Eine Gesellschaft im Umbruch: Der Prager Frühling und seine Akteure

Eine Gesellschaft im Umbruch: Der Prager Frühling und seine Akteure

Veranstalter
Collegium Carolinum e.V., Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei München in Kooperation mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München-Regensburg und dem Institut für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prag
Veranstaltungsort
Wiesseer Hof, Sanktjohanserstraße 46, 83707 Bad Wiessee
Ort
Bad Wiessee
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2017 - 29.10.2017
Von
Collegium Carolinum e.V., Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei

Aus der Rückschau erscheint der Prager Frühling als ein kohärenter und letztlich erfolgloser Versuch, zu einer Synthese von westlicher Demokratie und Sozialismus zu gelangen. Was aus der Rückschau als eine zielgerichtete Reformbewegung erscheint, war jedoch aus der zeitgenössischen Perspektive eher mit der Situation eines Labors zu vergleichen, in dem mit ungewissen Ergebnissen an neuen Synthesen gearbeitet wurde. Die Konferenz fragt nach den Politik- und Gesellschaftsvorstellungen und Reformplänen der Akteure des Prager Frühlings, insbesondere geht es um die Frage, wie das Zusammenwirken von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst in der Tschechoslowakei neu gedacht wurde.

Programm

Donnerstag, 26.10.2017

20:30: Film Spřízněni volbou (Die Wahlverwandtschaften); Einführung: Petr Koura

Freitag, 27.10.2017

9:00 Martin Schulze Wessel (München): Begrüßung und Einführung

9:30 – 11:00: Die Reformbewegung zwischen Ost und West
Michal Pullmann (Prag): Individual Initiative in the Prague Spring Programme
Thomas Bohn (Gießen): 1968 als „Doppelrevolution“. Verflechtungen zwischen Ost und West

11:30 – 13:00: Wissenschaft und Steuerung
Martin Franc (Prag): Zentrales Gehirn der Gesellschaft? Die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften und die gesellschaftlichen Veränderungen der zweiten Hälfte der 1960er Jahre
Adam Hudek (Bratislava): Slovak Academy of Sciences in the Reform Process: Visions, Expectations and Demands

16:00 – 18:00: Reform und die Partei
Jan Mervart (Prag): Reform als Revolution: Parteiintellektuelle und der Prager Frühling 1968
Peter Bugge (Aarhus): Too Many Words? Prague Spring Writers in the Eyes of Czechoslovak Political Leaders of 1968
Marína Zavacká (Bratislava): Dear Comrade Dubček... Between Shift Towards Civility and a New Personality Cult

Samstag, 28.10.2017
9:00 – 11:00: Medien und Selbstdarstellung
Anna Bischof (München): Die tschechoslowakische Redaktion von Radio Free Europe und der Prager Frühling
Hélène Leclerc (Toulouse): Die tschechoslowakische Monatsschrift "Im Herzen Europas" und der Prager Frühling
Darina Volf (München): Tschechoslowakische Vorbilder und die Tschechoslowakei als Vorbild: Fremd- und Selbstbilder im Reformprozess des Prager Frühlings

11:30 – 13:00: Philosophie und Religion
Ivan Landa (Prag): Revolution and Counter-Revolution in Czechoslovakia 1968/1969: A Philosophical Perspective
Ondřej Matějka (Prag): "The Happiest Years"? Czech Protestant Milieu and Prague Spring 1963-1972

15:00 – 16:30: Politische und ökonomische Reformvorstellungen
Vítězslav Sommer (Prag): Socialism at the Crossroads: Czechoslovak Reform Communism and Dilemmas of Socialist Governance
Johannes Gleixner (München): Die Entfaltung der ökonomischen Reformvorstellungen in der ČSSR im Spiegel der internationalen Fachdebatte: Übersetzungen, Missverständnisse und Neuschöpfungen

17:00 – 18:30: Der Prager Frühling als Narrativ
Nora Schmidt (Erfurt): Frühling Sommer Herbst und Winter politischer Reformbestrebungen: Zur Zyklizität individuellen Engagements
Zdeněk Nebřenský (Prag): Der Prager Frühling als Master Narrative: Entstehung, Kontinuität, Wandel

Sonntag, 29.10.2017

9:00 – 10:30: Der Prager Frühling in Geschichte und Erinnerung
Martin Schulze Wessel (München): Träume und Albträume der Reformbewegung: Geschichtsbewältigung und Zukunftsdenken im Prager Frühling
Pavel Kolář (Florenz): The Long Longing after the Prague Spring: Myth, Memory, and the Decline of the Global Left

11:00 – 12:30: Kommentare und Abschlussdiskussion
Miloš Havelka (Prag)
Joachim von Puttkamer (Jena)

Kontakt

Pavla Šimková

Collegium Carolinum e. V.
Hochstr. 8, 81669 München
0049 / (0)89 / 55 26 06-0

pavla.simkova@collegium-carolinum.de

http://www.collegium-carolinum.de/veranstaltungen/jahrestagung-bad-wiessee.html