Texturen von Herrschaft im Mittelmeerraum

Texturen von Herrschaft im Mittelmeerraum

Veranstalter
DAAD-Hochschulpartnerschaften der Universitäten Vechta, Athen und Thessaloniki
Veranstaltungsort
Aristoteles Universität Thessaloniki
Ort
Thessaloniki
Land
Greece
Vom - Bis
30.05.2018 - 01.06.2018
Deadline
30.11.2017
Website
Von
Albrecht, Monika

Im Mittelmeerraum unterliegt das Verhältnis von Herrschaft und Beherrschten in der longue durée zahlreichen Transformationen bis hin zur Umkehrung der Rollen in der imperialen und kolonialen Welt. Von Griechenland und Rom über das arabische und das osmanische Reich und die Habsburger-Imperien bis hin zur Hochzeit des europäischen Imperialismus und Kolonialismus kam es zu immer wieder neuen Formen von Konflikten und Verwerfungen, von Überlagerungen und Austauschprozessen, deren Auswirkungen – nicht zuletzt als ökonomischer Imperialismus – in der heutigen Europäischen Union zu spüren sind. Fragen nach Texturen von Herrschaft im Mittelmeerraum und ihren Repräsentationen lassen sich also in vielfältiger Weise stellen. Hinzu kommen kontroverse wissenschaftliche Perspektivierungen, so etwa bei der Annäherung an das Osmanische Reich, dem seit Edward Said die Rolle des Opfers westlicher Imperien zugeschrieben worden ist, das von anderen jedoch entweder als Beispiel für aggressiven Expansionismus und eine repressive Zweiklassengesellschaft oder auch als Paradigma eines toleranten multikulturellen Imperiums konstruiert wird.
Die internationale Konferenz soll vergangene und gegenwärtige Texturen imperialer Herrschaft in den Mittelmeerländern in den Blick nehmen und daraus hervorgehende Diskurse in Dialog bringen. Damit ist das Thema der Konferenz insbesondere an der Schnittstelle von Geschichte und gegenwärtiger Kultur, Politik, Wirtschaft und Sprache angesiedelt. Die Komplexität des Themas macht multi- und/oder transdisziplinäre Herangehensweisen unabdingbar. Die OrganisatorInnen sind an theoretischen Reflexionen aus Disziplinen wie Geschichte, Sozial-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften u.a. ebenso interessiert wie an Spuren imperialer Herrschaft in Literatur, Film und anderen künstlerischen und medialen Darstellungen. Wünschenswert wäre der Rückgriff auf aktuelle Ansätze in den jeweiligen Arbeitsfeldern, etwa die third wave der Memory Studies und ihre Fragen nach einer transeuropäischen Identität, die Theorie der Combined and Uneven Development u.v.a.m. Die Vorträge sollten in dem Bewusstsein formuliert sein, dass in Auseinandersetzungen mit den imperialen Vergangenheiten immer auch Visionen und Entwürfe der Gegenwart und Zukunft aufscheinen.

Die OrganisatorInnen sind in erster Linie – jedoch nicht ausschließlich – an Vorträgen zu folgen Themenfeldern interessiert:

- Theorien und Reflexionen von Herrschaft (Legitimationsdiskurse, Zivilisierungsprozesse, u.a.m.);
- Formen der Herrschaftsausübung – von militärischer Gewalt über ökonomische Abhängigkeiten bis hin zu kultureller Dominanz;
- Repräsentationen von Fremdherrschaft, Hierarchien, Abhängigkeiten im Mittelmeerraum;
- Normalisierungsprozesse im Kontext von Erinnern und Vergessen;
- Entangled, shared und divided histories im weitesten Sinn, insbesondere auch zwischen dem mediterranen und dem deutschsprachigen Raum;
- Sprachen von Herrschaft (Sprache und nation building, Diglossie und Bi- oder Multilingualität, Kreolisierungs- und Pidginisierungsphänomene).

Der CfP richtet sich an KulturwissenschaftlerInnen sowie an Kolleginnen und Kollegen aus verwandten Disziplinen wie Geschichts-, Literatur-, Sozial- oder Politikwissenschaften. Ausgewählte Beiträge werden in einem Konferenzband veröffentlicht. Abstracts von 500-600 Wörtern, versehen mit einer short bio mit einschlägigen Publikationen (70-100 Wörter), bitte bis zum 30. November 2017 an: Konf.Thess2018@uni-vechta.de.
Dauer der Vorträge: 20 Minuten. Teilnahmegebühren: 80 Euro, darin sind ein gemeinsames Abendessen, Kaffeepausen und ein Mittagsbuffet enthalten.
Organisation: Monika Albrecht (Universität Vechta), Simela Delianidou, Eleni Georgopoulou, Jannis Pangalos, Elke Sturm-Trigonakis (Aristoteles Universität Thessaloniki).

Programm

Kontakt

PD Dr. Monika Albrecht
Universität Vechta
Fakultät III, Kulturwissenschaften
49377 Vechta
04441 15-604
monika.albrecht@uni-vechta.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung