100 Jahre Gründung der Wolgarepublik

100 Jahre Gründung der Wolgarepublik

Veranstalter
Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V., Universität Hamburg
Veranstaltungsort
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.06.2018 - 13.06.2018
Deadline
08.06.2018
Von
Europäisches Informationszentrum Berlin

Am 19. Oktober 1918 erschien das Dekret der sowjetischen Regierung „Über die Autonomie des Gebietes der Wolgadeutschen“. Damit war die Grundlage der wolgadeutschen Republik – eines autonomen Bestandteiles der Russländischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) – gelegt. Hinsichtlich der Bevölkerung sowie des Territoriums umfasste die Autonomie das kompakte deutsche Siedlungsgebiet an der mittleren Wolga mit über 600.000 Einwohnern, davon waren ca. zwei Drittel deutscher Nationalität.

Die Autonomie war ein Ergebnis starker Bestrebungen nach Wiedererlangung und Sicherung bürgerlicher Rechte der Deutschen im Russischen Reich. Während die deutschen Sozialisten lange Zeit über die Zukunft der Wolgadeutschen im neuen Staat uneinig blieben, versuchten die Bolschewiki nach ihrer Machtübernahme im Oktober 1917 die Autonomiebestrebungen unter Kontrolle zu bringen.

Mit der Erhebung zu einer Autonomen Republik 1924 wurde Deutsch als Amtssprache etabliert, auch andere kulturelle Institutionen wie Theater und Museen wurden gegründet. Neben der gesetzlich festgeschriebenen politischen Vertretung schuf die territoriale Autonomie feste Rahmenbedingungen für sprachliche, soziokulturelle und intellektuelle Entwicklungsperspektiven. Seit Mitte der 1980er Jahre stand eine mögliche Wiederherstellung der Autonomie im Zentrum der deutsch-sowjetischen Beziehungen.

Das Ziel der Tagung „100 Jahre Gründung der Wolgarepublik“ ist es, einen Blick auf die Geschichte der wolgadeutschen Autonomie zu werfen, zugleich aber auch die Frage zu diskutieren, welche Bedeutung die Autonomie sowie auch andere Formen nationaler Selbstverwaltung für die Geschichte der Deutschen in der Sowjetunion sowie für deren kulturelle und nationale Entwicklung und Identität hatten.

Programm

Wissenschaftliche Tagung
„100 Jahre Gründung der Wolgarepublik –
Russlanddeutsche zwischen Autonomie und Nichtanerkennung“

Termin: 12. bis 13. Juni 2018
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5, 10117 Berlin

12.06.2018

9:00 Uhr Anmeldung und Registrierung

Begrüßung

10:00 Uhr Begrüßung
Markus Meckel, Außenminister a.D., Stiftungsratsvorsitzender, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

10:05 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Joachim Tauber, Direktor, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V. an der Universität Hamburg

10:10 Uhr Begrüßung
Hartmut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., stellv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e. V.

10:15 Uhr Impulsvortrag
Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten

Themenblock I: Die Nationalitätenpolitik der Bolschewiki, der kommunistischen Partei und ihre Wandlungen in der Zwischenkriegszeit

10:45 Uhr Impulsvortrag
Prof. Dr. Frank Golczewski, Historiker, Universität Hamburg

11:15 Uhr Podiumsdiskussion mit:

- Prof. Dr. Frank Golczewski
- Prof. Dr. Olga Litzenberger, Prorektorin „Wolgaakademie für den Staatsdienst“, Saratow (Russland)
- Dr. Dmytro Myeshkov, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V. an der Universität Hamburg
- Dr. Nikolai Ivanov, Kunsthistoriker
- Moderation: Gemma Pörzgen, Journalistin

12:45 Uhr Mittagspause

Themenblock II: Von den Deutschen an der Wolga zu den Wolgadeutschen: Entstehung und Ende eines eigenständigen russländischen Volkes 1764 – 1941

13:30 Uhr Impulsvortrag
Dr. Viktor Krieger, Lehrbeauftragter am Historischen Seminar, Universität Heidelberg

14:00 Uhr Podiumsdiskussion mit:
- Dr. Viktor Krieger
- Professor Dr. Dr. Victor Dönninghaus, Stellvertreter des Direktors, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V. an der Universität Hamburg
- Prof. Dr. Detlef Brandes, Historiker, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Waldemar Eisenbraun, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
- Edwin Warkentin, Kulturreferent, Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
- Moderation: Gemma Pörzgen, Journalistin

15:30 Uhr Kaffeepause

Themenblock III: Die (wolga)deutsche Autonomiebewegung der Nachkriegszeit, seit Mitte der 1950er Jahre bis heute

16:00 Uhr Impulsvortrag
Alfred Eisfeld, Historiker, Vorsitzender der „Wissenschaftlicher Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS e.V.“

16:30 Uhr Podiumsdiskussion mit:
- Alfred Eisfeld
- Hartmut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., Stellv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e.V.
- Prof. Dr. Matthias Weber, Historiker, Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
- Andreas Maser, Mitglied und einer der führenden Vertreter der russland-deutschen Autonomiebewegung seit 1963 ehemaliger russlanddeutscher Aktivist
- Hugo Wormsbecher, Mitglied und einer der führenden Vertreter der der russland-deutschen Autonomiebewegung seit 1963
- Moderation: Gemma Pörzgen, Journalistin

18:00 Uhr Ende des ersten Tages

13.06.2018

9:00 Uhr Anmeldung und Registrierung

Themenblock IV: Die rechtliche und soziale Lage der Deutschen im heutigen Russland

10:00 Uhr Impulsvortrag
Walter Gauks, Bundesvorsitzender der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland

10:30 Uhr Impulsvortrag
Edgar L. Born, Pfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen für die Fragen der Ausgesiedelten und der nationalen Minderheiten

11:00 Uhr Podiumsdiskussion mit:
- Markus Meckel, Außenminister a.D., Stiftungsratsvorsitzender, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Walter Gauks, Bundesvorsitzender der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
- Olga Martens, Herausgeberin „Moskauer Deutsche Zeitung“
- Moderation: Gemma Pörzgen, Journalistin

Themenblock V: Die Bedeutung der ASSRdWD für die deutschen Kommunisten und die antifaschistische Emigration der 1930er Jahre

12:30 Uhr Abschlussvortrag
„Die Bedeutung der ASSRdWD für die deutschen Kommunisten und die antifaschistische Emigration der 1930er Jahre“
Dr. Wladislaw Hedeler, Historiker und Publizist

13:00 Uhr Schlusswort
Prof. Dr. Joachim Tauber, Direktor, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V. an der Universität Hamburg

13:10 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

Jan Roessel

Mosse Palais
Voßstraße 22, 10117 Berlin
030 88412 251

jan.roessel@deutsche-gesellschaft-ev.de

https://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/veranstaltungen/konferenzen-tagungen/754-2018-100-jahre-wolgarepublik.html
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Deutsch
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