Der evangelische Pfarrer - zur Sozialgeschichte eines Standes: Beispiele aus Deutschland und Ungarn

Der evangelische Pfarrer - zur Sozialgeschichte eines Standes: Beispiele aus Deutschland und Ungarn

Veranstalter
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Veranstaltungsort
Colleg Wittenberg, Jüdenstraße 8, 06886 Lutherstadt Wittenberg
Ort
Wittenberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.08.2017 -
Website
Von
Markus Hein, Theologische Fakultät, Institut für Kirchengeschichte, Universität Leipzig

Im Rahmen der Ungarischen Tage "Ungarn zu Gast in Wittenberg" vom 24. bis zum 27. August 2017 findet am 25. August eine wissenschaftliche Tagung zum Thema "Der evangelische Pfarrer - zur Sozialgeschichte eines Standes: Beispiele aus Deutschland und Ungarn", bei der - ausgehend von den engen Beziehungen zwischen Wittenberg und Ungarn im 16. Jahrhundert, dieser Stand und seine Bedeutung durch die Jahrhunderte im Mittelpunkt stehen soll. Territorialer Schwerpunkt ist dabei das Gebiet des ehemaligen Ungarischen Reiches.

Wittenberg und Ungarn: das war im 16. Jahrhundert ein besonders enges »Paar«, denn aus Ungarn kamen zahlreiche Studenten an die Leucorea, die dann in ihrer Heimat zu Multiplikatoren der reformatorischen Lehre wurden. Angezogen wurden sie von Luther, in besonderer Weise aber von Melanchthon. So war etwa Matthias Dévai (1500–1545) seinem »verehrungswürdigen Lehrer« in »einzigartiger Zuneigung« eng verbunden. Die Wittenberger Erfahrungen waren nicht nur für Dévai, sondern beispielsweise auch für Johannes Sylvester überaus fruchtbar: Die ersten Grammatiken, die erste Übersetzung des Neuen Testaments wie auch die ersten Katechismen in ungarischer Sprache sind die Folge ihrer Wittenberger Studienjahre. Leonhard Stöckel, Reformator in Oberungarn (heute Ostslowakei) und Leiter des Bartfelder Lyzeums, war 1549 entscheidend an der Formulierung der Confessio Pentapolitana, einem evangelischen Bekenntnis, beteiligt. Er weinte beim Tod Melanchthons 1560 bitterlich um seinen Wittenberger Lehrer und Förderer. Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums wollen wir an dieses enge Verhältnis zwischen Wittenberg und Ungarn
erinnern.

Programm

Freitag, 25. August 2017
»Der evangelische Pfarrer – zur Sozialgeschichte eines Standes: Beispiele aus Deutschland und Ungarn« Wissenschaftliche Tagung 25. August 2017

Veranstaltungsort: Colleg Wittenberg, Jüdenstraße 8, 06886 Lutherstadt Wittenberg

9.45 Uhr Begrüßung Prof. Dr. Zoltán Csepregi (Budapest) und Dr. Markus Hein (Leipzig)

10.00 Uhr Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte (Frankfurt am Main): Evangelische Pfarrer als Bürger: sozial- und konfessionsgeschichtliche Aspekte eines europäischen Themas

Kaffee

11.00 Uhr Prof. Dr. Matthias Asche (Potsdam): Netzwerke des Geistes zwischen Ökonomisierung und Standeskultur: zur Bedeutung von
Stipendien für die theologische Ausbildung ungarländischer Studenten in der Frühen Neuzeit

11.45 Uhr Dr. Eva Kowalská (Bratislava): Die Rolle der lutherischen Pfarrer bei der Verbürgerlichung, kulturellen Behauptung und nationalen Erweckung der Slowaken (17.–19. Jh.)

13.00 Uhr Mittag

14.00 Uhr Elöd Ösz (Klausenburg): Soziale Herkunft und Stand der Pfarrer in Siebenbürgen. Ungarische Reformierte und sächsische Lutheraner im Vergleich

Kaffee

15.00 Uhr Dr. Botond Kertész (Budapest): Der Weg zur Ordination in Transdanubien im 19. Jahrhundert: Lutherische und reformierte Autobiographien im Vergleich

15.45 Uhr Dr. János Ugrai (Miskolc): Priester und Professor werden. Das nordostungarische reformierte Beispiel in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Kontakt

Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Petra Gröschl
T. (0 34 91) 420 31 14
F. (0 34 91) 420 32 70
M. petra.groeschl@martinluther.de


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