Die Stadt im Schatten des Hofes? Bürgerlich-kommunale Repräsentation in Residenzstädten des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit

Die Stadt im Schatten des Hofes? Bürgerlich-kommunale Repräsentation in Residenzstädten des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit

Veranstalter
2. Symposium des Projekts „Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800)“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof
Veranstaltungsort
Erbacher Hof -- Akademie & Tagungszentrum des Bistums Mainz -- Grebenstraße 24–26 -- 55116 Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.09.2017 - 16.09.2017
Von
Jan Hirschbiegel, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität

Mit einer Residenzstadt verbindet man zumeist eine große Schlossanlage, fürstliche Bauten und Gärten, prächtige Plätze und Straßen sowie höfische Kunstsammlungen. Das urbane Gefüge steht ganz im ‚Zeichen‘ eines Fürsten und seiner Residenz. Die Architektur und Kunst der Kommune und ihrer Bürger tritt hingegen in den Hintergrund. Die Stadt bleibt im Schatten des Hofes geradezu unsichtbar. Doch ist diese von oben nach unten gerichtete Perspektive, die lange Zeit auch die Forschung bestimmte, nicht völlig verzerrt? Sind nicht gerade die kleineren und kleinsten Residenzstädte vielmehr durch das integrative und konkurrierende Verhältnis von Stadt und Fürst, Gemeinde und Hof, geprägt? Ausgehend von diesem Blickwechsel widmet sich das Akademieprojekt „Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800)“ in seinem zweiten internationalen Symposium in dezidiert städtischer Perspektive der bürgerlich-kommunalen Repräsentation in europäischen Residenzstädten vom 14. bis zum frühen 19. Jahrhundert. In interdisziplinären Vorträgen werden vor allem die kulturellen Berührungen, Austauschbeziehungen und Konflikte von Stadt und Gemeinde mit dem Stadtherrn und dessen Hof ausgelotet. Dabei interessieren besonders visuelle, materielle, textuelle und performative Formen, Praktiken und Medien bürgerlich-kommunaler Selbstdarstellung sowie deren Produzenten, Vermittler und Adressaten. In vier Sektionen ist der Blick auf den Stadtraum und die Stadtgestalt, auf Bauwerke, Plätze, Gärten und deren Ausstattungen, auf Aktions- und Handlungsräume sowie auf einzelne Bilder, Texte und Objekte gerichtet.

Programm

DONNERSTAG, 14. SEPTEMBER 2017

14:00-15:00 Uhr
Registrierung

15:00-15:15 Uhr
Peter Reifenberg (Mainz) / Gerhard Fouquet (Kiel):
Begrüßung

15:15-15:30 Uhr
Matthias Müller (Mainz):
Einführung

SEKTION 1: DIE RESIDENZSTADT UND IHRE AUSSENRÄUME
Moderation: Konrad A. Ottenheym (Utrecht)

15:30-16:15 Uhr
Insa Christiane Hennen (Halle-Wittenberg):
Residenz – Universitätsstadt – Schauplatz der Reformation: Das Stadtbild Wittenbergs im 16. Jahrhundert

16:15-17:00 Uhr
Ulrich Schütte (Marburg):
Der Raum im Schatten des Herrschers. Die ‚leere‘ Esplanade zwischen Stadt und Zitadelle

17:00-17:30 Uhr
Kaffeepause

17:30-18:15
Brigitte Sölch (Florenz/Bochum):
Ferrara, Mailand, Rom: Das „Forum“ im Spannungsfeld politischer Raumbildungsprozesse im 15. und 16. Jahrhundert

18:15-19:00 Uhr
Stefan Schweizer (Düsseldorf):
Im Schatten der Hofgärten? Das Problem der bürgerlichen Gartenkultur in Residenzstädten

19:30 Uhr
Empfang im Erbacher Hof (für geladene Gäste)

FREITAG, 15. SEPTEMBER 2017

SEKTION 2: DIE RESIDENZSTADT UND IHRE INNENRÄUME
Moderation: Andreas Tacke (Trier)

09:15-10:00 Uhr
Inga Brinkmann (Marburg):
Bürgerliche Repräsentation im residenzstädtischen Kirchenraum

10:00-10:45 Uhr
Elke Valentin (Stuttgart):
Geteilte Räume, geteilte Objekte? Porträts, Waffen und Kunst in Universität, Rathaus und beim Tübinger Schlosshauptmann Nikolaus Ochsenbach

10:45-11:15 Uhr
Kaffeepause

11:15-12:00 Uhr
Gabriele Beßler (Stuttgart):
An den Rändern fließend: Städtisch-höfische (Kunst-)Sammlungen in Residenzstädten – Versuch einer Fokussierung

12:00-12:45 Uhr
Berit Wagner (Frankfurt am Main):
Kontaktzonen: Residenz, Residenzstadt und Kunsthandel

12:45-14:15 Uhr
Gemeinsames Mittagessen im Erbacher Hof

SEKTION 3: DIE RESIDENZSTADT ALS AKTIONS- UND HANDLUNGSRAUM
Moderation: Harriet Rudolph (Regensburg)

14:15-15:00 Uhr
Krista De Jonge (Leuven):
Räumliche Repräsentation zwischen Stadt und Hof in den Niederlanden des 16. Jahrhunderts. Der Casus Brüssel

15:00-15:45 Uhr
Ariane Koller (Bern):
Performativität und Materialität geteilter Macht. Die Delfter pompa funebris für Wilhelm von Oranien (1533–1584) und die Memorialkultur der niederländischen Statthalter

15:45-16:15 Uhr
Kaffeepause

16:15-17:00 Uhr
Sebastian Fitzner (Berlin):
Grundsteinlegungen als mediale Akte kommunal-höfischer Repräsentation in Residenzstädten

17:00-17:45 Uhr
Stefan Bürger (Würzburg):
Die Werkmeister und ihre Wohnhäuser. Architekten in den Amts- bzw. Residenzstädten Pirna und Halle/Saale als Akteure zwischen Hof und Stadt (1500 bis 1555)

SAMSTAG, 16. SEPTEMBER 2017

SEKTION 4: DIE RESIDENZSTADT IM SPIEGEL VON BILDERN, TEXTEN UND OBJEKTEN
Moderation: Stephan Hoppe (München)

09:15-10:00 Uhr
Birgitt Borkopp-Restle (Bern):
Textilien in der höfischen Repräsentation – ein Handlungsfeld für die Städte

10:00-10:45 Uhr
Elisabeth Gruber (Salzburg/Krems):
Objekte bürgerlich-adeliger Repräsentation in den Residenzstädten des Herzogtums Österreich: Wien, Wiener Neustadt, Graz und Linz

10:45-11:15 Uhr
Kaffeepause

11:15-12:00 Uhr
Ines Elsner (Berlin/Göttingen):
Quid pro Quo?! Huldigungssilbergeschenke der (Residenz-)Städte Lüneburg, Celle, Hannover und Göttingen an die Welfen des Neuen Hauses Lüneburg 1562–1706

12:00-12:45 Uhr
Torsten Fried (Schwerin/Greifswald):
Bilder aus Texten. Mecklenburg-Schweriner Residenzstädte in Briefen und Reisebeschreibungen am Ende des Alten Reiches

12.45-14:00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen im Erbacher Hof

14:00-16:00 Uhr
Christian Katschmanowski (Bruchsal):
Stadtführung durch die ehemalige Residenzstadt Mainz
oder
Felicitas Janson (Mainz):
Führung durch den Hohen Dom St. Martin zu Mainz

ANMELDUNG
E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de
Telefon: +49 (0)6131.257-550 / -551

TAGUNGSKOSTEN
Tagungsbeitrag (inkl. Kaffeepausen und Tagungsgetränke): 27 Euro
für Studierende (bis 27 Jahre): 10 Euro
Verpflegungspauschale (zwei Mittagessen): 27 Euro
Verpflegungspauschale (zwei Abendessen): 19 Euro
Übernachtung (inkl. Frühstück) im EZ pro Nacht: 55 Euro
Übernachtung (inkl. Frühstück) im DZ pro Nacht: 74 Euro

Kontakt

Sascha Winter M.A.
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Projekt „Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800)“
Arbeitsstelle Kiel
c/o Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Jakob-Welder-Weg 12
55128 Mainz
Telefon: +49 (0)6131.39-29390
E-Mail: sawinter@uni-mainz.de

http://adw-goe.de/forschung/forschungsprojekte-akademienprogramm/residenzstaedte/veranstaltungen/aktuelle-projektveranstaltungen/
Redaktion
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