Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur

Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur

Veranstalter
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Veranstaltungsort
Evangelisches Stift Tübingen
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.10.2016 - 07.10.2016
Deadline
26.09.2016
Von
Borsch, Jonas

Die 18 Bücher umfassende Chronik des Johannes Malalas stellt das älteste erhaltene Beispiel einer byzantinischen Weltchronik dar und bietet damit singuläre Einblicke in die Frühphase einer literarischen Gattung, die für das byzantinische Mittelalter zentrale Bedeutung besessen hat. Seit 2013 beschäftigt sich eine in Tübingen angesiedelte Forschungsstelle eingehend mit diesem wichtigen Text. Im Zentrum steht dabei die erstmalige Erstellung eines historisch-philologischen Kommentars.

Im Rahmen der dritten Tagung der Forschungsstelle soll dem Verhältnis zwischen der Chronik und der zeitgenössischen Memorialkultur nachgegangen werden. Gefragt wird nach der Wahrnehmung, Repräsentation und Konstruktion von Vergangenheit in der Spätantike sowie speziell während der Entstehungszeit der Chronik im 6. Jahrhundert n. Chr. Durch die Betrachtung der in dieser Zeit entstandenen schriftlichen und nicht-schriftlichen Repräsentationen von Vergangenheit – von Geschichtswerken über Heiligenviten und Homilien bis hin zu Denkmälern oder Festumzügen – soll ein breites Bild davon gewonnen werden, wie Vergangenheit von den Zeitgenossen wahrgenommen und konstruiert wurde, vor dessen Hintergrund die Chronik des Malalas neu verortet und kontextualisiert werden kann.

Programm

DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016

14:00 – 14:15 Uhr BEGRÜßUNG Mischa Meier - Tübingen

14:15 – 15:45 Uhr
Christian Gastgeber - Wien : Klassisch-paganes Erbe: Was bleibt in der memoria der Weltchronik?
Ralf Behrwald - Bayreuth : Stadt und Reich im Geschichtsbild des Malalas

16:15 – 17:45 Uhr
Raf Praet - Groningen : Malalas the antiquarian? Malalas and antiquarian memory in sixth century Constantinople
Volker Menze - Budapest, Remembering Dioscorus: Non-Chalcedonian Construction of Orthodoxy in the Sixth Century

18:30 Uhr ABENDVORTRAG
Karl-Joachim Hölkeskamp - Köln : Mythen, Monumente und andere Medien: Die ‚Corporate Identity‘ der gens Fabia

FREITAG, 7. OKTOBER 2016

09:00 – 10:30 Uhr
Sebastian Watta - Marburg : Materielle Erinnerung. Formen der memoria in den kirchlichen Mosaikpavimenten des Nahen Ostens
Philipp Niewöhner - Berlin/Göttingen : Byzantinische Baudenkmalpflege am Beispiel von Milet und anderen Orten

11:00 – 12:30 Uhr
Emanuèle Caire - Aix-en-Provence : Malalas et la mémoire d'Antioche
Laura Mecella - Rom : Antiochia und die historische Erinnerung der Römisch-Parthischen Kriege

14:00 – 15:30 Uhr
Carlo Scardino - Düsseldorf : Historische und theologische Diskurse in den lateinischen Chroniken des 5. und 6. Jh. n. Chr.
Erika Juhász - Wien : Die Spuren der christlichen Memoriakultur in der Osterchronik: Die Behandlung der Märtyrer

16:00 – 18:15 Uhr
Hanns Christof Brennecke - Erlangen : Hagiographie als Kaisermemorie: Kaiser Zenon in der Vita Danielis
Olivier Gengler - Tübingen/Heidelberg : Memoria und Gesetzgebung: Vergangenheit und Gegenwart in den Justinianischen Novellen
Jonas Borsch - Tübingen/Heidelberg : Schriftliche Bildnisse. Personalisierte Erinnerung in Malalas’ Kaiserportraits

Ab 18:30 ABSCHLUSSDISKUSSION

Kontakt

Jonas Borsch
Telefon 0049 (0) 70 71 / 2 97 76 93
jonas.borsch@uni-tuebingen.de

https://baden-wuerttemberg.academia.edu/JonasBorsch