Workshop zu aktuellen Forschungen und Perspektiven zur Bestimmung des Verhältnisses von Herrnhuter und Hallischem Pietismus
Konzeption Thomas Müller-Bahlke und Holger Zaunstöck
Der Anlass für den Workshop in den Franckeschen Stiftungen bildet die Publikation von Otto Teigelers Monografie „Zinzendorf als Schüler in Halle 1710–1716“. Ein wichtiger Untersuchungs- und Erzählstrang darin ist die Genese von Zinzendorfs Differenzerleben zu den Praktiken des Halleschen Pietismus am Königlichen Pädagogium. Die damit verbundenen persönlichen Erfahrungen und Krisen, die in Teigelers Buch einer eingehenden, quellennahen und reflektierenden Analyse unterzogen werden, gelten weithin als Quell für Absetzungsbewegungen vom und Konkurrenzsituationen mit dem Pietismus hallischer Prägung in den folgenden Jahrzehnten.
Der Workshop möchte vor diesem Hintergrund nach aktuellen Forschungsansätzen und Perspektiven zu diesem Spannungsfeld fragen, das den Markt lutherisch-pietistischer Frömmigkeit sowohl in europäischer als auch transkontinentaler Hinsicht im 18. Jahrhundert entscheidend mitprägte. Wo liegen die konzeptionellen Bruchstellen beider Pietismen in theologischer und konzeptioneller Hinsicht einerseits – und wie gestaltete sich das Umgehen miteinander und das Eingehen aufeinander in den Lebenswelten der Akteure. Dabei sind Referatsvorschläge willkommen, die sich sowohl mit den Kontaktzonen und Friktionen beider Frömmigkeitsbewegungen in bestimmten Regionen beschäftigen als auch themen- bzw. personengebundene Untersuchungen. Im Mittelpunkt können sowohl theologie-, sozial-, politik-, mentalitäts-, bildungs- als auch architekturgeschichtliche Fragestellungen stehen.
Wir bitten um ein einseitiges Exposé. Die Vorträge haben eine Länge von 20 Minuten plus 10 Minuten Diskussion. Die Sprachen des Workshops sind Deutsch und Englisch.
Die Exposés bitten wir bis zum 1. Dezember 2017 einzureichen bei Thomas Grunewald M.A. grunewald@francke-halle.de