4. Forum 'Zukunft der Erinnerung' 2018: Globalgeschichtliche Bezüge von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg

4. Forum 'Zukunft der Erinnerung' 2018: Globalgeschichtliche Bezüge von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg

Veranstalter
KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Organisator/innen: Swenja Granzow-Rauwald, Dr. Oliver von Wrochem, Dr. Susann Lewerenz)
Veranstaltungsort
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Jean-Dolidier-Weg 75, D-21039 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.05.2018 - 02.05.2018
Deadline
20.04.2018
Von
KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Auf dem 4. internationalen Forum „Zukunft der Erinnerung“ 2018 erweitern wir die vorherrschenden Perspektiven auf Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg, indem wir globalgeschichtliche Bezüge zur Diskussion stellen und gemeinsam überlegen, wie sich Gedenkstätten für diese Bezüge öffnen können: Die vielfältigen Besatzungserfahrungen in den von Deutschland besetzten europäischen Ländern und die Erfahrungen von Verfolgtengruppen aus außereuropäischen Ländern sollen mit in den Blick genommen werden. Auch soll die erinnerungskulturelle Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Umgang mit Gewaltverbrechen anderer Diktaturen einbezogen werden. Dabei wird die Bedeutung des Umgangs mit den historischen Ereignissen für eine nationale Grenzen überschreitende Erinnerungskultur vorgestellt. Teilnehmer/innen, unter ihnen Vertreter/innen von Überlebendenverbänden und Nachkommen ehemaliger Häftlinge, Mitarbeiter/innen von Gedenkstätten und mit ihnen verbundener Organisationen sowie Jugendliche und weitere Interessierte können sich zu folgenden Fragestellungen austauschen und neue Projekte anstoßen:

1. Gemeinsam wird die Situation in den deutsch besetzten Ländern, insbesondere in Osteuropa, während der NS-Zeit betrachtet, die Auswirkungen der NS-Herrschaft in außereuropäischen Ländern reflektiert und der Umgang mit Gewaltverbrechen anderer Diktaturen diskutiert.

2. Die Schicksale ehemaliger NS-Verfolgter außereuropäischer Herkunft werden als Beispiel für die globalgeschichtliche Dimension von NS-Verbrechen während des Krieges in den Blick genommen und es werden die Perspektiven von Menschen außereuropäischer Herkunft auf diese Geschichte von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg betrachtet.

3. Schüler/innen aus Hamburg stellen ihre Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg als globalgeschichtliche Ereignisse mit schauspielerischen Mitteln vor.

4. Die Teilnehmer/innen reflektieren gemeinsam, wie durch die Berücksichtigung von bisher marginalisierten Erfahrungen von Verfolgung und (Mit-)Täterschaft eine differenzierte Sicht auf den Nationalsozialismus und seine Folgen möglich wird, in die auch Erfahrungen im Umgang mit Gewalterfahrungen anderer Diktaturen einbezogen werden können.

Veranstaltungsort: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

Es findet eine Simultanübersetzung in folgende Sprachen statt: Deutsch, Englisch, Polnisch.

Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich. Für die Verpflegung wird ein Teilnahmebeitrag in Höhe von 60,- Euro/30,- Euro ermäßigt erhoben.

Interessent/innen wenden sich bitte an: Sophia Annweiler, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Tel.: +49 (0)40 428 131 543, E-Mail: Studienzentrum@bkm.hamburg.de.

Programm

Dienstag, 1. Mai 2018, 14.00–17.15 Uhr (Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum)

13.00-14.00 Uhr Ankunft, Mittagessen (mit Anmeldung)

14.00–14.30 Uhr
Einführung, Rückblick auf das Forum 2017
(Dr. Oliver von Wrochem & Swenja Granzow-Rauwald, KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

14.30–15.00 Uhr
Einstiegsvortrag: Der Nationalsozialismus in globalgeschichtlicher Perspektive
(Dr. Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

15.00–16.00 Uhr
Präsentationen: Projekte mit im Zweiten Weltkrieg deutsch besetzten Ländern in Osteuropa
(Moderation: Hanno Billerbeck, Kirchliche Gedenkstättenarbeit an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme; Gisela Ewe, KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Besuchsprogramm für Jugendliche aus Minsk; Daniel Tonn, Gedenkstätte Bergen-Belsen: trinationales Projekt „Geschichte beginnt in der Familie“)

16.00–16.15 Uhr Kaffeepause

16.15–17.15 Uhr
Podiumsgespräch: Erfahrungen in den deutsch besetzten Ländern Europas – Verfolgte, Mitläufer/innen, Kollaborateur/innen, (Mit-)Täter/innen: Perspektiven von Nachkommen
(Moderation: Swenja Granzow-Rauwald, KZ-Gedenkstätte Neuengamme; Yvonne Cossu-Alba, Verband der französischen Häftlinge des KZ Neuengamme; Urszula Derengowska-Spinkiewicz, Verband der polnischen Häftlinge des KZ Neuengamme; Nicole Duijkers, Verband der niederländischen Häftlinge des KZ Neuengamme)

17.15 Uhr Imbiss auf die Hand

17.30 Uhr Shuttle zum Hotel

19.00 Uhr
Abendveranstaltung „60 Jahre Amicale Internationale KZ Neuengamme“
Ort: Curiohaus, Rothenbaumchaussee 13, 20148 Hamburg, Raum A
(mit Anmeldung)

Mittwoch, 2. Mai 2018, 9.00–16.00 Uhr (Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum)

9.00–9.30 Uhr
Begrüßung, Vorstellung Programm 2. Tag
(Dr. Oliver von Wrochem & Swenja Granzow-Rauwald, KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

9.30–11.00 Uhr
Präsentationen/Diskussion: Migrant/innen außereuropäischer Herkunft in der europäischen Erinnerungskultur
(Moderation: Dr. Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme; Dr. Susann Lewerenz, KZ-Gedenkstätte Neu-engamme, & Philipp Bernhard, Universität Augsburg: Kooperationsprojekt „Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus: Voraussetzungen, Formen, Folgen“; Kathrin Herold & Appolinaire Apetor-Koffi, Denkort Bunker Valentin: Projekt "Multi-peRSPEKTif")

11.00–11.15 Uhr Kaffeepause

11.15 –12.30 Uhr
Podiumsgespräch: Umgang mit Gewalterfahrungen in anderen Diktaturen – Unterschiede und Gemeinsamkeiten
(Moderation: Dr. Ulrich Gantz, Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme; Dr. Gerd Hankel, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur; Stanislava Jević, Schauspielhaus Hamburg; Jordi Palou-Loverdos, „Audiencias Memoriales“ in Katalonien)12.30–13.15 Uhr Mittagessen

13.15–14.00 Uhr
Jugendtheaterprojekt: „BLICKWECHSEL. Globale Dimensionen des Zweiten Weltkrieges. Ein Theaterprojekt“
(Moderation: Lisa Herbst, KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
14.00–14.15 Uhr Kaffeepause

14.15–15.15 Uhr
Podiumsgespräch: Was bedeuten die vielfältigen europäischen und außereuropäischen Erfahrungen für die gegenwärtige Arbeit von Gedenkstätten und die geschichtspolitische Ausrichtung der Gesellschaften?
(Moderation: Swenja Granzow-Rauwald & Dr. Susann Lewerenz, KZ-Gedenkstätte Neuengamme; Aischa Ahmed, Historikerin und Kulturwissenschaftlerin, Berlin; Dr. Elke Gryglewski, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz; Dr. Martine Letterie, Verband der niederländischen Häftlinge des KZ Neuengamme

15.15–16.00 Uhr Abschluss und Ausblick

16.15 Uhr Shuttle zum Hotel

19.00 Uhr
Abendveranstaltung „Gespräch mit Überlebenden des KZ Neuengamme und ihren Angehörigen“
Ort: Baseler Hof Säle, Esplanade 15, 20354 Hamburg (mit Anmeldung)

Kontakt

Sophia Annweiler

KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Jean-Dolidier-Weg 75, D-21039 Hamburg

Tel.: 040-428131-543
Fax: 040-428131-550

E-Mail: studienzentrum@bkm.hamburg.de

https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/