Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges begannen beide deutsche Staaten, neue Armeen aufzubauen.
Während die politischen und militärischen Rahmenbedingungen dieses Prozesses weitgehend erforscht sind, wissen wir immer noch wenig darüber, welche Auswirkungen diese Entscheidungen beider deutscher Regierungen für die Menschen in jenen Orten hatten, die nun wieder zu „Standorten“ wurden.
Diesem Aspekt will sich der gemeinsame Workshop des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften (ZMSBw) in Potsdam sowie des Instituts für Zeit- und Regionalgeschichte Schleswig-Holsteins (IZRG) in Schleswig widmen.
Ziel des Workshops ist es, anhand ausgewählter Beispiele aus beiden deutschen Staaten – der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland – die Reaktionen der Städte und ihrer Einwohner auf diese Entscheidungen zu beschreiben und zu analysieren. Es soll in den forschungsorientierten Beiträgen um die Aufstellungs- und Ausbauphase von Bundeswehr und NVA gehen, das heißt bis in etwa die späten 1960er Jahre.
Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt der Untersuchung:
1. Wie und warum wurde eine Stadt wieder Standort?
2. Welche Möglichkeiten gab es, diese Entscheidung zu beeinflussen?
3. Wie reagierten Rat, Verwaltung und Bevölkerung auf diese Entscheidung?
4. Welche Auswirkungen hatte diese Entscheidung auf die lokale Infrastruktur, Alltag, Wirtschaft und Kultur in der jeweiligen Stadt?
5. Wie gestaltete sich das Verhältnis zwischen Zivilbevölkerung und stationierten Soldaten?
6. Wie sah das Binnenleben in den Kasernen aus? Stichw. Soldatenalltag, Lebensverhältnisse, Gewalt/Kriminalität etc.pp.
Papers, die diesen Fragen an einem konkreten Beispiel aus beiden deutschen Staaten aus der Zeit 1955/56-1969 nachspüren, werden erbeten an
Prof. Dr. Michael Epkenhans, ZMSBw, Zeppelinstraße 127/28, 14471 Potsdam
Email: michalepkenhans@bundeswehr.org.
Einsendeschluss ist der 31.12.2015.
Die Veranstalter werden nach Sichtung der eingegangenen Vorschläge daraus eine Auswahl treffen und entsprechend einladen.
Der Workshop findet in den Räumlichkeiten des ZMSBw in Potsdam statt.
Termin: 7./8. Juni 2015.
Den ausgewählten Referenten werden die Fahrtkosten (2. Klasse) sowie eine Hotelübernachtung erstattet.