Die schulische Wissensordnung im Wandel (19. und 20. Jahrhundert) – Schulfächer, Lehrpläne, Lehrmittel / School knowledge systems in the course of time (19th and 20th centuries) /  Transformations des savoirs scolaires (19e et 20e siècles)

Die schulische Wissensordnung im Wandel (19. und 20. Jahrhundert) – Schulfächer, Lehrpläne, Lehrmittel / School knowledge systems in the course of time (19th and 20th centuries) /  Transformations des savoirs scolaires (19e et 20e siècles)

Veranstalter
Forschungskonsortium „Transformation schulischen Wissens seit 1830“: Prof. Dr. Lucien Criblez (Universität Zürich), Prof. Dr. Sabina Brändli (Pädagogische Hochschule Zürich), Prof. Dr. Claudia Crotti (Pädagogische Hochschule FHNW), Prof. Dr. Rita Hofstetter (Universität Genf), Prof. Dr. Thomas Lindauer (Pädagogische Hochschule FHNW), Prof. Dr. Bernard Schneuwly (Universität Genf), Dr. Wolfgang Sahlfeld (Dipartimento formazione e apprendimento della Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana, Locarno), Prof. Dr. Daniel Wrana (Pädagogische Hochschule FHNW)
Veranstaltungsort
Universität Zürich
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
02.02.2017 - 03.02.2017
Deadline
10.09.2016
Von
Forschungskonsortium „Transformation schulischen Wissens seit 1830“

Seit dem 19. Jahrhundert haben westliche Nationen das, was in der Schule gelehrt und gelernt werden soll, für ihr Staatsgebiet normativ festgelegt. Als Instrumente dieser „schulischen Wissenspolitik“ haben sie Lehrpläne und Lehrmittel eingeführt und diese periodisch revidiert. In Lehrplänen werden schulische Ziele und Inhalte in Schulfächern und nach didaktischen Kriterien geordnet und den Schulfächern Zeit- und Personalressourcen zugeteilt. Lehrmittel definieren schulisches Wissen zum Teil bis ins Detail und strukturieren den Unterrichtsalltag stark vor.

Lehrpläne, Schulfächer und Lehrmittel sind normative Instrumente schulischer Wissenspolitik. Sie sind periodisch öffentlichen Diskussionen ausgesetzt, weil mit ihnen Auswahlentscheide und damit Wertsetzungen verbunden sind. Diese Selektionen beziehen sich aber nicht nur auf wissenschaftlich legitimierte Inhalte, sondern auch auf die Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen. Weil dies oft zu Konflikten geführt hat, sind die entsprechenden Verfahren und die Entscheidungsbefugnisse der Akteure immer wieder neu definiert worden.

Vor diesem Hintergrund thematisiert die Tagung die Veränderung erstens der schulischen Wissenspolitik, zweitens die Veränderung globaler, äusserer schulischer Wissensordnungen und deren Legitimationen, drittens die historische Entwicklung des schulischen Wissens in Lehrplänen, Schulfächern und Lehrmitteln. Sie will so auch einen Beitrag zur Formierung einer historischen Fachdidaktik leisten. Die Tagung ist zeitlich auf das 19. und 20. Jahrhundert ausgerichtet, wobei vor allem die Konstituierung der schulischen Wissensordnung im 19. Jahrhundert, die Kritik an der etablierten Ordnung im Rahmen der Reformpädagogik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Transformationen im Umfeld der Verwissenschaftlichung der Gesellschaft in den 1960er- und 1970er-Jahre speziell fokussiert werden sollen.

Keynote-Speakers an der Tagung sind: Marie-France Bishop, Universität Cergy Pontoise (F); Stefan Hopmann, Universität Wien (A); Michael Young, Universität London (UK).

Referate an der Tagung können entweder historische Analysen präsentieren oder zur Entwicklung einer Theorie schulischen Wissens/schulischer Inhalte beitrage. Erwartet werden Vorschläge zu folgenden Fragekomplexen:

1. Wie hat sich die schulische Wissenspolitik im Sinne der normativen Festlegung von schulischen Inhalten verändert? Wie und warum haben sich die Instrumente zur Festlegung dieser Inhalte verändert? Wer waren die Akteure der schulischen Wissenspolitik (Lehrpersonen, Verbände/Vereine, Schulaufsicht, Bildungsverwaltung, Lehrerbildung, Schulbuchverlage, Bildungspolitik, Wissenschaft, Kirchen, Wirtschaft ...)? Wie und warum hat sich die Akteurskonstellation im 19. und 20. Jahrhundert verändert?
2. Wie und warum haben sich Lehrpläne als Steuerungsinstrumente schulischer Wissenspolitik zunächst durchgesetzt und anschliessend im 19. und 20. Jahrhundert verändert? Wie wurden Schulfächer konstituiert? Wie und warum haben sie sich im Verlaufe des 19. und 20. Jahrhunderts verändert? Wie und warum veränderte sich das Verhältnis zwischen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Referenzen, insbesondere zwischen wissenschaftlichen Disziplinen und Schulfächern? Welche Rolle spielen Schulbücher, Lehrmittel und Lernmedien bei der Festlegung der schulischen Wissensordnung und wie hat sich deren Rolle im 19. und 20. Jahrhundert verändert?
3. Wie und warum verändern sich schulische Inhalte, schulisches Wissen in den Schulfächern? Welche Ziele werden durch welche schulischen Inhalte in welchen historischen Perioden verfolgt? Welchen Konzeptionen von Wissen und Lernen entsprechen die schulischen Inhalte und wie verändern sie sich?

Tagungssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch.

Vorschläge (3000 Zeichen) für 25 minütige Referate mit genauen Angaben zu den Referierenden sind einzureichen bis zum 10. September 2016 unter folgendem Link: https://www.uzh.ch/blog/ife-hbs/2016/schoolknowledge2017;
Kontakt: schoolknowledge2017@ife.uzh.ch.

Programm

Kontakt

Anja Giudici

Institut für Erziehungswissenschaft
Freiestrasse 36, CH-8032 Zürich

schoolknowledge2017@ife.uzh.ch.

https://www.uzh.ch/blog/ife-hbs/2016/schoolknowledge2017/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
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