Orte der Demokratiegeschichte. Ihr Beitrag zur Stärkung der Demokratie in Deutschland

Orte der Demokratiegeschichte. Ihr Beitrag zur Stärkung der Demokratie in Deutschland

Veranstalter
Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“; in Zusammenarbeit mit: Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin; Förderverein Erinnerungsstätte Rastatt; Friedhof der Märzgefallenen, Berlin; Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Berlin; Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815; Stiftung Demokratie Saarland, Saarbrücken; Weimarer Republik e.V., Weimar
Veranstaltungsort
Hessisches Staatsarchiv
Ort
Darmstadt
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.05.2018 - 04.05.2018
Deadline
20.04.2018
Von
Stephan Zänker

Die Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“

Am 1. Juni 2017 haben in Berlin 34 Organisationen und Institutionen aus ganz Deutschland im Beisein von Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, die Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“ gegründet.
Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Wahrnehmung der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lokal, regional und deutschlandweit zu fördern. Der zeitliche Bogen reicht dabei von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart und schließt u.a. solche historischen Ereignisse ein wie das Hambacher Fest, die Revolution von 1848/49, die Weimarer Republik, die Gründung der Bundesrepublik oder die Friedliche Revolution im Jahr 1989.
Der Arbeitsgemeinschaft geht es um eine identitätsstiftende Demokratie- und Erinnerungsarbeit als Beitrag für Respekt und Akzeptanz demokratischer Verfahren, Werte und Einrichtungen sowie für die Bereitschaft, sich gesellschaftlich zu engagieren. Mit dem Wissen um die schwierigen Wege zu Freiheit und Demokratie kann so eine Sensibilität dafür entwickelt werden, Gefährdungen des demokratischen Grundkonsenses zu erkennen.
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“ sind sehr vielfältig. Zum Teil handelt es sich um größere Einrichtungen und Stiftungen, zum Teil um kleine Vereine. Auch der jeweilige Fokus ist verschieden und beispielsweise an historischen Ereignissen und Epochen, an herausragenden Persönlichkeiten der Demokratiegeschichte oder an übergreifenden Fragen orientiert. Dennoch soll es gelingen, künftig enger zusammenzuarbeiten, etwa über Thementage, eine gemeinsame Internetpräsenz, wissenschaftlichen Austausch und die Entwicklung von Bildungsangeboten. Zugleich möchte sich die Arbeitsgemeinschaft dafür einsetzen, die Erinnerungskultur zur deutschen Demokratiegeschichte bundesweit stärker zu fördern.

Themen und Ziele der Tagung

Die Tagung „Orte der Demokratiegeschichte. Ihr Beitrag zur Stärkung der Demokratie in Deutschland“ ist die erste gemeinsame öffentliche Veranstaltung der neuen Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte (AG OdDG). Zwei Ziele sollen dabei vor allem erreicht werden:

A) Beitrag von Demokratiegeschichte zur Erinnerungskultur
Was ist der spezifische Beitrag der OdDG zur Erinnerungskultur in Deutschland? Welche Bedeutung hat Demokratiegeschichte für die Demokratiepädagogik und die Stärkung des demokratischen Bewusstseins?
Die große Koalition im Bund hat verabredet, eine Konzeption zur Förderung der Orte deutscher Demokratiegeschichte zu erarbeiten und im Bundestag zu beschließen. Welche Aspekte muss eine solche Konzeption berücksichtigen? Dies ist in allen thematischen Blöcken gleichsam als „roter Faden“ mitzudenken und zur Einordnung dieser Fragen dient auch der Abendvortrag.

B) Selbstvergewisserung / Netzwerk fördern
Die Tagung dient dem gegenseitigen Kennenlernen; das betrifft sowohl die Personen selber, die teilnehmen, als auch die inhaltlichen Schwerpunkte, die vorgestellt und nach Schnittmengen für gemeinsame Arbeit befragt werden sollen. So kann und soll das vernetzte Arbeiten erleichtert und verstärkt werden.
Dabei ist eine Standortbestimmung der OdDG innerhalb der Erinnerungskultur der Bundesrepublik vorzunehmen. Das betrifft die neuere fachliche Debatte um die Art und Fokussierung der Erinnerungsarbeit ebenso wie die Einordnung der OdDG und ihren Beitrag in aktuelle politische Debatten wie z.B. rechtspopulistischen Forderungen, das Diktaturgedenken einzuschränken.

Für einen vertieften persönlichen Austausch kann das zwanglose Beisammensein nach dem öffentlichen Vortrag genutzt werden.

Programm

Donnerstag, 3. Mai 2018

13.30 Uhr Eintreffen, Begrüßungskaffee
14.00 – 14.05 Begrüßung
14.05 – 15.45 Thematischer Einstieg
Inhaltliche und organisatorische Einführung
Dr. Susanne Kitschun, Leiterin Friedhof der Märzgefallenen, Berlin
Erinnern an Demokratie in Deutschland. Variationen einer Meistererzählung
Dr. Thomas Hertfelder, GF Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, Stuttgart

15.40 – 15.45 Hinweis auf die Ausstellung „Expedition Custine. Rheinland-Pfalz, Hessen und die gescheiterte Freiheit 1792/93“. Diese kann in Pausen angesehen werden
Dr. Dr. Mark Scheibe, Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815

15.45 – 16.00 Kaffeepause

16.00 – 17.30 Sektion 1: Demokratiegeschichtliche Erinnerungsorte – Zeitliche und thematische Fokussierung

Ziel in dieser Sektion ist es, ausgehend von einer chronologischen Betrachtung,
a) eine Landkarte der vorhandenen und möglichen Orte der Demokratiege-schichte zu skizzieren (dazu gehört auch die Benennung „leerer Flecken“) und
b) eine inhaltliche Strukturierung / Vernetzung unter den Aspekten Demokratie erkämpfen, Demokratie etablieren, Demokratie leben zu beginnen.

16.00 – 16.20 Impulse von jeweils 5 Minuten Länge im Plenum
Moderation: Stephan Zänker, Geschäftsführer Weimarer Republik e.V., Weimar
Impuls 1: Bauernkrieg bis 1848/49 – Demokratie erkämpfen
Dr. Dr. Mark Scheibe, Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815
Impuls 2: Weimarer Republik – Demokratie etablieren
Prof. Dr. Michael Dreyer, Vorsitzender Weimarer Republik e.V., Weimar
Impuls 3: Bundesrepublik – Demokratie leben
Dr. Wolfram Hoppenstedt, GF Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin

16.20 – 17.30 Austausch und Diskussion in Kleingruppen (Teilnehmende wählen eine KG aus)
KG 1: Bauernkrieg bis 1848/49 – Demokratie erkämpfen
Moderation: Dr. Dr. Mark Scheibe, Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815
KG 2: Weimarer Republik – Demokratie etablieren
Moderation: Prof. Dr. Michael Dreyer, Vorsitzender Weimarer Republik e.V.
KG 3: Bundesrepublik – Demokratie leben
Moderation: Dr. Wolfram Hoppenstedt, Geschäftsführer Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin

17.30-18.00 Pause

18.00 - 19.30 Öffentlicher Vortrag mit Diskussion:
Grundüberlegungen für eine Förderkonzeption „Erinnerungsorte der Demokratiegeschichte“ (Arbeitstitel)
Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Vorsitzender Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Berlin

anschließend zwangloser Austausch in einem vorreserviertem gemütlichen Lokal
(Selbstzahler)

Freitag, 4. Mai 2018

9.00 – 9.10 Organisatorische Hinweise
Einstieg mit Ergebnissen der Kleingruppen
Dr. Susanne Kitschun, Leiterin Friedhof der Märzgefallenen, Berlin

Sektion 2: Vermittlungsformen von Demokratiegeschichte

9.10 – 9.30 Impulse von jeweils 5 Minuten Länge im Plenum
Moderation: Dr. Verena Paul, Studienleiterin, Stiftung Demokratie Saarland, Saarbrücken
Impuls 1: Authentische Orte
Ulrike Dittrich, Stiftung Hambacher Schloss, Hambach
Impuls 2: Historische Ereignisse
Dr. Andreas Braune, stellv. Leiter Forschungsstelle Weimarer Republik, Jena
Impuls 3: Personen
Dr. Dennis Riffel, Fachbereichsleiter Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

9.30 – 10.30 Austausch und Diskussion in Kleingruppen (Teilnehmende wählen eine KG aus)
KG 1: Authentische Orte
Moderation: Ulrike Dittrich, Stiftung Hambacher Schloss, Hambach
KG 2: Historische Ereignisse
Moderation: Dr. Andreas Braune, stellv. Leiter Forschungsstelle Weimarer Republik, Jena
KG 3: Personen
Moderation: Dr. Dennis Riffel, Fachbereichsleiter Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Berlin

10.30 – 11.00 Kaffeepause

11.00 – 12.00 Ergebnissicherung und Perspektiven
Moderation: Dr. Clemens Rehm, Förderverein Erinnerungsstätte Rastatt / Landesarchiv Baden Württemberg

12.00 – 13.00 Mittagspause

13.00 – 15.00 Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“

Kontakt

Die Teilnahme an der Tagung ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Fahrt- und Übernachtungskosten werden nicht erstattet.
Etwaige Übernachtungen sind bitte selbst zu buchen.

Anmeldung bis zum 20.4.2018
per Mail:
ag@demokratie-geschichte.de

per Fax:
(03643) 827-570

per Post:
AG Orte der Demokratiegeschichte
c/o Weimarer Republik e.V.
Jenaer Straße 4, 99425 Weimar

bei Rückfragen:
Stephan Zänker
(03643) 827-572

http://www.demokratie-geschichte.de
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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