Philosophiegeschichtsschreibung im Ersten Weltkrieg

Philosophiegeschichtsschreibung im Ersten Weltkrieg

Veranstalter
Bergische Universität Wuppertal, Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften, Lehrstuhl für Kulturphilosophie und Ästhetik, Herr Prof. Dr. Gerald Hartung; Alexander von Humboldt Stiftung, Dr. Caterina Zanfi
Veranstaltungsort
Bergische Universität Wuppertal; Gaußstraße 20; 42119 Wuppertal; Campus Grifflenberg; Gebäude ME, Ebene 2; Bergisches Zimmer
Ort
Wuppertal
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.05.2018 -
Website
Von
Caterina Zanfi, Vanessa Schmitz

Internationale Tagung
Philosophiegeschichtsschreibung im Ersten Weltkrieg
Donnerstag, 3. Mai 2018
Bergisches Zimmer (ME.2) – Campus Grifflenberg
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstr. 20 – 42119 Wuppertal

Die Tagung »Philosophiegeschichtsschreibung im Ersten Weltkrieg« will die Auswirkungen des Krieges von 1914-1918 auf die Werke der Historiker der Philosophie in Deutschland, Frankreich, Italien und in der angelsächsischen Welt betrachten. In der „geistigen Mobilmachung“ der Philosophen während des Krieges werden die klassischen Autoren der Geschichte der Philosophie oft herangezogen, wenn nicht sogar instrumentalisiert, um nationalistische Absichten zu unterstützen. Dies führte zu einer Verformung der nationalen historisch-philosophischen Erzählungen, die noch heute vorwiegend die Philosophiegeschichtsschreibung jener Jahre kennzeichnet. Die Tagung will solche Verwandlungen angefangen mit der Vorkriegszeit bis zu den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen beobachten. Wir werden vor allem das Schicksal der deutschen Philosophie nach einem Jahrhundert erforschen, in dem sie sich stark gefestigt hatte – besonders in den Formen des Kantianismus in Frankreich und des Neohegelianismus in Italien. Die Idee von Europa selbst erleidet während des Krieges verschiedene Schicksale: manchmal noch von Pazifisten vertreten, bleibt das europäische Einheitsideal meistens Opfer der nationalen Rivalitäten, und wird auf längere Zeit hin die philosophische globale Landschaft beeinflussen, wie es die lange Unterbrechung der Internationalen philosophischen Kongresse erkennen lässt. Die transnationale Dimension der Tagung soll die nationale historiographische Fragmentierung wieder zusammenfügen.

Programm

9:30-12:30 Uhr
Caterina Zanfi (Wuppertal) – Von Bologna bis Neapel: Zwei internationale philosophische Kongresse vor und nach dem Krieg (1911-1924)
Elena Alessiato (Turin) – Rudolf Eucken: Träger des deutschen Geistes, Erwecker des deutschen Lebens, Wegbereiter der deutschen Zukunft
Thomas Vongehr (Löwen) – ‚Mein Daimonion hat mich gewarnt‘ – warum Edmund Husserl keine ‚Kriegsschrift‘ geschrieben hat

14-18 Uhr
Jörn Bohr (Wuppertal) – Welchen Sinn hat jetzt Studium und Wissenschaft? Windelband als Lehrer der akademischen Jugend vom Augusterlebnis bis zur Feldpostausgabe
Antonello La Vergata (Modena) – Deutsche Philosophie aus amerikanischer Sicht (1914-1916): Dewey, Royce, Santayana
Olivier Agard (Paris) – Emile Boutroux als Historiker der deutschen Philosophie
Gerald Hartung (Wuppertal) – Georg Simmel: Philosophiegeschichtsschreibung und deutsch-französischer Ideentransfer (um 1900 und 1914/18)

Organisation: Prof. Dr. Gerald Hartung, Dr. Caterina Zanfi
Kontakt: zanfi@uni-wuppertal.de, vanessa.schmitz@uni-wuppertal.de
Partner: Alexander von Humboldt Stiftung

Kontakt

zanfi@uni-wuppertal.de
vanessa.schmitz@uni-wuppertal.de