag, 2. Juli
Landesvertretung Sachsen-Anhalt
Luisenstr. 18, 10117 Berlin

9:00 – 10:30 Vorträge
- Prof. Dr. Etienne François (Technische Universität Berlin, Frankreich-Zentrum):
„(Gibt es) ein europäisches Pantheon ?“ (F)

- Prof. Dr. Marcin Kula (Universität Warschau, Institut für Geschichtswissenschaften):
„Wie sich die historischen Bezüge in den Straßen Warschaus in letzter Zeit veränderten / Der jüngste Wandel in den geschichtlichen Bezügen der Straßen Warschaus“ (F)

11:00 – 13:00
Modul 1 (VI): Migration und ethnische Minderheiten in theoretischer Perspektive

- Serge Weber (Ecole française de Rome et Laboratoire GEOPHILE UMR CNRS)
Aspekte von Innovation und Zwang in den innereuropäischen Migrationsbewegungen (F)

- Bénédicte Michalon, Dr. (Université de Poitiers)
Die Veränderung des Ortes durch Migration. Die Abwanderung der „Siebenbürger Sachsen“ aus Transilvanien nach Deutschland und die Neuzusammensetzung des Territoriums in Rumänien (F)

- Margarita Aleksahhina (Universität Leipzig)
Visionen der russischen Minderheit in Estland in der Zwischenkriegszeit und in der Gegenwart (D)

Diskutantin: Katharina Stankiewicz (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)

Kontakt

Béatrice von Hirschhausen
Centre Marc Bloch
Schiffbauerdamm, 19
10117 Berlin


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