Die Sakralisierung der Landschaft. Inbesitznahme, Gestaltung und Verwendung im Zeichen der Gegenreformation in Mitteleuropa

Die Sakralisierung der Landschaft. Inbesitznahme, Gestaltung und Verwendung im Zeichen der Gegenreformation in Mitteleuropa

Veranstalter
Diözesanarchiv St. Pölten; Verein Basilika Sonntagberg; Don Juan Archiv Wien
Veranstaltungsort
Ort
Stift Seitenstetten
Land
Austria
Vom - Bis
11.10.2017 - 13.10.2017
Von
Heidemarie Bachhofer

Im Zeitalter der Gegenreformation erfuhr das Landschaftsbild Mitteleuropas maßgebliche Veränderungen durch die Errichtung zahlreicher Sakralbauten, seien es Kirchen, Kapellen, Bildstöcke, Kalvarienberge und vieles mehr.

Eines der herausragendsten Beispiele dafür ist die Basilika am Sonntagberg, die zwischen 1706 und 1732 erbaut wurde. Sie steht nicht für sich allein, sondern ist Teil einer Entwicklung, die bereits Mitte des 16. Jahrhunderts eingesetzt hatte und im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt fand.

Mehr als 40 Experten und Expertinnen aus ganz Mitteleuropa werden diese Vorgänge im Rahmen der Tagung diskutieren, um den historischen Kontext zu der Wallfahrt und der Erbauung der Kirche auf dem Sonntagberg im 17. und 18. Jahrhundert herzustellen. Besonderer Wert wird dabei auf die grenzüberschreitende Perspektive gelegt, um die internationale Dimension des Phänomens „Sakralisierung der Landschaft“ zu betonen.

Programm

Mittwoch, 11. Oktober 2017

9.00 Uhr
BEGRÜSSUNG

Abt Petrus Pilsinger, Stift Seitenstetten
Thomas Aigner, Diözesanarchiv St. Pölten

9.15-9.45 Uhr
KEYNOTE

Werner Telesko (Wien/AT):
„Sakrallandschaft“. Annäherungen an einen komplexen Begriff

9.45-11.15 Uhr
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

Wolfgang Huber (St. Pölten/AT):
Zwischen Reformation und Hochbarock – die Entstehung der niederösterreichischen Sakrallandschaft

Helmut Halb (Wien/AT):
Die Sakralisierung der Stadt-Landschaft. Zur Sakraltopographie Wiens zwischen Reformation und Gegenreformation

Elisabeth Klecker (Wien/AT):
Natürliche Sakralisierung und geistliche Naturbetrachtung (Sacra naturae prodigia inclyti ducatus Styriae, Graz 1700)

András Hegedűs (Esztergom/HU):
Licht und Schatten. Ungleichmäßigkeit in der Entwicklung der Erzdiözese Esztergom (Gran) im 17. und 18. Jahrhundert

11.15-11.35 Uhr
PAUSE

11.35-13.00 Uhr
LANDSCHAFT ALS BÜHNE

Stefan Schmidl (Wien/AT):
„Heilige Landschaft“ als Programm symphonischer Musik. Zur klanglichen Repräsentation des Transzendental-Pastoralen

Walter Puchner (Wien/AT, Athen/GR):
Zu Typologie und Symbolik sakraler Begehungen. Komparative Überlegungen zu naturräumlichen Konsekrationsriten

Oskar Ters (Wien/AT):
Die Nachtleichen St. Michaels zu Wien. Inszenierter Totenkult in den Straßen der Stadt

Remigiusz Pośpiech (Wrocław/PL):
„Fronleichnam Stationen” in der liturgisch-musikalischen Tradition Schlesiens (Bistum Breslau) in der Zeit der Gegenreformation

13.00-14.30 Uhr
MITTAGSPAUSE

14.30-15.45 Uhr
DIE ROLLE DER KLÖSTER I

Meta Niederkorn-Bruck (Wien/AT):
Wallfahrt – Reliquientranslationen und Markierung von Abhängigkeiten wie auch Zuständigkeiten

Christine Fischeneder-Meiseneder (Wien/AT):
Die Sakralisierung von Landschaft am Beispiel des Benediktinerstiftes Melk

Christian Malzer (Freising/DE):
Landschaftsprägende Aspekte des frühneuzeitlichen Wallfahrts- und Bruderschaftswesens der Zisterzienserabtei Waldsassen

15.45-16.00 Uhr
PAUSE

16.00-17.15 Uhr
DIE ROLLE DER KLÖSTER II

András Forgó (Pécs/HU):
Die Sakralisierung der Landschaft Szentkút (Heiligbrunn) in Nordostungarn von den Zisterziensern der Abtei Pásztó. Herausforderungen und Ergebnisse

Martina Bolom-Kotari u. Sixtus Bolom-Kotari (Hradec Králové, Prag/CZ):
Das Erbe der barocken sakralen Landschaft im Braunau-Land in Böhmen

Ulrich Knapp (Leonberg/DE):
Der Neubau der Wallfahrtskirche Neubirnau als Leuchtzeichen der Salemer Klosterlandschaft

17.15-17.30 Uhr
PAUSE

17.30-19.00 Uhr
DIE ROLLE DER BRUDERSCHAFTEN

Marion Romberg (Wien/AT):
Die Dorfkirche als bruderschaftlicher Repräsentations- und Frömmigkeitsort im
18. Jahrhundert

Irene Rabl (Lilienfeld/AT):
Hl. Dreifaltigkeit (Sonntagberg) und Hl. Joseph (Lilienfeld) – zwei niederösterreichische Bruderschaften im Vergleich

Rita Szuly (Budapest/HU):
The Membership of the Congregatio Agoniae Christi in Sopron (1661–1781). Album oder NahmenBuch Einer Hochlöblichen Bruderschaft der Bitteren TodtAngst Iesu Christi An dem Creutz

Heidemarie Bachhofer (St. Pölten/AT):
Die Josephsbruderschaft von Schönbach

19.30 Uhr
EMPFANG im Stift

Donnerstag, 12. Oktober 2017

9.00-10.00 Uhr
WALLFAHRT I

Barbora Valesova (Brno/CZ):
Die mährischen Wallfahrer in Österreich im 18. Jahrhundert

Max Neubauer (Altötting/DE):
Die Rolle von Altötting bei der Sakralisierung der Landschaft

Iris Haslinger (Wien/AT):
Die Wallfahrt nach Maria Rafings

10.00-11.00 Uhr
WALLFAHRT II

Ingrid Rathner (Wien/AT):
Hauptaltar und Ölberggruppe von Giovanni Giuliani in Gaaden und ihre ikonologische wie
ikonografische Einbindung in die „via sacra“ nach Mariazell

Klára Zářecká (Hradec Králové/CZ):
Der regionale Wallfahrtsort Kninitz als geistiger, wirtschaftlicher und landschaftlicher Mittelpunkt des Landbesitzes von Jesuiten aus Telcz

Christine Oppitz (Herzogenburg/AT):
Quam bene conveniunt – Gründungslegende, Baugeschichte und Bauherren am Beispiel von Heiligenkreuz-Gutenbrunn

11.00-11.15 Uhr
PAUSE

11.15-12.15 Uhr
WALLFAHRT III

Zdeněk Orlita (Nový Jičín/CZ):
Fulneker Nazareth. Die Loretokirche in Fulnek im 17. und 18. Jahrhundert

Pierantonio Piatti (Wien/AT):
Ad instar sacrae Urbis Romae. Die Wallfahrtskirche der Sieben Kirchen von Monselice (1605-1650)

Gabriel Hefele (Limburg/DE):
Landschaftsbilderbibel. Die Pfarrer-Kraus-Anlagen zu Arenberg bei Koblenz

12.15-13.30 Uhr
MITTAGSPAUSE

13.30-14.45 Uhr
SONNTAGBERG

Walpurga Oppeker (Tulln/AT):
Die Erscheinungsformen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Niederösterreich

Karl Kollermann (St. Pölten/AT):
Die Ober-Grafendorfer Prozessionen auf den Sonntagberg (18. Jahrhundert)

Franz Überlacker (Seitenstetten/AT):
Die Sakralisierung der Landschaft – am Beispiel der Basilika Sonntagberg (17. und 18. Jahrhundert)

Barbara Taubinger (St. Pölten/AT):
Die Rolle der Votivgaben im Sakralisierungsprozess des Sonntagberges

15.00 Uhr
EXKURSION SONNTAGBERG

Freitag, 13. Oktober 2017

9.00-10.30 Uhr
KLEINDENKMÄLER UND KAPELLEN I

Bärbel Kerkhoff-Hader (Bamberg/DE):
Die Elementarisierung des Sakralen als Landschaftszeichen

Mgr. Martin Čičo (Bratislava/SK):
Weg – Berg – Landschaft in der barocken Sakrallandschaft am Beispiel der „Kalvariendenkmäler“

Götz J. Pfeiffer (Wolfhagen/DE):
Der Büraberg bei Fritzlar und die Naumburger Weingartenkapelle – Sakralisierte Landschaft der kurmainzischen Enklaven im evangelischen Nordhessen

Grzegorz Joachimiak (Wrocław/PL):
„Neues Jerusalem“ in Schlesien. Die Auswirkungen des Kalvarienberges der Grüssauer Zisterzienser auf das Repertoire der handschriftlichen Lautentabulaturen aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts

10.30-10.50 Uhr
PAUSE

10.50-11.50 Uhr
KLEINDENKMÄLER UND KAPELLEN II

Matthias J. Pernerstorfer (Wien/AT):
Heiliggrabkapellen in Österreich unter der Enns

Heimo Cerny (Amstetten/AT):
Das Neustadtler Georgs-Kreuz. Multifunktionale Bildsäule auf uraltem Andachtsplatz

P. Martin Leitgöb (Prag/CZ):
Der hl. Johannes von Nepomuk: Darstellungen und Verehrung

11.50-12.30 Uhr
SCHLUSSDISKUSSION

Kontakt

Diözesanarchiv St. Pölten
Klostergasse 10
A-3100 St. Pölten
+43 (0) 2742 324 321
archiv@kirche.at

http://www.dasp.at/tagung-seitenstetten
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Deutsch
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