Streiten, um der Verantwortung willen. Tagung zu Ehren von Hans Mommsen

Streiten, um der Verantwortung willen. Tagung zu Ehren von Hans Mommsen

Veranstalter
Prof. Dr. Constantin Goschler, Ruhr-Universität Bochum / Prof. Dr. Stefan Berger, Ruhr-Universität Bochum - Institut für soziale Bewegungen / Prof. Dr. Christian Jansen, Universität Trier / Prof. em. Dr. Bernd Weisbrod, Georg-August-Universität Göttingen / Prof. em. Dr. Lutz Niethammer, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Veranstaltungsort
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.11.2016 - 19.11.2016
Website
Von
Schmeer, Marcel

Anlässlich des ersten Todestages von Hans Mommsen soll eine seinem Gedenken gewidmete Konferenz zur Würdigung wie erneuerten Auseinandersetzung mit dem Werk des prominentesten Bochumer Historikers anregen. Hans Mommsen hat als einer der wichtigsten Angehörigen der Gründungsgeneration der Ruhr-Universität Bochum erheblichen internationalen Ruhm genossen, wie auch die Reaktionen auf seinen Tod gezeigt haben. Die Tagung soll zum einen seinen prägenden Einfluss auf die deutsche und europäische Zeitgeschichtsforschung aufzeigen und zum anderen danach fragen, was von Hans Mommsens Werk und Wirken – jenseits konkreter Befunde und Thesen – bleibt.

Die Konferenz versammelt dafür deutsche und internationale Weggefährten wie jüngere Historikerinnen und Historiker in Bochum, die in vier verschiedenen Panels das Werk und das öffentliches Wirken eines der bekanntesten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts in Erinnerung rufen und auf seine Aktualität befragen werden. Dazu sind kurze, pointierte Vorträge vorgesehen, die zu lebhaften Diskussionen anregen sollen – ganz im Sinne des streitbaren Hans Mommsen.

Die Gedenkkonferenz wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Mercator, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Hans-Böckler-Stiftung sowie der Gesellschaft der Freunde der Ruhr-Universität Bochum e. V.

ANMELDUNG:
Der Abendvortrag von Ian Kershaw ist für die universitäre wie außeruniversitäre Öffentlichkeit zugänglich. Aus organisatorischen Gründen wird jedoch um vorherige Anmeldung per E-Mail gebeten: zeitgeschichte@ruhr-uni-bochum.de

Programm

Freitag, 18. November 2016

13:00 Uhr
Eröffnung

Begrüßung durch die Organisatoren

Grußwort des Rektors der Ruhr-Universität Bochum, Axel SCHÖLMERICH

13:30 Uhr
Panel I: Zur Verwissenschaftlichung der Zeitgeschichte

Chair: Lutz NIETHAMMER (Jena)

Wolfgang SCHIEDER (Köln): Hans Mommsen und die Enzyklopädie „Sowjetsystem und demokratische Gesellschaft“

Christian JANSEN (Trier): Hans Mommsen und die Nationalismusforschung im Kalten Krieg

Sybille STEINBACHER (Wien): Hans Mommsen und das Institut für Zeitgeschichte

Norbert FREI (Jena): Hans Mommsen und die Erfindung des Strukturalismus

Kommentar: Klaus von BEYME (Heidelberg)

16:00 Uhr
Pause

16:30 Uhr
Panel II: Arbeit und Politik vor Ort: Vom Revier nach Weimar

Chair: Bernd WEISBROD (Göttingen)

Ulrich BORSDORF (Essen/Düsseldorf): Die Praxis der Theorie: Hans Mommsen und die organisierte Arbeiterbewegung

Stefan BERGER (Bochum): Vom „Institut für die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ zum „Institute for Social Movements“: Anfänge, Entwicklungen, Perspektiven

Rudolf TSCHIRBS (Bochum): Das Kollektive Arbeitsrecht als Kernelement der Weimarer Demokratie: Der Dammbruch im Revier

Anja KRUKE (Bonn): Arbeit und Leben: Anforderungen an eine neue Geschichte der Arbeit

Kommentar: Jürgen KOCKA (Berlin)

19:00 Uhr
Pause

20:00 Uhr
Öffentlicher Gedenkvortrag
Ian KERSHAW (Sheffield): Hans Mommsen und die Erforschung des Nationalsozialismus

Anschließend: Abendempfang

Samstag, 19. November 2016

9:30 Uhr
Panel III: Die Produktivität undeutlicher Begriffe in der NS-Geschichte

Chair: Dorothee WIERLING (Hamburg)

Ulrich HERBERT (Freiburg): Wie schwach war der Diktator?

Frank BAJOHR (München): „Kumulative Radikalisierung“ und die Dynamik des Nationalsozialismus

Janosch STEUWER (Zürich): „Das genau war der Nationalsozialismus.“ Die „neue Auftragsforschung“ und die Trennung zwischen Nationalsozialisten und anderen Deutschen

Jane CAPLAN (Oxford): „Unthinkable“/„Die Realisierung des Utopischen“. Hans Mommsen und die Erforschung des Holocaust

Kommentar: Götz ALY (Frankfurt)

12:00 Uhr
Mittagessen

13:00 Uhr
Panel IV: Geschichte und Streit. Hans Mommsen als Public Intellectual

Chair: Everhard HOLTMANN (Halle)

Constantin GOSCHLER (Bochum): Hans Mommsen als medialer Akteur

Charles MAIER (Cambridge): Hans Mommsen international

Moshe ZIMMERMANN (Jerusalem): Der Historiker als Polemiker

Habbo KNOCH (Köln): Hans Mommsen als intellektuelle Zeitfigur, oder: Warum wird über den Nationalsozialismus nicht mehr gestritten?

Kommentar: Jürgen HABERMAS (Frankfurt)

15:30 Uhr
Ende der Tagung

Kontakt

Marcel Schmeer

Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Geschichtswissenschaft
Historisches Institut
Lehrstuhl für Zeitgeschichte (GA 4/57)
Universitätsstr. 150
44780 Bochum

marcel.schmeer@rub.de


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