Expressionismus 08/2018: Berlin

Expressionismus 08/2018: Berlin

Veranstalter
Dr. Kristin Eichhorn, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Paderborn
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.09.2017 -
Deadline
01.12.2017
Website
Von
Dr. Kristin Eichhorn

Berlin
Expressionismus, Ausgabe 08/2018
Herausgegeben von Kristin Eichhorn und Johannes S. Lorenzen

Als Prototyp der modernen Großstadt ist Berlin häufig Gegenstand expressionistischer Kunst gewesen, sei es im Film, in der Literatur oder in der bildenden Kunst: Walther Ruttmanns Berlin. Die Sinfonie der Großstadt, Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz sowie die Werke von Ernst Ludwig Kirchner oder George Grosz sind berühmte Beispiele für diese Tendenz. Außerdem zieht Berlin als Wohn- und Wirkungsort zahlreiche Künstler*innen an, die sich oft dort bewusst niederlassen und sich mit Gleichgesinnten vernetzen. So verlagert bekanntlich die Brücke ihr Zentrum von Dresden nach Berlin. Im literarischen Bereich ist vor allem an das Neopathetische Cabaret bzw. den Neuen Club um Kurt Hiller zu erinnern. Hinzu kommt, dass für den Expressionismus wichtige Verlage wie S. Fischer, daneben aber auch Neugründungen (z.B. Heinrich F. S. Bachmair oder Die Schmiede) in Berlin ansässig sind und zentrale expressionistische Zeitschriften wie Der Sturm oder Die Aktion gleichfalls von Berlin ausgehen.
Damit ist Berlin sowohl zentraler Vernetzungsort der im Expressionismus aktiven Künstler*innen als auch eine Projektionsfläche, anhand derer die moderne Gesellschaft als Konzept modelliert wird. Für expressionistische Ansätze ist u.a. das Aufeinandertreffen verschiedener sozialer Schichten relevant. Damit ermöglicht das Großstadtleben jenen Kontakt zu Personengruppen am Rand der Gesellschaft, die als Identifikationsfiguren der Künstlerboheme gelten (Prostituierte, Proletarier, Geisteskranke etc.).
Schließlich ist Berlin aber auch einer der Orte, an denen expressionistische Kunst bis heute prominent der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird (z.B. im Brücke-Museum). Daher bietet es sich an, dem Verhältnis zwischen Stadt und Strömung aus der Rezeptionsperspektive nachzugehen und zu fragen, in welcher Weise der Expressionismus – historisch oder aktuell – in der Stadt Berlin durch Veranstaltungen, Ausstellungen, Sammlungen etc. verankert war bzw. ist.
Das geplante Heft möchte von diesen Dimensionen ausgehend, aber nicht notwendig auf sie beschränkt, zu einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Verhältnis des Expressionismus zu Berlin in all seinen Varianten anregen. Denkbar sind übergreifende oder vergleichende Ansätze ebenso wie einzelne Fallstudien. Auf diese Weise soll u.a. die Frage nach der Ursache der Berlin-Faszination neu eruiert werden, wobei sich neben künstlerischen Arbeiten auch Essays oder andere argumentative Texte auswerten lassen. Nicht zuletzt ist eingehender zu diskutieren, welchen eventuellen Sonderstatus Berlin innerhalb der Großstadtdichtung einnimmt und wie sich der Wirkungsort Berlin zu anderen deutschen (Groß-)Städten wie München oder Dresden verhält, die gleichfalls Gründungs- und Wirkungsort expressionistischer Kreise waren.

Abstracts zu diesen, aber gerne auch anderen thematisch einschlägigen Aspekten von nicht mehr als 2.000 Zeichen senden Sie bitte bis zum 1. Dezember 2017 an eichhorn@neofelis-verlag.de und lorenzen@neofelis-verlag.de. Zudem werden unabhängig vom Thema des Hefts auch immer Vorschläge für Rezensionen oder Diskussionsbeiträge zu aktuellen Forschungsdebatten entgegengenommen, die Phänomene der aktuellen Expressionismus-Rezeption vorstellt und besprechen.
Die fertigen Beiträge sollten einen Umfang von 20.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und Fußnoten) nicht überschreiten und sind bis zum 1. Juni 2018 einzureichen. Das Heft erscheint Anfang November 2018.

Programm

Kontakt

Dr. Kristin Eichhorn
Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft
Universität Paderborn
Raum H3.116
Postanschrift: Warburger Str. 100, 33098 Paderborn
Tel. +49 5251 60 2911


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