Die Tagung widmet sich historiographischen und literarischen Narrativen, die innerhalb der Philosophie, mitunter aber auch im Kontrast zu ihr den wissenschaftlichen Diskurs vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit bis zur Moderne geprägt haben.
Die Vorträge untersuchen poetische und historische Erzählungen, die vermeintliche Satzungen philosophischen Sprechens unterlaufen oder gesprengt haben, und richten den Blick auf Neuverschriftlichungen tradierter Bilder der Philosophie und der Weisheit, die innovative Wege aufgezeigt haben, gerade deswegen aber auch regelmäßig als Bedrohung des Bestehenden angesehen wurden.
Die thematischen Schwerpunkte der multilingualen Tagung finden insgesamt ihren vereinenden Bezugspunkt im international ausgezeichneten wissenschaftlichen Werk von Thomas Ricklin, der bis zu seinem viel zu frühen Tod im September 2016 Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) war und das dort angesiedelte Seminar für Geistesgeschichte und Philosophie der Renaissance leitete.