Family revisited: Antike Familienstrukturen zwischen Kontinuität und Wandel

Family revisited: Antike Familienstrukturen zwischen Kontinuität und Wandel

Veranstalter
Universität Hamburg, Archäologie und Kulturgeschichte des antiken Mittelmeerraums
Veranstaltungsort
Archäologisches Institut, Edmund-Siemers-Allee 1, Westflügel, 20146 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.02.2018 - 10.02.2018
Deadline
28.08.2018
Von
Nadine Leisner/Jörg Erdtmann

Familiäre Strukturen unterliegen einem steten Wandel. Sie reagieren damit sowohl auf gesellschaftliche wie existentielle Anforderungen, als auch auf persönliche Erwartungshaltungen und individuelle Lebensweisen. Als grundlegende soziale Einheit bildet die Familie für die Entwicklung des Individuums und die Bildung der unterschiedlichsten Gruppierungen innerhalb von Gesellschaften den wichtigsten Bezugs- und Identitätsrahmen.

Für die Antike sind unterschiedliche Familienmodelle bekannt. In den griechischen Polisgesellschaften formierte sich die Familie aus der zusammenlebenden Haushaltsgemeinschaft, dem oikos. Veränderungen innerhalb der Zusammensetzung dieser Gemeinschaft wurden oftmals durch politische Begebenheiten und existentielle Bedrohungen hervorgerufen. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der römische familia war es, dass sie neben den im Haushalt lebenden Angehörigen und Sklaven auch ein breites Spektrum weiterer assoziierter Personen einschloss. Die damit verbundene Flexibilität in der personellen Zusammensetzung einzelner Familienverbände und ihre Anpassungsfähigkeit an Krisen- und Wohlstandszeiten sind besonders bemerkenswert. Offensichtlich können Familien daher signifikante Resilienzkräfte zugesprochen werden. Die zu allen Zeiten bedeutsame, aber in ihrer Relevanz wenig akzentuierte Kernfamilie, erreichte ihr höchstes Prestige und die größte Symbolwirkung allerdings erst in der christlich geprägten Spätantike.

Der geplante Workshop bietet die Möglichkeit die verschiedenen Ausprägungen und Entwicklungen von Familie interdisziplinär aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Mögliche Aspekte, unter denen der Wandel von Familienstrukturen diachron, ausgehend von der Vor- und Frühgeschichte bis ins Mittelalter, diskutiert werden können, wären:

- Unterlagen familiäre Strukturen zum Beispiel juristischen Zwängen oder gesellschaftlichen Normen, weshalb sie unverändert blieben?

- Welche Hintergründe gibt es für den Wandel innerhalb familiärer Strukturen? Liegen kulturelle, soziologische, religiöse oder wirtschaftliche Gründe vor?

- Welche Bedeutung haben Veränderungen in der Struktur für das gesellschaftliche Prestige von Familien?

Auch wenn die Klassischen Altertumswissenschaften hier vordergründig angesprochen sind, so sind Beiträge, die den Entwicklungen in der Antike vorausgehen, oder auf diesen aufbauen, von einem besonderen Interesse für die Tagung. Vorschläge zu weiteren Aspekten, sind sehr willkommen.

Interessierte Wissenschaftler/innen aus den altertumswissenschaftlichen Fächern sowie aus angrenzenden Gebieten, die zu diesen und verwandten Themen forschen, sind herzlich eingeladen einen Vorschlag von max. 600 Wörtern für einen rund zwanzigminütigen Vortrag bis zum 28. August 2017 an Nadine Leisner (nadine.leisner@uni-hamburg.de) oder Jörg Erdtmann (erdtmann@unitrier.de) zu senden. Eine Übernahme der Reise- und Unterbringungskosten wird angestrebt, kann aber derzeit nicht zugesichert werden.

Programm

Kontakt

Nadine Leisner
Archäologisches Institut

Archäologie und Kulturgeschichte des antiken Mittelmeerraumes
Edmund-Siemers-Alle 1 West
20146 Hamburg

nadine.leisner@uni-hamburg.de

https://www.fbkultur.uni-hamburg.de/ka/pdfetc/cfp-family-revisited-hamburg.pdf
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