70. Baltisches Historikertreffen: Wege aus dem Krieg. Frieden und Friedensschlüsse in und zwischen den Staaten Nordosteuropas nach dem Ersten Weltkrieg

70. Baltisches Historikertreffen: Wege aus dem Krieg. Frieden und Friedensschlüsse in und zwischen den Staaten Nordosteuropas nach dem Ersten Weltkrieg

Veranstalter
Baltische Historische Kommission
Veranstaltungsort
Universität Göttingen, Tagungszentrum an der Sternwarte, Geismar Landstraße 11 (Großer Seminarraum)
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.06.2017 - 11.06.2017
Von
Karsten Brüggemann

70. Baltisches Historikertreffen.
Wege aus dem Krieg. Frieden und Friedensschlüsse in und zwischen den Staaten Nordosteuropas nach dem Ersten Weltkrieg.

In den letzten Jahren ist das östliche Europa spätestens mit dem Ersten Weltkrieg als Gewaltraum (J. Baberowski, Th. Snyder) konzeptualisiert worden. In der Tat entstand die neue Staatenwelt im Nordosten Europas im Ersten Weltkrieg, seinen Nachfolgekriegen auf den Trümmern der Monarchien, und die Friedensschlüsse bedeuteten zunächst nur die Abwesenheit von Krieg. Die Tagung will die Konzeptualisierung von Gewalträumen und dem daraus abgeleiteten Narrativ von dysfunktionalen Staaten und Gesellschaften umdrehen und fragen, welche Wege aus dem Krieg zur friedlichen Entwicklung von Staaten und ihren multiethnischen Gesellschaften und zur friedlichen Absicherung einer staatlichen Existenz gesucht wurden. Dabei soll in einer ersten Sektion auf Gesellschaften in die neuen Staaten geschaut werden (Litauen, Estland, Lettland sowie Polen) und in einer zweiten Sektion auf die internationale Dimension, in der auch Deutschland und (Sowjet)-Russland, aber auch internationale Arenen mit einbezogen werden sollen.
AUs Anlass des 70. Historikertreffens beginnt die Tagung mit einem Rückblick auf die Tätigkeit der Kommission aus deutscher wie aus estnischer und lettischer Sicht sowie einem Ausblick auf die Zukunft der bundesdeutschen Wissenschaftsförderung.

Programm

Samstag, 10. Juni 2017,
9.30–13 Uhr

Eröffnung durch den ersten Vorsitzenden,
Prof. Dr. Matthias Thumser

Historische Kommissionen und baltische
Geschichtsforschung – Reflexionen nach
sieben Jahrzehnten Baltische Historikertreffen

Matthias Thumser (Berlin) – Historische Kommissionen
damals, heute und in der Zukunft

Juhan Kreem (Tallinn) / Ilgvars Misāns (Rīga) – Der
Blick aus dem Baltikum – Estland, Lettland und die
Baltische Historische Kommission

Jochen Rohwer (Berlin) – Die Weiterentwicklung der
Kultur- und Wissenschaftsförderung nach § 96
BVFG

Wege aus dem Krieg. Frieden und Friedensschlüsse in und zwischen den Staaten Nordosteuropas nach dem Ersten Weltkrieg.

Samstag, 10. Juni, 15.30-19 Uhr
Professor Dr. Jan Kusber (Mainz): Einführung ins Thema

I. Frieden und gelingende Gesellschaften in den neuen Staaten?

Dr. Svetlana Bogojavlenska (Mainz) - „Auf dem Weg zur „Staatsgemeinschaft“: Kulturelle Autonomie der Minderheiten in Lettland 1919-1934“

Prof. Dr. Mathias Niendorf (Greifswald) - „Litauens Weg aus dem Krieg und eine Gesellschaft im Provisorium“

Prof. Dr. Karsten Brüggemann (Tallinn) - „Estlands Weg zum Staat und die Einhegung der Gewalträume“

Prof. Dr. Werner Benecke (Frankfurt/Oder) - „(Ost)polnische Gesellschaften und ihr Weg aus dem Krieg“

Sonntag, 11. Juni, 9.30-13 Uhr

II. Friedensordnungen in Nordosteuropa

Professor Dr. Jan Kusber (Mainz) - „Sicherheitskonstruktionen im Nordosten Europa – bilateral und multilateral“

Dr. Benjamin Conrad (Mainz) - „Eine Paris-Rigaer Friedensordnung? Zur historischen Verortung der Friedenskonferenz von Riga 1920–21 im Friedensprozess nach dem Ersten Weltkrieg“

Timo Nahler, MA (Mainz) - „Im Blick der USA? Krieg, Kommunismus und die lettische Gesellschaft in der Sicht der amerikanischen Gesandschaft in Riga“

Schlussdiskussion: Wege aus dem Krieg im Nordosteuropa der Zwischenkriegszeit?

Kontakt

Detlef Henning
Conventstr. 1
21335 Lüneburg
d.henning@ikgn.de

https://www.balt-hiko.de/baltische-historikertreffen/