Multiple Europes in /and Berlin: Einschlüsse, Ausschlüsse, Identitäten und Ungleichheiten

Multiple Europes in /and Berlin: Einschlüsse, Ausschlüsse, Identitäten und Ungleichheiten

Veranstalter
Julia Roth (Universität Bielefeld, Kuratorin) in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Veranstaltungsort
Sophiensaele
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.12.2015 - 19.12.2015
Deadline
18.12.2015
Website
Von
Julia Roth

- mit Simultanübersetzung Deutsch-Englisch -

Der Begriff “Europa” – und mehr noch die Schengen- und Eurozone der “Europäischen Union” – wird oft in einer Weise verwendet, die suggeriert, Europa sei eine kohärente Einheit. Die Staatengemeinschaft der EU suggeriert wiederum, dass nur die Mitglieder der EU „europäisch“ seien. Die gegenwärtige katastrophale Situation von Geflüchteten aus Nicht-EU-Staaten in die „Festung Europa“ führt auf dramatische Weise vor Augen, wie dieses Verständnis zu Abschottung und Besitzstandswahrung führt, häufig auf Kosten von Menschenrechten und Menschenleben. Die „moralische Geopolitik“ (Boatcă 2013) der EU hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Identitätspolitiken der ausgeschlossenen Länder. Darüber hinaus sind auch viele Gruppen innerhalb von EU-Staaten von vielfältigen Politiken und Praktiken der Diskriminierung und des Ausschlusses betroffen, etwa die Sinti und Roma, Albaner in Italien oder die türkische Minderheit in Griechenland.
Der historische Blick zeigt, dass Europa stets mehr als ein geographischer Referent gewesen ist, sondern immer auch die Geopolitiken und das vorherrschende Wissen der jeweiligen historischen Kontexte dargestellt hat.

Der heutige Umgang der sich auf die Schengenstaaten und die Eurozone reduzierenden EU mit Migration und Staatsbürgerschaft verweist auf eine lange Tradition der Selbsterzählung Europas als Ursprung von Modernität, Fortschritt und zivilisatorischer Überlegenheit und als Modell, das es in den „Rest“ der Welt zu exportieren gelte. Es ist jedoch keineswegs eindeutig, was unter Europa zu verstehen ist, wer dazugehört und wer nicht, und wer darüber entscheidet. Denn ebenso wie das Konzept und die Vorstellung der Nation ins Wanken geraten ist, gibt es viele Definitionen und Erfahrungen von Europa. Mit diesen setzt sich die aktuelle Ausgabe der bpb-metro-Reihe auseinander. Unter dem Motto „Multiple Europas“ bringt die Veranstaltung verschiedene Positionen und Perspektiven zu Wort, welche vereinheitlichende Konzepte kritisch hinterfragen.

Mit:
+++ MANUELA BOATCA +++ OVIDIU TICHINDELEANU +++ BILGIN AYATA +++ OLGA GRJASNOWA +++ YURIY GUTHY +++ TANJA OSTOJIC +++

Anmeldung und Programm unter: www.bpb.de

Programm

11:45 Begrüßung
Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung)(tbc)

12:00 Keynote-Vortrag: „Multiple Europes”
Manuela Boatcă (Soziologin, Universität Freiburg)

Anschl. Plenumsdiskussion
Einführung und Moderation: Julia Roth (Universität Bielefeld)

13:00 Podium 1: „Multiple Europes and/in the East“
Ovidiu Tichindeleanu (Philosoph und Sozialtheoretiker, Chisinau)
Bilgin Ayata (Migrationswissenschaftlerin, Universität Basel)
Manuela Boatcă (Soziologin, Universität Freiburg)
Moderation: Julia Roth

14:30 Pause

15:00 Lesung: „Die juristische Unschärfe einer Ehe”
Olga Grjasnowa (Autorin, Berlin) , Q+A
Moderation: Julia Roth

16:00 Podium 2: „Multiple Europes in Berlin“
Tanja Ostojic (Performance-Künstlerin, Belgrad und Berlin)
Yuriy Guthzy (Musiker, DJ, Emigrantski Raggamuffin KollektivRotFront)
Olga Grjasnowa (Autorin, Berlin)
Moderation: Julia Roth

17:30 Pause

18:00 Film: „Residenzpflicht“ (D 2012, R: Denise Garcia Bergt)
Anmoderation und Q+A: Julia Roth

ganztägig: Begleitprogramm:
Ausstellung und Screenings von und mit Tanja Ostojic und Ovidiu Tichindeleanu

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