Reiseberichte haben in vielen Weltgegenden eine reiche Tradition und üben über die Epochen hinweg eine große Faszination aus. Darüber hinaus sind Reiseberichte eine wichtige Quellengattung für die historische Forschung. Sie geben Auskunft über Verläufe und Wahrnehmungen von Kulturkontakten, die Mikrogeschichte der bereisten Orte sowie die Weltanschauung ihrer AutorInnen. Sie beziehen sich implizit oder explizit auf den Wissenshorizont der Schreibenden und verweisen auf die Kategorien, die ihnen zur Einordnung von Erlebnissen zur Verfügung standen. Mit Fragen nach geographischen, sozialen und kulturellen Räumen, Grenzen und Übergängen haben sich Reisende seit jeher auseinandergesetzt.
Als Texte stehen Reiseberichte auch in literarischen Traditionen, die sich im Laufe der Geschichte fortschreiben und wandeln. Ausdrucksformen und Lebensweisen beeinflussen einander. Reisende und ihre Literatur sind Medium und Zeugnis dieser Prozesse.

In diesem Workshop beschäftigen wir uns in vergleichender
Perspektive mit Reisenden in den und aus dem Nahen und auch ferneren Osten sowie mit Reisen innerhalb der Region. Die Vorträge thematisieren Reisende aus verschiedenen Epochen, mit unterschiedlichen Reiseanlässen, Herkunfts- und Zielregionen, persönlichen Hintergründen und AdressatInnen.
Der Workshop wird im Rahmen eines Seminars des Elite-Masterstudiengangs „Kulturwissenschaften des Vorderen Orients/Cultural Studies of the Middle East“ unter Leitung der Gastprofessorin Dr. Elke Hartmann konzipiert und durchgeführt.