Jahrestagung der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission

Jahrestagung der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission

Veranstalter
Deutsches Historisches Institut Warschau, Al. Ujazdowskie 39; Warszawa
Veranstaltungsort
Deutsches Historisches Institut Warschau, Al. Ujazdowskie 39; Warszawa
Ort
Warszawa
Land
Poland
Vom - Bis
11.10.2018 - 14.10.2018
Deadline
15.06.2018
Website
Von
Miloš Řezník (DHI Warschau), Frank Hadler (GWZO Leipzig), Maciej Górny (DHI Warschau)

Call for Papers

Jahrestagung der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission

Seit 1918… Staatsentstehung, Monarchie Zerfall und Revolutionserfahrung im Rückspiegel nationaler Jubiläen

Warschau, Deutsches Historisches Institut, 11.-14.10.2018

Konzeption: Miloš Řezník (DHI Warschau), Frank Hadler (GWZO Leipzig), Maciej Górny (DHI Warschau)

Jubiläen entwickelten sich seit dem 19. Jahrhundert zu einer prominenten Form der Geschichtskultur, in der Kontinuitäten, geistige und politische Erbschaftsansprüche sowie Deutungen performativ repräsentiert und ausgehandelt werden. Zugleich waren und sind sie nicht frei von ästhetischen Elementen, was sich im breiten Feld von Musik, bildender Kunst, Architektur als public history widerspiegelt. In allen genannten Kontexten erreichten Jubiläum gerade in der spätmodernen Welt ihr Apogäum. Es scheint, dass das kulturelle, politische, öffentliche wie private Leben und nicht zuletzt auch die Wissenschaft noch nie so jubiläumsgesättigt waren wie heute. Ergebnis ist eine multiple Gleichzeitigkeit von in verschiedenen nationalen Erinnerungskalendern markierten Schlüssel-, Wende-, Schicksalsjahren.

Unsere Konferenz nimmt das Weltkriegsende von vor 100 Jahren zum Anlass, sowohl die damit einhergehende Auflösung der Monarchien als auch die von Revolutionen begleitete Entstehung neuer Nationalstaaten anhand vergangener Jubiläen des Jahres 1918 quasi im erinnerungskulturellen Rückspiegel in den Blick zu nehmen. Dabei wird sich die Tagung nicht nur auf die Länder konzentrieren, mit der die Deutsch-Tschechische und Deutsch-Slowakische Historikerkommission verbunden ist. Eingeladen werden Beträge, die transregionale und vergleichende Aspekte geltend machen. Ziel ist es, eine Langzeitperspektive auf das Feiern der „runden“ 1918er-Jahrestage in Mittel- und Ostmitteleuropa zwischen 1928 und heute zu ermöglichen. Dafür werden drei Jubiläen, in denen sich geschichtskulturelle und geschichtspolitische Diskurse angesichts politischer Umbrüche besonders verdichteten, im Fokus stehen: 1928 - das von einer allgemeiner Euphorie der Moderne begleitet erste Jubiläum kurz vor der Weltwirtschaftskrise; 1938 – das von der inzwischen erfolgten Herausbildung autoritärer Regime und Ereignissen wie dem Anschluss Österreichs und Münchner Abkommen geprägte zweite Jubiläum kurz vor dem Ausbruch eines erneuten Weltkrieges; 1988 – das im Zeichen der sowjetischen Politik von Glasnost und Perestroika stehende letzte Jubiläum vor dem Untergang des Staatssozialismus in der Region und dem Ende des Kalten Krieges in der Welt.

Vor diesem so strukturierten Hintergrund ergibt sich das zentrale Interesse der Tagung: es geht um die Wechselwirkungen zwischen staatlicher Geschichtspolitik, öffentlichem Geschichtsdiskurs, der konkreten Jubiläumsgestaltung und den Deutungsimplikationen der konkreten Jubelfeiern. In diesem Sinne erbitten wir Vorschläge für Beiträge, die geschichtspolitische Aushandlungsprozesse sowie Formen der historischen Performanz und Repräsentationen thematisieren, die die jeweils aktuelle politische und gesellschaftliche Situation und Entwicklung de/legitimiert haben und/oder die politischen und gesellschaftlichen Programme für die Zukunft untermauern sollten. Unser Aufruf zur Beteiligung an der Jahrestagung der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission richtet sich nicht allein an Fachvertreter der Geschichtswissenschaften, sondern ausdrücklich auch an alle Spezialisten, die die Entwicklung von Literatur, Kunst und der audiovisuellen Kultur in Mittel- und Ostmitteleuropa seit 1918 erforschen.

Vorschläge für Vorträge von 25 min werden erbeten bis zum 15. Juni 2018. Die Entscheidung über eine Aufnahme in das Konferenzprogramm erfolgt zeitnah und wird bis zum 15. Juli 2018 mitgeteilt. Für alle ausgewählten Teilnehmer werden seitens der Veranstalter die Fahr und Aufenthaltskosten übernommen. Eine Publikation der Tagungsergebnisse in der Schriftenreihe der Historikerkommission ist geplant.

Kontakt:
Prof. Dr. Miloš Řezník
Deutsches Historisches Institut Warschau
Al. Ujazdowskie 39
00-450 Warszawa
Polen
reznik@dhi.waw.pl

Programm

Kontakt

Miloš Řezník

Deutsches Historisches Institut Warschau, Al. Ujazdowskie 39; 00-540 Warszawa

+48 / 22 5258313
+48 / 22 5258337
reznik@dhi.waw.pl