Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Ende des Kalten Krieges – Von der Landesverteidigung zur Interventionsarmee?

Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Ende des Kalten Krieges – Von der Landesverteidigung zur Interventionsarmee?

Veranstalter
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Abteilung Einsatz, in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Akademie Berlin und der Universität Potsdam, Professur für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt
Veranstaltungsort
Konrad-Adenauer-Stiftung, Akademie Berlin, Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.10.2017 - 18.10.2017
Deadline
12.06.2017
Website
Von
Hans-Peter Kriemann

Der Einsatz der Bundeswehr nach 1990 ist Ausdruck der tatsächlichen Veränderungen einer außen- und sicherheitspolitischen Neuorientierung Deutschlands und gibt Auskunft über das deutsche Rollenverständnis.
Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Abteilung Einsatz des ZMSBw mit Fragen neuester Militärgeschichte. Mit der Erforschung der Rolle deutscher Streitkräfte nach 1990 hat das ZMSBw mit der Erschließung dieses weiten Feldes begonnen. Hierzu veranstaltet die Abteilung Einsatz vom 17. bis 18. Oktober 2017 einen Workshop mit dem Titel „Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Ende des Kalten Krieges – Von der Landesverteidigung zur Interventionsarmee?“
Dieser Workshop möchte der Frage nachgehen, wie sich die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Ende des Kalten Krieges gestaltete und was das über die deutsche sicherheitspolitische Identität aussagt. Der Wandel der Bundeswehr ist dabei analytischer Fixpunkt der Veranstaltung. Welche Rolle spielen die Auslandseinsätze der Bundeswehr für diese Politik? Im Fokus der nach dem Ende des Kalten Krieges notwendig gewordenen Selbstverständigung steht die Frage nach der Rolle deutscher Streitkräfte und damit nach dem Verhältnis zwischen Politik und Militär. (Conze)
Wir möchten dazu interessierte Wissenschaftler, vor allem Post-DoktorandInnen und DoktorandInnen der Geschichts- und Sozialwissenschaften herzlich einladen. Der interdisziplinäre Workshop möchte:
- Methoden und Zugänge neuester militärgeschichtlicher Forschung,
- die Auseinandersetzung mit normativen Fragestellungen insbesondere zu Begriffsbestimmungen,
- Chancen und Grenzen der Quellenlage neuester militärgeschichtlicher Forschung sowie
- Möglichkeiten und Grenzen interdisziplinärer Zusammenarbeit / Nutzung von Synergien diskutieren.

Die Veränderungen der Bundeswehr nach 1990 bieten Zugang zu zahlreichen Themenfeldern:

- Verlauf der deutschen innenpolitischen Debatte um die Rolle der Bundeswehr sowie ihre Beteiligung an Auslandseinsätzen (Was ist eine Parlamentsarmee?)
- Integration der NVA in die Bundeswehr
- Bedeutung der Auslandseinsätze der Bundeswehr für die sicherheitspolitische Positionierung Deutschlands (nach dem Ende des Kalten Krieges angesichts des deutschen Umgangs mit und der Beteiligung an internationalen Konflikten)
- Rolle der internationalen Organisationen und regionalen Bündnisse wie NATO, EU, OSZE sowie der UN für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik
- Wandel der Bundeswehr (hinsichtlich Rolle, Organisation, Ausbildung, Ausrüstung, Auftrag, Selbstbild und Selbstverständnis der Bundeswehrsoldaten)
- Funktionsweise deutscher Streitkräfte
- Integration des Militärs in die deutsche Gesellschaft
- Metaanalyse des Gesamtsystems deutscher Außen- und Sicherheitspolitik
- Verlauf des deutschen und internationalen Legitimitätsdiskurses zu Interventionen der internationalen Gemeinschaft
- Entwicklung des Rechtsverständnisses vom Einsatz bewaffneter Streitkräfte nach 1990 in Deutschland (Wandel des deutschen Verfassungsverständnisses und/oder der Rechtspraxis?)
- Begriffsbestimmungen insbesondere von (Auslands-)Einsatz, Legitimität und Krieg

Der Fokus des Workshops liegt auf den Entwicklungen des außen- und sicherheitspolitischen Umfeldes der Bundeswehr. Darüber hinaus sind Fragestellungen zu Wirtschaft, Entwicklungshilfe sowie Kultur und Gesellschaft in Deutschland gern willkommen.
Interessenten sind herzlich eingeladen ihr Paper mit einem Umfang von höchstens 2500 Zeichen inkl. Leerzeichen zusammen mit ihrem akademischen CV bis zum 15. Mai 2017 unter <ZMSBwEinsatzgeschichte@bundeswehr.org> einzureichen. Der Workshop findet in deutscher Sprache statt, Vorträge auf Englisch sind herzlich willkommen.

Programm

Kontakt

Christian Jentzsch

Zeppelinstraße 127/128
14471 Potsdam
+49 331 9714 417

ZMSBwEinsatzgeschichte@bundeswehr.org


Redaktion
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