Raumaneignung und lokale Transformationsprozesse im Kontext russischsprachiger Migration

Raumaneignung und lokale Transformationsprozesse im Kontext russischsprachiger Migration

Veranstalter
Anna Flack (Vergleichende Kulturwissenschaft), Universität Osnabrück; Christina Lokk (Soziologie), Stiftung Universität Hildesheim; Julia Person (Kommunikationswissenschaft), Universität Erfurt; Sara Reith (Kulturanthropologie), Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Natalja Salnikova (Allgemeine und Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Andrey Trofimov (Ethnologie), Phillips-Universität Marburg; Jun.-Prof. Dr. Jannis Panagiotidis (Neuere und Neueste Geschichte, Osnabrück)
Veranstaltungsort
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück
Ort
Osnabrück
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.10.2017 - 11.10.2017
Deadline
05.06.2017
Website
Von
Sara Reith

Migration ist ein konstitutives Element der Stadtentwicklung und ein selbstverständlicher Teil der urbanen Lebensgestaltung einer Einwanderungsgesellschaft. MigrantInnen sind somit nicht wegzudenkende AkteurInnen, die nicht nur das Stadtbild sichtbar prägen, sondern auch im Rahmen ihrer Handlungsmöglichkeiten die Entwicklung und Gestaltung des städtischen Alltags sowie urbaner Räume und somit der Gesellschaft mitbestimmen. Spätestens seit dem spatial turn hat der Raum eine wichtige Rolle in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung eingenommen. Das geografisch-physische Verständnis des Raumes, in dem wir zusammen leben und interagieren, wurde um die sozio-kulturelle Komponente, verstanden als das Resultat unserer sozialen Beziehungen, erweitert. Mit diesem Paradigmenwechsel ist der Raum zu einem Konzept geworden, das interdisziplinär verhandelt wird.
Angesichts der aktuellen Migrationsbewegungen nach Deutschland und Europa wird die russischsprachige Migration in Politik und Medien immer wieder als Vergleichskategorie und nicht selten als Positivbeispiel herangezogen. Die Gründe für eine solche Sichtweise mögen vielfältig sein und bieten durchaus Raum für eine kritische Betrachtung.
In diesem interdisziplinären, internationalen Workshop soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie verändern russische bzw. russischsprachige MigrantInnen durch ihre alltäglichen Praktiken Raum? Wie eignen sie sich Orte an? Wie schaffen bzw. gestalten sie neue Orte? Wie werden grenzüberschreitende ökonomische, soziale und kulturelle Elemente in der Migration genutzt, neu definiert und in Lebensentwürfen verbunden? Neben der theoretisch-methodischen Auseinandersetzung mit dem Raumkonzept in ausgewählten Dissertationsprojekten, sollen im forschungspraktischen Teil des Workshops, vor Ort in Osnabrück Raumaneignungen bzw. -transformationen verschiedenster Art (Restaurants, Supermärkte, Reisebüros, Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften usw.) russischer bzw. russischsprachiger MigrantInnen punktuell untersucht und deren sozio-kulturelle Implikationen reflektiert werden.
Gleichzeitig soll der Workshop als Grundlage für ein anschließendes, gemeinsames Publikationsprojekt dienen. Der geplante interdisziplinäre Sammelband soll einerseits Befunde und Ergebnisse aus dem Workshop versammeln und andererseits den TeilnehmerInnen die Gelegenheit bieten, Teilergebnisse aus ihren eigenen Forschungen zu veröffentlichen.
NachwuchswissenschaftlerInnen (DoktorandInnen, Post-Docs sowie Studierende im letzten Jahr) aus Deutschland und Russland können sich bis zum 05.06.2017 um eine Teilnahme am Workshop bewerben. Erwartet werden ein Kurzlebenslauf (wissenschaftlicher Werdegang, Publikationen) sowie ein einseitiger Abstract, aus dem ersichtlich wird:
- Thema des Dissertationsprojekts/der Qualifikationsarbeit
- Stand des Dissertationsprojekts/der Qualifikationsarbeit
- Disziplinäre Verortung
- Motivation zur Teilnahme am Workshop mit anschließender Publikation
- Zuordnung zu einem der folgenden drei Panels: 1. Theoretische Betrachtungen, 2. Methoden und Techniken im Feld, 3. Aktuelle Forschungen – Praxisbeispiele

Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt bis zum 15.07.2017. Diese werden dann gebeten, bis zum 31.08.2017 einen drei- bis max. fünfseitigen Input einzureichen, der als Grundlage für die Paneldiskussionen dienen soll. Pro Panel können jeweils zwei Inputs diskutiert werden. Diese werden vorab von den OrganisatorInnen ausgewählt.
Workshopsprachen sind Deutsch und Russisch. Gute Kenntnisse beider Sprachen sind daher Teilnahmevoraussetzung. Die Bewerbungsunterlagen können in deutscher oder russischer Sprache per E-Mail eingereicht werden.

Ihre Unterlagen senden Sie bitte – in einer einzigen pdf-Datei! – an:

Sara Reith M.A.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
sarreith@uni-mainz.de

OrganisatorInnen:
Anna Flack (Vergleichende Kulturwissenschaft), Universität Osnabrück;
Christina Lokk (Soziologie), Stiftung Universität Hildesheim;
Julia Person (Kommunikationswissenschaft), Universität Erfurt;
Sara Reith (Kulturanthropologie), Johannes Gutenberg-Universität Mainz;
Natalja Salnikova (Allgemeine und Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg;
Andrey Trofimov (Ethnologie), Phillips-Universität Marburg.
Die Universität Osnabrück wird vertreten durch Jun.-Prof. Dr. Jannis Panagiotidis (Neuere und Neueste Geschichte).

Die Reise- und Übernachtungskosten der TeilnehmerInnen werden in Absprache mit den OrganisatorInnen erstattet.
Der Workshop wird gefördert durch die Juniorprofessur für Migration und Integration der Russlanddeutschen (IMIS, Universität Osnabrück), die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie den Schroubek Fonds Östliches Europa.

Programm

Kontakt

Sara Reith

Institut für Film-, Theater und empirische Kulturwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

sarreith@uni-mainz.de


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