Eine vergessene Pfalz – Helfta und der Süden Sachsen-Anhalts im Früh- und Hochmittelalter. Workshop des Pfalzenarbeitskreises Sachsen-Anhalt

Eine vergessene Pfalz – Helfta und der Süden Sachsen-Anhalts im Früh- und Hochmittelalter. Workshop des Pfalzenarbeitskreises Sachsen-Anhalt

Veranstalter
Pfalzenarbeitskreis Sachsen-Anhalt (Leitung: Prof. Dr. Stephan Freund, Geschichte des Mittelalters, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Veranstaltungsort
Zisterzienserinnenkloster St. Marien zu Helfta
Ort
Lutherstadt Eisleben
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.11.2017 - 11.11.2017
Website
Von
Dr. Pierre Fütterer

Helfta begegnet erstmals im 9. Jh. als Helpide mit dazugehöriger
Helphideburc im sogenannten Hersfelder Zehntverzeichnis. Danach wird Helfta während des frühen und hohen Mittelalter als castellum, civitas, curtis oder villa, darüber hinaus als Aufenthaltsort Ottos I. und Ottos II. sowie als Standort einer der heiligen Radegunde geweihten Kirche erwähnt. Legt das Vorhandensein einer Burg und einer Kirche, die wohl im Beisein Ottos I. 968 geweiht wurde, eine gewisse überörtliche Bedeutung nahe, wird diese Annahme durch archäologische Prospektionen und Ausgrabungen bestätigt. Es gelang so die Radegunde-Kirche auf der sogenannten Kleinen Klaus zu lokalisieren und umfangreiche Befestigungen nachzuweisen. Auf der gegenüberliegenden Großen Klaus konnten zahlreiche, für handwerkliche Tätigkeiten verwendete Grubenhäuser aufgedeckt und ebenfalls umfangreiche Befestigungswerke nachgewiesen werden. Parallel dazu hinaus lag Helfta am Schnittpunkt verschiedener Fernverkehrslinien und stand wohl in einem funktionalen Zusammenhang mit dem für 994 bezeugten Markt im nahen Eisleben, in das Helfta heute eingemeindet ist.
Der Diskrepanz zwischen schriftlicher Überlieferung und archäologischem Befund nimmt sich der diesjährige Workshop des Pfalzenarbeitskreises Sachsen-Anhalt, der vom 10. bis zum 11. November im Zisterzienserinnenkloster St. Marien zu Helfta stattfinden wird, an und beleuchtet die Geschichte dieses „vergessenen“ Pfalzstandortes aus unterschiedlichen Perspektiven. Über die Geschichte Helftas hinaus wird speziell der Raum, der Süden der ottonischen Königslandschaft Sachsen, in den Blick genommen. Weitere Vorträge von grundsätzlicher Relevanz für die Pfalzenforschung runden das Programm ab.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Es wird jedoch um Anmeldung an folgende E-Mailadresse gebeten:
pfak.sachsen-anhalt@ovgu.de

Programm

Freitag, 10. November 2017

14.30 Prof. Dr. Stephan Freund (Magdeburg)
Begrüßung und Einführung

14.45 Dr. Pierre Fütterer (Jena)
Wege nach Helfta

Kaffeepause

16.00 Hans Herrmann (Helfta)
Zur Erforschung der Königspfalz Helfta

16.45 Prof. Dr. Karlheinz Hengst (Leipzig)
Frühmittelalterliches Sprachgut im südlichen Sachsen-Anhalt im Raum
um Helfta

17.30 Alena Reeb (Magdeburg)
Raumerschließung und Königsaufenthalte im Süden Sachsen-Anhalts zur Zeit Heinrichs II. (1002-1024) und Konrads II. (1024-1039)

19.00 Abendvortrag
Prof. Dr. Stephan Freund (Magdeburg)
Die Wiederentdeckung der Königspfalzen im 19. und 20. Jahrhundert

Samstag, 11. November 2017

9.15 Anna Swieder (Halle)
Burgen, Bergbau und der Blick von oben. Zur Nutzung digitaler Geländemodelle für landschaftsarchäologische Forschungen im Ostharz

10.00 Prof. Dr. Caspar Ehlers (Frankfurt/Main)
Neuer König – alte Orte? Verborgene und offene Königsumritte im Reich bis zum Interregnum

Kaffeepause

11.15 Prof. Dr. Matthias Hardt (Leipzig)
„Allenthalben verhaget“. Wie sah die Westgrenze der Slawen im frühen und hohen Mittelalter aus?

12.00 Dr. Ines Spazier (Weimar)
Neue Grabungserkenntnisse zur (vergessenen) Königspfalz Dornburg

12.45 Zusammenfassung und Ausblick

13.00 Mittagspause

14.00 Fakultative Exkursion: Kleine und Große Klaus

Kontakt

Prof. Dr. Stephan Freund

Geschichte des Mittelalters Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Fakultät für Humanwissenschaften
Zschokkestraße 32, 39104 Magdeburg

pfak.sachsen-anhalt@ovgu.de


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Deutsch
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