1968ff – Feminismus, Kunst, Politik

1968ff – Feminismus, Kunst, Politik

Veranstalter
FKW//Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur
Veranstaltungsort
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.08.2017 -
Deadline
15.08.2017
Von
Zimmermann, Anja

1968ff – Feminismus, Kunst, Politik

Das fünfzigjährige Jubiläum von ‚1968' ist Anlass für FKW//Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur, sich mit der damals formulierten Kritik herrschender Geschlechterverhältnisse in Kunst und Politik und der Frage nach ihrer Aktualität auseinanderzusetzen. Angesichts eines verstärkten gegenwärtigen Interesses an feministischen Kunstpositionen insbesondere der 1970er Jahre soll ein doppelter Blick auf die langen sechziger Jahre geworfen werden: Zum einen fragen wir nach den spezifischen Kopplungen feministischer Ästhetik und politisch-gesellschaftlicher Protestformen und Umbrüche. Zum anderen geht es um das heutige Interesse an ‚1968’, das z.B. in Ausstellungen zum Ausdruck kommt wie The F-Word (shedhalle Zürich 2012), Feministische Avantgarde (Hamburger Kunsthalle u.a. 2015) oder We Wanted a Revolution (Brooklyn Museum New York 2017), in der die Praxis schwarzer Künstlerinnen im Kontext der Neuen Frauenbewegung im Fokus steht. 
Bereits 2010 hat FKW mit dem Heft „Das Private bleibt Politisch“ (Adorf/John) die Aufmerksamkeit auf ein zentrales politisches, aber auch ästhetisches Motiv des 68er-Feminismus geworfen und mit künstlerischen Positionen der Gegenwart konfrontiert. Dies wird aufgegriffen, indem Reformulierungen und Revisionen künstlerischer Strategien der 1960er und 70er Jahre im Kontext mit politischen und gesellschaftlichen Anliegen bis heute einen Schwerpunkt des geplanten Hefts bilden.
Anknüpfend an geschichtswissenschaftliche Forschungen zu ‚1968’, die von einem Scharnierjahrzehnt sprechen und dem einheitlichen Bild einer "sozialen Bewegung" vielfach widerstreitende "Bewegungen und Strömungen" entgegensetzen (Schildt/Siegfried/Lammers 2000; Etzemüller 2005), liegt der Fokus nicht auf dem Narrativ einer Zäsur, sondern soll auf längerfristige Prozesse gelenkt werden. Dabei ist eine inter- und transnationale Perspektive angestrebt, die berücksichtigt, dass ‚1968’ kein nationales Phänomen war und gezielt nach den Netzwerken und den travelling theories fragt, die ‚1968’ ermöglichten, beeinflussten, aber womöglich auch Ungleichzeitigkeiten hervorbrachten. Erwünscht sind hierbei auch Beiträge, die weniger den tradierten Blick nach Frankreich etc. richten, sondern postkoloniale Fragestellungen berücksichtigen oder nach der Rolle der DDR und anderer sozialistischer Staaten im Kontext von ‚1968’ fragen.

Beiträge sind darüber hinaus zu folgenden Themen denkbar:
- Welche Beziehung bestand zwischen feministischer Theoriebildung, Neuer Frauenbewegung und künstlerischer Praxis im Kontext von ‚1968’? Was waren Akteure, Felder und Konzepte, durch die und mit denen es zu Überschneidungen kam?
- Inwiefern lässt sich, die These eines in den Künsten vorbereiteten politischen Umbruchs (Herding 2008) aufgreifend, das Verhältnis von politischem und ästhetischem Feminismus fassen?
- Wie lassen sich die zahlreichen Reaktualisierungen und Reenactments von künstlerischen Positionen der 1960er und 1970er Jahre, insbesondere auch solche aus dem Umfeld des Feminismus, differenzierend beschreiben und bewerten? Welche Kontinuitäten und Brüche werden diesen Projekten zugrundegelegt? Welche Distanzierungen werden vorgenommen?
- Inwiefern beziehen sich Künstler*innen, die sich heute mit Geschlechterdifferenz auseinandersetzen auf sog. ‚frühe’ Positionen feministischer Kunst?
- In welchem Verhältnis stehen die wechselnden Konjunkturen des Interesses an feministischer Kunst aus den 1970er Jahren (beschrieben z.B. von Söntgen 2001) zur kunstgeschichtlichen Geschlechterforschung?
- Die Repräsentation von ‚68’ in aktuellen Ausstellungen und Filmen (z.B. „Die göttliche Ordnung“, Schweiz 2017), bildender Kunst, Theater etc. und die Frage, was für Versprechungen und Verdrängungen mit diesen Reaktualisierungen womöglich verbunden sind.

Deadline/Umfang
Bitte senden Sie Ihr Exposé mit ca. 3000 Zeichen sowie einen kurzen CV (ca. 100 Wörter) bis zum 15.8.17 an folgende Adresse: anja.zimmermann@uni-oldenburg.de
Über die Annahme Ihres Beitrags erhalten Sie innerhalb von vier Wochen Nachricht.
Die fertigen Texte inkl. aller Abbildungen müssen bis zum 1.3.18 vorliegen. Eine im Anschluss daran evtl. erforderliche Überarbeitung sollte innerhalb von acht Wochen erfolgen.
Die Beiträge werden im Herbst 2018 in der online erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift FKW//Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur erscheinen. Der Umfang der Beiträge liegt bei ca. 30.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und max. 5 Abbildungen.

Herausgeberin
Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
(anja.zimmermann@uni-oldenburg.de)
 

Programm

Kontakt

Anja Zimmermann

Universität Oldenburg
ZFG

anja.zimmermann@uni-oldenburg.de

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Deutsch
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