Erinnerungsgeschichte der sozialen Demokratie, der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften

Erinnerungsgeschichte der sozialen Demokratie, der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften

Veranstalter
Kommission "Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie", Institut für soziale Bewegungen / Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Stefan Berger, Dr. Wolfgang Jäger
Veranstaltungsort
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.06.2018 - 31.12.2020
Website
Von
Ulf Teichmann

Die Kommission „Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie“ am Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum hat sich zum Ziel gesetzt 1) den Platz der Errungenschaften sozialer Demokratie in der Erinnerungsgeschichte zu ergründen und 2) gegenwärtige und vergangene Erinnerungskulturen der Akteure und Organisationen der sozialen Demokratie zu erforschen. Alle (Nachwuchs-)Wissenschaftler_innen, die im Themenfeld „soziale Demokratie – Arbeiterbewegung – Gewerkschaften“ arbeiten, sind aufgerufen, dieses Unterfangen durch Beiträge verschiedener Art zu unterstützen.

Worum geht’s? Soziale Demokratie, Arbeiterbewegung und Gewerkschaften

Soziale Demokratie wird verstanden als Idee bzw. Vorstellung gesellschaftlicher Ordnung, in der die politische Demokratie durch Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und die Durchsetzung sozialer Rechte ergänzt wird, sowie als die politische Bewegung der kollektiven Akteure, die sich für die Realisierung sozialer Demokratie einsetzen. Zu diesen Trägern sozialer Demokratie lassen sich in erster Linie die Organisationen der demokratischen Arbeiterbewegung zählen. Der Schwerpunkt der Kommission liegt dabei auf den Gewerkschaften, aber auch Beiträge zu anderen Akteuren sind willkommen.

Versucht man in diesem Sinne die soziale Demokratie, ihre Organisationen, Institutionen und Handlungsmaximen zu umreißen, fällt der Blick auf vielgestaltige mögliche Themenfelder wie beispielsweise: Gewerkschaften, Parteien, Arbeitskämpfe, die gesetzliche Sozialversicherung, Tarifwesen, Mitbestimmung, die Gleichstellung der Geschlechter und politische Beteiligung in ‚alten‘ und ‚Neuen sozialen Bewegungen‘, aber auch auf Werte wie Gleichheit und Solidarität. Obgleich der Schwerpunkt der Kommission auf der deutschen Erinnerungsgeschichte liegt, soll auch die Bedeutung sozialer Demokratie in den Prozessen der europäischen Integration und der Globalisierung thematisiert werden.

Zur Methode: Erinnerungsgeschichte

Gesucht werden Beiträge, die sich diesem breiten Feld explizit erinnerungsgeschichtlich nähern. Es geht also um die Fragen, wann, wie, von wem und mit welchem Interesse Ereignisse, Prozesse und Personen aus der Geschichte der sozialen Demokratie, der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften erinnert wurden. Wie veränderte sich beispielsweise die Erinnerung an die Kämpfe der Arbeiterbewegung vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart und inwiefern beeinflusst das den gegenwärtigen Zustand von Erinnerungskulturen? Wie wurden über kollektive Erinnerungen gegenwärtige, politische Auseinandersetzungen geführt und Identitäten in politischen Organisationen und Bewegungen konstruiert? Was sind „Erinnerungsorte“ der sozialen Demokratie, der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften?

Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen lassen sich im Groben zwei Perspektiven einnehmen: Eine Perspektive ‚von innen‘ schaut, wie sich Gewerkschaften und andere Akteure der sozialen Demokratie an ihre eigene Geschichte erinnerten und erinnern und erforscht so Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie. Eine Perspektive ‚von außen‘ fragt danach, welche Rolle die angesprochenen Themen in allgemeinen, gesamtgesellschaftlichen Erinnerungsdiskursen und -praktiken spielen und beleuchtet so den Platz der sozialen Demokratie in der Erinnerungskultur.

Wir wollen mit diesem Call auch Wissenschaftler_innen, die im Themenfeld „soziale Demokratie – Arbeiterbewegung – Gewerkschaften“ mit anderen Methoden arbeiten, ermutigen, das erinnerungsgeschichtliche Potential ihres Themas auszuloten. Explizit erwünscht sind neben erinnerungsgeschichtlichen Beiträgen auch solche, die kollektive Erinnerungen mit anderen Methoden der Memory Studies – bspw. literatur-, sozial- oder kulturwissenschaftlichen – untersuchen.

Verfahren

Gesucht werden Impulsvorträge und schriftliche Beiträge für die Sitzungen der Kommission, die im Zeitraum bis Ende 2020 an mehreren Terminen in Bochum stattfinden werden. Nach Absprache sind auch Veröffentlichungen der Beiträge auf der Website der Kommission und in einem abschließenden Sammelband möglich. Interessierte wenden sich ab sofort mit einem abstract von bis zu einer Seite Länge und einem kurzem CV an Ulf Teichmann (Ulf.Teichmann@rub.de). Gerne stehen wir auch für Nachfragen und unverbindliche Anfragen zur Verfügung. Mehr Informationen zur Kommission unter:
http://www.isb.rub.de/forschung/drittmittel/erinnerungskulturen_der_sozialen_Demokratie.html.de

Programm

Kontakt

Ulf Teichmann

Institut für soziale Bewegungen
Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum
0234 32-28845

Ulf.Teichmann@rub.de


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