Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik. Abschlusstagung des DFG-Netzwerks „Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik“

Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik. Abschlusstagung des DFG-Netzwerks „Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik“

Veranstalter
Dr. Jan B. Meister (Humboldt-Universität zu Berlin); Prof. Dr. Gunnar Seelentag (Rostock)
Veranstaltungsort
Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Raum 2249a
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.11.2017 - 04.11.2017
Website
Von
Meister, Jan (HU-Berlin)

Die griechische Archaik ist eine ausgesprochen dynamische Zeit: Ab dem 8. Jh. v. Chr. entwickelt sich die materielle Kultur in einem für vormoderne Gesellschaften rasanten Tempo, die Übernahme des Alphabets eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation, und die zumeist kleinformatigen soziopolitischen Gemeinschaften der Poleis bilden neue politische, soziale und religiöse Institutionen aus. Das von der DFG geförderte wissenschaftliche Netzwerk 'Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik' beschäftigt sich seit 2015 mit diesen Entwicklungen und untersucht aus einer interdisziplinären Perspektive heraus, wie beziehungsweise ob sich diese Dynamiken gegenseitig beeinflussten und verstärkten. Der Fokus auf 'Institutionalisierung' einerseits und 'Konkurrenz' andererseits bildet den gemeinsamen analytischen Rahmen. Der akteurszentriert verstandene Institutionenbegriff soll dabei helfen, sich von dem einseitig auf das Politische bezogenen und häufig evolutionär verstandenen Modell einer 'Staatsentwicklung' zu lösen. Konkurrenz wiederum soll als indirekter Kampf um die Gunst Dritter verstanden werden und so helfen, das oft beobachtete 'agonale Denken' der Griechen genauer zu fassen

Nach zwei Workshops mit intensiven Diskussionen sollen nun in einer abschließenden Tagung die Ergebnisse der Netzwerkarbeit einer breiteren Fachöffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Gäste sind herzlich willkommen!

Programm

Donnerstag 02.11.2017

14.30–15.00 Jan B. Meister / Gunnar Seelentag: Eröffnung

15.00–16.00 Jan B. Meister (Berlin): Geltungskonkurrenz zwischen Praktiken des Prestigeerwerbs als Problem für die Institutionalisierung von ‚Adel’

17.00–18.00 Gunnar Seelentag (Rostock): Das Kartell der Agathoi. Die Institutionalisierung von Konkurrenz in der griechischen Archaik

Pause

18.30–20.00 Abendvortrag:
Christoph Ulf (Innsbruck): Die relativ Besten grenzen sich ab. Aristokratisierung durch die Aufhebung des Wettbewerbs im archaischen Griechenland

Freitag 03.11.2017

09.00–10.00 Christoph Lundgreen (Dresden): Die Durchsetzung von Schlüsselmonopolen in der griechischen Archaik

Pause

10.30–11.30 Erich Kistler (Innsbruck): Das Banketthaus als architektonische Setzung der archaischen Polis

11.30–12.30 Peter Zeller (Tübingen): Gemeinschaftsbezug als Ressource. Die Verstetigung gesellschaftlicher Vorrangstellung im früharchaischen Griechenland am Modell der isländischen Freistaatzeit

Mittagspause

14.00–15.00 Tanja Itgenshorst (Fribourg): „...doch mich hat die Muse erwählt, Herold weiser Worte zu sein.“ Agonale Diskurse im politischen Denken der archaischen Zeit

15.00–16.00 Claas Lattmann (Kiel): Epinikien als pragmatischer Ausdruck institutionalisierter Konkurrenz

Pause

16.30–17.30 Arlette Neumann-Hartman (Fribourg): Von improvisierten Wettbewerben zu institutionalisierten Festspielen: Die Entwicklung sportlicher Agone im archaischen Griechenland

17.30–18.30 Klaus Junker (Mainz): Vom Prachtgefäß zum Riesentempel. Archaische Kolossalwerke als Mittel der Konkurrenz

Pause

19.00–20.30 Abendvortrag:
Winfried Schmitz (Bonn): Widerstreitende Kräfte. Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik

Samstag 04.11.2017

09.30–10.30 Nadin Burkhardt (Eichstätt): Konkurrenzverhalten und Institutionalisierungsprozesse in den westgriechischen Kolonien anhand der Bestattungssitten in archaischer Zeit

Pause

11.00–12.00 Stefan Fraß (Gießen): Die Institutionalisierung elitärer Konkurrenz in der homerischen Volksversammlung

Mittagspause

13.30–14.30 Fabian Schulz (Tübingen): Die Institutionalisierung archaischer Ältestenräte aus der Konkurrenz

14.30–15.30 Elke Stein-Hölkeskamp (Duisburg-Essen): Schöner, klüger, mächtiger: Der Wettstreit um Vorrang im archaischen Griechenland

Pause

16.00–17.30 Abschlussvortrag:
Uwe Walter (Bielefeld): Not des Tages und Gestaltung der Zukunft: Formierungen im archaischen Griechenland, im frühen Rom und im Alten Israel

Kontakt

Meister Jan B.

Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften
Unter den Linden 6, 10099 Berlin (Sitz: Friedrischstrasse 191)
+49 (0)30 2093 70514

jan.meister@geschichte.hu-berlin.de