Perspektivwechsel – Protokolle und Oral History-Interviews als Quellen einer Neuen Geschichte (der Arbeit)

Perspektivwechsel – Protokolle und Oral History-Interviews als Quellen einer Neuen Geschichte (der Arbeit)

Veranstalter
Professur der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg
Veranstaltungsort
Historisches Seminar Übungsraum 1
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.02.2019 - 12.02.2019
Deadline
15.12.2018
Website
Von
Professur der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg

Workshop: Perspektivwechsel – Protokolle und Oral History-Interviews als Quellen einer Neuen Geschichte (der Arbeit)

Das Interesse an der Geschichte der Arbeit wächst in den letzten Jahren. Dazu trägt insbesondere die historische Auseinandersetzung mit dem Krisenjahrzehnt der 1970er Jahre bei, die im Kontext aktueller Umbrüche in der Arbeitswelt und den Erfahrungen der Finanz- und Wirtschaftskrise den Blick in die jüngere Vergangenheit richtet. Forschungen zum Werte- und Strukturwandel, zur Humanisierung der Arbeit und zur Streikgeschichte eröffnen Perspektiven einer neuen Geschichte (der Arbeit), die ältere Forschungsmeinungen kritisch diskutiert. Dies ist einerseits durch den Zugang zu neuen Quellen und anderseits durch eine neue „Lesart“ bekannter Quellen möglich. So können durch Perspektiverweiterung oder -veränderung die Quellen anders zum Sprechen gebracht werden.
Hier setzt der Workshop „Perspektivwechsel - Protokolle und Oral History-Interviews als Quellen einer Neuen Geschichte (der Arbeit)“ an. Er wird vom HBS-Projekt „Aushandlung und Teilhabe im Programm Humanisierung des Arbeitslebens“ der Professur für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Heidelberg veranstaltet und fragt nach den Potentialen und Grenzen von Protokollen und Oral History-Interviews als Quellengattungen für die Erforschung einer Neuen Geschichte (der Arbeit). Dabei geht es insbesondere darum, durch methodische Vielfalt neue Potentiale des Erkenntnisgewinns zu erschließen. Der Workshop lädt Doktorand_innen ein, die mit den beiden genannten Quellengattungen arbeiten, diese vorzustellen und zu diskutieren. Der Themenbezug zur Wirtschafts- oder Arbeitsgeschichte ist zwar wünschenswert, aber nicht maßgeblich für die Teilnahme. Im Zentrum stehen die Fragen, welchen Mehrwert die jeweilige Quellengattung für die Erörterung der Fragestellung bietet und welche methodischen Herausforderungen bei ihrer Analyse zu beachten sind.
Zwei externe Expert_innen moderieren hierfür zwei Panels mit je vier Promotionsprojekten.

Oral History – Knud Andresen
Die Oral History als Methode erlaubt es Historikern_innen sich umfassender Handlungsmotivationen personaler Akteure anzunähern. Mithilfe der Oral History wird das alltägliche Erleben von Geschichte auf der Basis persönlicher Erfahrungsberichte erfasst. Sie bieten die Möglichkeit Alltags- und Erfahrungsgeschichten unterschiedlicher Gruppen erforschen zu können. So werden durch die Oral History insbesondere marginalisierte Erfahrungen, die sonst unbeachtet blieben, wie die Geschichte(n) von migrantischen Arbeitnehmer_innen zum Gegenstand historischer Forschung und Vermittlung. Dennoch stellt das Moment der Erinnerung in den erfassten Interviews eine Herausforderung für Historiker_innen dar.

Protokolle – Nina Kleinöder
Protokolle sind vor allem überlieferte Akte der Kommunikation. Sie dokumentieren nicht nur Sprechakte und den Ablauf eines Vorgangs, wie einer Besprechung oder eines Verhörs, sondern lassen oftmals auch Rückschlüsse auf die Absichten der Überlieferung zu - also die Frage danach wieso die Niederschrift angefertigt wurde. Für die Geschichte der Arbeit spielen etwa Protokolle von Vorstands- oder Betriebsratssitzungen, Betriebsversammlungen oder von wissenschaftlichen Projekten dokumentierte Gesprächssitzungen mit Arbeitern als historische Quellen eine bedeutende Rolle. Dabei variiert der Detailgrad der Überlieferung deutlich. So lassen sich anhand von Ergebnisprotokollen vor allem gefasste Beschlüsse nachvollziehen, stenographische Protokolle dagegen überliefern ein genaues Bild über den Verlauf einer Diskussion. Sie haben somit einen größeren Erkenntniswert für die Rekonstruktion der Ergebnisproduktion.

Beiträge die sich mit den betroffenen Quellengattungen auseinandersetzen, sind herzlich eingeladen. Die Vorträge sollten eine Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten. Vorschläge für ein Vortragsthema sind in Form eines kurzen Abstracts (1500 Zeichen) bis zum 15. Dezember 2018 erbeten. Dabei sollte deutlich werden, inwiefern der jeweilige Quellenkorpus zur Beantwortung der Fragestellung herangezogen wird. Bitte schicken Sie Ihre Unterlagen an Arne Schott (arne.schott@zegk.uni-heidelberg.de). Rückfragen können Sie gern an die gleiche Adresse richten. Die Kosten für die Anreise der Vortragenden werden übernommen, für ihre Unterbringung vor Ort gesorgt. Der Workshop findet am Montag, dem 11.02.19, von 13:00 – 19:00 Uhr und am Dienstag, dem 12.02.19, zwischen 09:00 Uhr – 15:00 Uhr im Übungsraum 1 des Historischen Seminars der Universität Heidelberg statt.

Programm

Kontakt

Arne Schott
Historisches Seminar
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg
arne.schott@zegk.uni-heidelberg.de


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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