Jenseits der Revolution in Russland. Narrative - Räume - Konzeptionen 100 Jahre nach dem Ereignis

Jenseits der Revolution in Russland. Narrative - Räume - Konzeptionen 100 Jahre nach dem Ereignis

Veranstalter
Karls Universität Prag; Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik; Institut für das Studium der totalitären Regime
Veranstaltungsort
Ort
Prag
Land
Czech Republic
Vom - Bis
07.11.2017 - 10.11.2017
Deadline
15.05.2017
Von
Jaromir Mrnka

--English text below--

--DEUTSCH--

Jenseits der Revolution in Russland. Narrative - Räume - Konzeptionen 100 Jahre nach dem Ereignis

Wir würden gerne im Verlauf der Konferenz anlässlich des hundertsten Jahrestags der Ereignisse in Russland über die einzelnen Schichten von Rezeption, Erinnerung und Performanz der Revolutionsgedanken, -Bilder und -Praxen im Raum des Mittel- und Osteuropas nachdenken.
Wir möchten die russische Revolution in ihrer Mehrdeutigkeit im Hinblick auf das Ereignis selbst, den mittelfristigen sozialen und ökonomischen Verwandlungen und der langfristigen Rekonfiguration des Macht- und Politikraumes ergreifen.
Der Ausbruch der sozialistischen Revolution in einem der wenigstens industriell entwickelten Regionen Europas war für die Zeitgenossen vielleicht ebenso überraschend wie das Destabilisierungspotential der neuen Revolutionsgedanken in dem folgenden Zeitraum des Bürgerkrieges. Seine Konsequenzen haben sich völlig z. B. in den jungen Nachfolgerstaaten des österreichischen Imperiums gezeigt – in Polen, in der Tschechoslowakei oder in Ungarn. Außer dem unmittelbaren Einfluss der Revolutionsereignisse würden wir uns gerne auf den Transfer und die Verwandlung der Funktionen der Revolutionsideen, -Konzepten und -Praxen sowohl im Rahmen des Russischen-, bzw. Sowjetimperiums, als auch in dem Gebiet Mittelosteuropas konzentrieren.
Wie und in welche Richtungen hat sich die Revolutionsgewalt ausgebreitet? Welche Revolutionskonzeption ist nach dem folgenden Bürgerkrieg zu der Grundlage des hegemonischen ideologischen Instrumentariums des stalinistischen Imperiums geworden? Wie haben sich die Bilder der russischen Revolution im Rahmen der Dominantdiskursen der staatssozialistischen Diktaturen in der poststalinistischen Periode verwandelt? Was ist aus den Revolutionsgedanken in der sog. postideologischen Zeit nach dem „Ende der Geschichte“ im Jahre 1989 geblieben?
Mit diesen und ähnlichen Fragen würden wir gerne das Diskussionsfeld über die Fragen aus den Gebieten von Philosophie, Historiographie und weiteren Gesellschafts- und Geisteswissenschaften, die sich an die folgenden Themen binden können, öffnen. Sie sind aber nicht auf sie begrenzt.

Narrative der russischen Revolution
Historiographische Konzepten, Schlüsseldebatten, zeitgenössische Interpretationen, Interpretationsschichten und Verwandlungen der Bilder und Funktionen der russischen Revolution in den Kulturen Mittelosteuropas.
Russische Revolution in Raum und Zeit
Revolution und das russische Imperium (russische Revolutionen 1905-1917), Performanz und Topografie der Ausbreitung der Revolutionspraxis, die Seiten und Schichten des historischen Gedächtnisses, /Erinnerungsrituale und Gedächtnisorte der russischen Revolution.
Konzepte und Interpretationen der russischen Revolution
Russische Konzeption der Revolution und ihre Rezeption; ist die Idee der russischen Revolution gescheitert? Russische Revolution in dem tschechoslowakischen (bzw. tschechischen und slowakischen) und mittel- und osteuropäischen intellektuellen Milieu.
Aufgrund der ausgewählten Konferenzbeiträge wird eine kollektive Monographie verlegt. Die Organisatoren behalten sich das Recht auf Widerruf der Ausgabe der Publikation vor.
Die Konferenzgebühr beträgt 50 Euro (Festempfang, Konferenzservice, 4x Coffee Break, 2x Mittagsessen).
Bei Präsenzstudierenden kann die Konferenzgebühr erlassen werden und sie können auch einen Zuschuss für Unterkunft- und Reisekosten beantragen.
Interessenten werden gebeten, einen Beitragsvorschlag bis 15. Mai 2017 auf das Email der Organisatoren zu schicken. Der Vorschlag sollte den Titel, eine kurze Annotation (150-200 Wörter), eine Kontaktangabe, einen tabellarischen Lebenslauf und eine Liste von 5 bedeutendsten Publikationen in den letzten 10 Jahren beinhalten.
Die Autoren der gewählten Beiträge werden bis 30. Juni 2017 kontaktiert.
Der späteste Abgabetermin der Konferenzbeiträge im Maximalumfang von 5 500 Wörtern ist der 15. Oktober 2017.
Die Organisatoren behalten sich das Recht auf Beitragsauswahl vor.
Der Abgabetermin der Beiträge für eine mögliche Publikation in der Monographie (zwischen 7-10 Tausend Wörter) ist der 31. Januar 2018.
Konferenzsprachen: Englisch und Tschechisch
Die Konferenz wird an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität (náměstí Jana Palacha 2, Praha 1) stattfinden.
7.11. - 10.11.2017
conference.17@ffabula.cz
www.ffabula.cz/revolution

--ENGLISH--
Beyond the Revolution in Russia. Narratives - Spaces – Concepts. A 100 Years since the Event
The outbreak of a socialist revolution in one of the least industrially developed European regions might be found by the contemporaries as surprising as the destabilizing potential of new revolutionary thoughts in the following period of the civil war. Its consequences were fully manifested, for instance, in young successor states of the Austrian Empire: Poland, Czechoslovakia, or Hungary. Apart from the immediate influence of revolutionary events, we would like to focus on transferring and transforming functions of ideas, concepts, and practices of the revolution both within Russian, or rather Soviet Empire, and in the Central-Eastern European region.
During the conference, on the occasion of the 100th anniversary of the events in Russia, we would like to consider individual layers of reception, commemoration, and performance of revolutionary thoughts, images, and practices in the area of the Central and Eastern Europe.
We would like to render the Russian revolution in its ambiguity between the event itself, medium-term social and economic transformations, and a long-term reconfiguration of the spaces of power and politics.
In what ways and directions did the revolutionary violence spread? What concept of the revolution became the basis for the hegemonic ideological toolbox of the Stalinist Empire after the subsequent civil war? How were the images of the Russian Revolution changing within the dominant discourses of the state-socialist dictatorships in the post-Stalinist era? What was left of revolutionary thoughts in the so-called post-ideological era after the “end of history” in 1989?
These and similar questions should open up the discussion of the issues from the fields of philosophy, political science, historiography, and other social sciences and humanities, which can be connected with, although not limited to, the following topics:

Narratives of the Russian Revolution
Historiographical concepts, key debates, contemporary interpretations, layers of interpretation, the transformation of images and roles of the Russian revolution in the Central-Eastern European cultures.
Russian Revolution in time and space
Revolution and the Russian Empire (Russian revolutions 1905-1917), performance and topography of the spread of revolutionary practices, features and layers of historical memory, commemoration rituals and the places of memory of the Russian Revolution.
Concepts and interpretations of the Russian Revolution
The Russian concept of revolution and its reception; did the idea of the Russian revolution fail? Russian revolution in Czechoslovak (or Czech and Slovak) and Central and Eastern European intellectual space.
A collective monograph will be published on the basis of chosen papers. The organizers reserve the right to withdraw from the intent of its publishing at any time.
Conference fee is 50 Euro (ceremonial reception, conference service, 4x coffee break, 2x lunch).
The full-time students can be exempted from the fee. They can also apply for a contribution towards the transport and accommodation expenses.
We kindly ask those interested for sending us a draft paper till May 15, 2017. Aside from a title and a short annotation (150-200 words), it should include contact details, CV, and a list of the 5 most important publications from the last 10 years.
Authors of chosen papers will be contacted till June 30, 2017.
Deadline for submitting conference papers with maximum length of 5 500 words is October 15, 2017.
The organizers reserve the right to choose the papers.
Deadline for submitting the papers that should be published in the monograph (between 7-10 thousand words) is January 31, 2018.
Conference languages: czech and english
The conference takes place at the Faculty of Arts of Charles University (náměstí Jana Palacha 2,
Praha 1).
7.11. - 10.11.2017
conference.17@ffabula.cz
http://www.ffabula.cz/revolution

Programm

Kontakt

Jaromir Mrnka

Institut für das Studium der totalitären Regime, Siwiecova 2, 130 00 Prag 3

conference.17@ffabula.cz

http://www.ffabula.cz/revolution
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Thema
Agrargeschichte, Landwirtschaft, Arbeitergeschichte, Begriffsgeschichte, Historische Semantik, Betriebs- und Unternehmensgeschichte, Bevölkerungs- und Migrationsgeschichte, Emotionsgeschichte, Erinnerungsforschung / Gedächtnisgeschichte, Ethik- und Wertevorstellungen, Ethnologie / Historische Anthropologie, Film / Fernsehen / Radio, Frauen-, Männer- und Geschlechtergeschichte, Geistes- und Ideengeschichte, Intellectual History, Historiografiegeschichte, Historische Bildforschung, Historische Diskursanalyse, Historische Friedensforschung, Identitätskonstruktion, Imperiengeschichte, Industriegeschichte, Handel und Gewerbe, Internationale Beziehungen, Internationale Organisationen, Justiz und Polizei, Kolonialgeschichte und Dekolonisation, Konsumgeschichte, Kriminalität und Devianz, Kultur, Kulturgeschichte und -wissenschaft, Kunstgeschichte und -wissenschaft, Körpergeschichte, Literaturgeschichte und -wissenschaft, Materielle Kultur, Mediengeschichte und -wissenschaft, Mentalitätsgeschichte, Mikro-, Lokal- oder Alltagsgeschichte, Militär- und Gewaltgeschichte, Nationalismusgeschichte / Nationalisierung, Ohne thematischen Schwerpunkt, Oral History / Zeitzeugen, Politik, Politikgeschichte und -wissenschaft, Politische Ideen, Ideologien, Postkoloniale Geschichte, Raumgeschichte, Geografie, Recht, Rechtsgeschichte und -wissenschaften, Regional- und Landesgeschichte, Regionen / Regionalisierung / Regionalismus, Rezeptionsgeschichte, Sozial- und Gesellschaftsgeschichte / Sozialwissenschaften, Soziales, Sozialpolitik und Sozialstaat, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften, Transnationale Geschichte, Verfassungsgeschichte, Vergleich und Transfer / Historische Komparatistik, Welt- und Globalgeschichte, Wirtschaft, Wirtschaftsgeschichte und -wissenschaften, Wissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftspolitik, Wissensgeschichte, Zivilgesellschaft
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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