Athen – Theben – Argos. Darstellungsformen der ‚Stadt‘ zwischen Literatur, Mythos und Propaganda

Athen – Theben – Argos. Darstellungsformen der ‚Stadt‘ zwischen Literatur, Mythos und Propaganda

Veranstalter
Institut für Klassische Philologie, Prof. Dr. Christian Tornau / Dr. Paolo Cecconi
Veranstaltungsort
Ort
Würzburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.01.2015 -
Website
Von
Institut für Klassische Philologie

Call for papers
„Athen – Theben – Argos.
Darstellungsformen der ‚Stadt‘ zwischen Literatur, Mythos und Propaganda“

Die Rezeption der Mythen und deren Protagonisten ist ein analysenbedürftiger Forschungsbereich, der immer neues Licht auf die Studien und die neuen Interpretationen der antiken und spätantiken Welt wirft. Die Überlieferung und die Erzählung der Mythen und die Darstellungsformen ihrer geographischen Hintergründe waren in konstanter Entwicklung und wurden ständig von den antiken und spätantiken Dichtern auf ihren historischen Erzählungskontext abgestimmt. Sowohl Troja als auch Argos und Theben gehören zu den griechischen mythologischen Hauptschauplätzen. In der Tat sind die mythologischen Erzählungen dieser Städte mit reichen und verschiedenen Geschichten und Themen verbunden: z.B. die Gründung einer Stadt und die Einführung des Alphabets (Kadmos), der Bürgerkrieg (die Sieben und die Epigonen), die Reinheit und die Unreinheit (Ödipus), die menschlichen Gesetze gegen die der Götter (Antigone) und besonders folgenschwere und unverzeihliche Schuld (Heracles, Ödipus, Orestes usw.). Da die attische Tragödie zu den wichtigsten diesbezüglichen Textquellen zählt, berücksichtigen wir zusammen mit Theben und Argos eine dritte Stadt: Athen. Die athenische Interpretation und die Rezeption der oben erwähnten Mythen sind ein Forschungsthema, das tiefer berücksichtigt werden sollte, um die identitätsstiftende, selbstvergewisserte Funktion der Mythen genauer zu analysieren. Außerdem spielt der Mythos in der Geschichte der athenischen Politik z.B. als Personifizierung der Hoffnung auf eine bessere Zukunft und/oder als Erinnerung der vergangenen Glorie eine wichtige Rolle. Daher erfährt der Mythos im Athener Kontext eine neue Darstellung seiner ursprünglichen Themen und Hintergründe: Die Dichter repräsentierten Theben und Argos als Orte, wo nur die Verrücktheit und das Verbrechen hausen können. Die Entwicklung der verschiedenen mythologischen Darstellungen ist nicht auf die klassische Tragödie begrenzt, sondern begründet auch neue kulturelle Leitbilder sowohl für die lateinischen Dichter (z.B. Vergil, Ovid, Statius und Silius Italicus) als auch für die spätantiken Autoren (z.B. Nonnos). Eine tiefgehende kritische Analyse nicht nur der Rezeption der Mythen und ihrer Nutzung, sondern auch der Wahrnehmung der Orte, wo Mythen sich abspielten, ist der Hauptziel dieses Sammelbandes, der auf die philologische und literarische Analyse der Textquellen von der klassischen Zeit bis zur Spätantike gerichtet ist.
Wir würden uns darauf freuen, Beiträge zu bekommen, die die Entwicklung von der Homerischen Zeit bis zu der Spätantike analysieren, gemäß den drei folgenden Themen:
1) Epos und Drama: Rezeption und Adaptation in der Polis; 2) Die griechischen Heroen und die lateinischen Autoren: eine Tradition für zwei Welten; 3) Die antiken Mythen in der Spätantike: zwischen Christentum und Erinnerung.
Neben einem Kern von Beiträgen eingeladener Spezialisten sind Beiträge weiterer Experten und NachwuchswissenschaftlerInnen willkommen. Ihre Abstracts (max. 500 Wörter) erhoffen wir bis zum 31.1.2015 (paolo.cecconi@uni-wuerzburg.de).
Dr. Paolo Cecconi
Prof. Dr. Christian Tornau

Programm

Kontakt

Paolo Cecconi

Residenzplatz 2, Südflügel 97070 Würzburg

paolo.cecconi@uni-wuerzburg.de