Neuordnung der Staaten – Neuordnung der Seelsorge. Staat und katholische Kirche in Ostmitteleuropa nach dem Ersten Weltkrieg: Deutsches Reich – Polen – Tschechoslowakei

Neuordnung der Staaten – Neuordnung der Seelsorge. Staat und katholische Kirche in Ostmitteleuropa nach dem Ersten Weltkrieg: Deutsches Reich – Polen – Tschechoslowakei

Veranstalter
Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel und Südosteuropa e.V., Tübingen (IKKDOS) in Kooperation mit der Arbeitsstelle für Katholizismus- und Widerstandsforschung der Universität Vechta sowie der Katholischen Erwachsenenbildung des Bistums Dresden-Meißen
Veranstaltungsort
Dominikanerkloster, Leipzig
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.07.2018 - 02.08.2018
Deadline
10.06.2018
Von
Bogade, Marco

Das Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa wird sich auf seiner 55. Arbeitstagung vom 30. Juli bis 2. August 2018 im Dominikanerkloster in Leipzig dem Thema „Neuordnung der Staaten – Neuordnung der Seelsorge. Staat und katholische Kirche in Ostmitteleuropa nach dem Ersten Weltkrieg“ widmen.

Anlässlich des 100. Jahrestags des Kriegsendes 1918 sollen ausgehend von der Neuordnung der politischen Landkarte in Ostmitteleuropa die Veränderungen in der kirchlichen Struktur von deutschen, polnischen, tschechischen und slowakischen Historikern und Theologen in den Blick genommen werden. So stellten beispielsweise die Teilung Oberschlesiens, die Abtrennung großer Teile von Posen und Westpreußen vom Deutschen Reich oder die Unterstellung Danzigs unter Aufsicht des Völkerbundes auch die bisherige kirchliche Landkarte in Frage. Auch die Entstehung der Tschechoslowakei aus vormals habsburgischen Territorien besaß nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Situation der katholischen Kirche vor Ort. Die Frage nach den kirchenpolitischen und kirchenrechtlichen Lösungen dieser Probleme steht ebenso im Mittelpunkt der Tagung wie auch die Veränderung der seelsorglichen Anforderungen im kirchlichen Binnenraum, wobei die Suche nach Identifikationsmodellen und pastoralen Neuansätzen in den 1920er-Jahren im Spannungsfeld von Nationalismus und übernationaler Katholizität ausgelotet werden soll.

Folgende Schwerpunkte sollen behandelt werden: Eingangs wird die Rolle des Heiligen Stuhls bei der politischen und kirchlichen Neugestaltung Ostmitteleuropas nach dem Ersten Weltkrieg beleuchtet. Anschließend wird der Fokus auf die einzelnen Regionen gelegt, wobei insbesondere die im Grenzbereich zwischen Deutschem Reich, Polen und der Tschechoslowakei gelegenen Gebiete betrachtet werden. Speziell wird neben den veränderten Grenzen der Neubildung von Jurisdiktionsbezirken/Bistümern ebenso Aufmerksamkeit geschenkt wie konkreten pastoralen Initiativen, die innovatives Potenzial für das kirchliche und gesellschaftliche Leben des Untersuchungsraums bieten.

Die Exkursion durch Leipzig soll die Möglichkeit bieten, mit thematischem Bezug zur Tagung, Erosionsereignisse einer alten Ordnung in materieller Kultur zu erfahren und zu untersuchen. Vorgesehen sind Besuche der Propsteikirche sowie der (neuen) Universitätskirche St. Pauli.

HINWEIS:
Für Tagesgäste (ohne Inanspruchnahme von Hotel und Verpflegung) und TeilnehmerInnen der Tagesexkursion ist die Teilnahme kostenlos. Der Tagungsbeitrag (incl. Übernachtung und Verpflegung) beläuft sich auf 200 € pro Person, für Studierende 100 €. Stipendiat(inn)en des Kardinal-Bertram-Stipendiums können ohne Tagungsbeitrag teilnehmen. Für Tagungsteilnehmer als Tagesgäste ohne Übernachtung, jedoch mit Mittag- und Abendessen, Kaffeepausen-Angebot beträgt die ermäßigte Tagungsgebühr 100,- €, für Studenten 50,- €.

Die Durchführung der Veranstaltung steht unter dem Vorbehalt der Projektfinanzierung durch die Beauftragte der Bunderegierung für Kultur und Medien.

TAGUNSGORT:
Aurelius Arkenau Gästehaus der Dominikaner
Georg-Schumann-Str. 336
04159 Leipzig
Tel. 0341 467 66 0
Fax 0341 467 66 113
info@dominikaner-leipzig.de
http://www.dominikaner-leipzig.de

ANMELDUNG:
Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e.V.
Sekretariat: Seelhausgasse 11a
72070 Tübingen
Tel. 07071-949017
Fax 03212-6275151
Mail: ikkdos@web.de
Internet: http://www.ikkdos.de

Programm

Montag, 30. Juli

Anreise bis 16.00 Uhr
16.00 Uhr Begrüßung und Vorstellungsrunde
17.00 Uhr Einführung in das Tagungsthema (Michael Hirschfeld/Vechta)
19.00 Uhr „La missione è d’ordine puramente ecclesiastico“: Die Erfahrungen Achille Rattis als Nuntius in Warschau und ihre Auswirkungen auf die Politik Pius’ XI. (Verena Bull, Mainz)

Dienstag, 31. Juli

Themenschwerpunkt: Ost- und Westpreußen, Posen
Moderation: Michael Hirschfeld

9.00 Uhr Danzigs Katholiken zwischen Rom, Berlin und Warschau (1918-1925)
(Stefan Samerski, Berlin)
10.30 Uhr Organisation und Seelsorge im Bistum Ermland nach dem Ersten Weltkrieg
(Andrzej Kopiczko, Olsztyn/Allenstein)
11.30 Uhr Katholische Kirche im abgetrennten Ostpreußen. Kontinuität und Wandel in Pastoral und Politik (Hans-Jürgen Karp, Hamburg)
14.30 Uhr Posen und Westpreußen im Umbruch: Staat und Kirche 1918-1926 (Eligiusz Janus, Marburg)

Themenschwerpunkt: Schlesien
Moderation: Rainer Bendel

16.00 Uhr Katholische Kirche an der Peripherie Schlesiens: Die Katholiken der Generalvikariate Glatz und Katscher (Branitz) zwischen kirchlichem Selbstbewusstsein und Nationalismus (Michael Hirschfeld, Vechta)
17.00 Uhr Religiöser Neubeginn nach dem Krieg: Die Anfänge des Benediktinerklosters Grüssau (Inge Steinsträßer, Bonn)

Mittwoch, 1. August

9.00 Uhr Friedensbemühungen im Quickborn nach dem Ersten Weltkrieg (Meinulf Barbers, Korschenbroich)
10.30 Uhr Oberschlesien und das Konkordat zwischen Polen und dem Heiligen Stuhl 1925 (Ryszard Kaczmarek, Katowice/Kattowitz)
11.30 Uhr Die deutsch-polnische Seelsorge im Bistum Kattowitz am Beispiel von Bischöfen und Priestern 1922-1939 (Maik Schmerbauch, Berlin)

Themenschwerpunkt: Tschechoslowakei / Slowenien (vergleich. Ausblick)
Moderation: Marco Bogade

14.15 Uhr Der Glaube im Umbruch – Die Strategien des katholischen und des sudetendeutschen Milieus in der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg im Vergleich (Jaroslav Šebek, Prag)
15.45 Uhr Die Verbindungen der Bischöfe von Passau und Regensburg zum tschechischen Episkopat nach 1918 (Markus Schubert, Passau)
16.45 Uhr Veränderungen der Diözesanstrukturen in Slowenien nach dem ersten Weltkrieg (Arbeitstitel) (France Dolinar, Ljubljana)
17.45 Uhr Abschlussdiskussion

JUBILÄUMSVERANSTALTUNG: 60 Jahre IKKDOS in der „Propstei“
19.00 Uhr Begrüßung
19.30 Uhr Substitut oder Utopie? Von der „ostdeutschen Akademie“ zu Bistumsgeschichtsvereinen? (Rainer Bendel, Tübingen)
20.15 Uhr Festvortrag: 60 Jahre Kirchen- und Kulturgeschichte Schlesiens: Der Blick des Nachbarn als Brücke für Verständigung und Versöhnung (Jan Kopiec, Gliwice/Gleiwitz)
Musikalische Umrahmung: Kompositionen der Weimarer Republik (Malinconia-Ensemble unter Leitung von Helmut Scheunchen)

Donnerstag, 2. August

9.00 Uhr Exkursion Altstadt (Universitätskirche, Propsteikirche)
13.00 Uhr Ende der Tagung/Abreise der Teilnehmer

Kontakt

Rainer Bendel

Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e.V.
Sekretariat: Seelhausgasse 11a, 72070 Tübingen
07071-949017
03212-6275151
ikkdos@web.de

http://www.ikkdos.de
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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