In der Zeit zwischen 1938 und 1945 waren mehr als 10.000 SS-Angehörige im Konzentrationslager Mauthausen stationiert, von denen eine nicht unerhebliche Anzahl Österreicher waren. Wer waren diese Männer? Fanatische Nationalsozialisten, sadistische Massenmörder oder „ganz normale Männer“? Anhand von ausgewählten Beispielen soll in diesem Vortrag mittels Einzelbiografien dargestellt werden, dass sie keineswegs gesellschaftliche Außenseiter mit psychopathischen Tendenzen waren, sondern aus der Mitte der Gesellschaft kamen.
Gregor Holzinger ist Historiker und seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Mauthausen-Archivs mit dem Schwerpunkt „Täterforschung“ (Aufbau einer SS-Datenbank). Er publizierte mehrere wissenschaftliche Beiträge zum Thema und hatte die Projektleitung und Projektkoordination bei verschiedenen Forschungsprojekten inne. Im Rahmen der Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen war er Co-Kurator der Ausstellung „Das Konzentrationslager Mauthausen 1938 - 1945“ und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Ausstellung „Tatort Mauthausen - Eine Spurensuche“.