FRISTVERLÄNGERUNG
CfP: 100 Jahre allgemeines Wahlrecht in Luxemburg und Europa / 100 years of universal suffrage in Luxembourg and Europe / 100 ans de suffrage universel au Luxembourg et en Europe
Internationale wissenschaftliche Konferenz am 28-29 Februar 2020 in der Luxemburger Abgeordnetenkammer
[ENGLISH VERSION BELOW / VERSION FRANCAISE EN BAS]
2019 jährt sich der Zeitpunkt der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Luxemburg zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass präsentieren die Abgeordnetenkammer und das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst eine große Ausstellung zu den vorhergehenden Entwicklungen, zur Ausgestaltung des Wahlrechts 1919 und zu dem dadurch in Gang gesetzten Demokratisierungsprozess in der Luxemburger Gesellschaft. Die Ausstellung wird am 26. September 2019 im Nationalmuseum eröffnet und bis zum 6. September 2020 dauern. Vorgesehen sind daneben ein Begleitprogramm mit Konferenzen, einem Ausstellungskatalog und pädagogische Aktivitäten.
In diesem Rahmen wird am 28. und 29. Februar 2020 ebenfalls eine wissenschaftliche Konferenz stattfinden. Sie wird auf die Ursprünge der Diskussion um das allgemeine Wahlrecht und auf den Einsatz für diese Forderung in Europa und in Luxemburg eingehen sowie ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen in den folgenden Jahrzehnten betrachten.
Die Beiträge zur Konferenz sollen das allgemeine Wahlrecht in der europäischen bzw. luxemburgischen Geschichte in einer komparativen bzw. interdisziplinären Herangehensweise beleuchten (Politik- und Sozialwissenschaft, Literaturwissenschaft, Kunst- und Medienwissenschaft, ...). Ein markanter Aspekt des luxemburgischen Kasus war, dass die Einführung des allgemeinen Wahlrechts sowohl die Gesamtheit der Frauen betraf als auch eine hohe Anzahl von Männern, die von dem bis dahin geltenden Zensus-Wahlrecht ausgeschlossen waren. Beiträge, die sowohl die Geschichte des Frauen- als des Männerwahlrechts in Betracht ziehen, werden bevorzugt.
Spezifischer soll die Konferenz Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen, die ein Interesse für die folgenden Fragen aufweisen:
1. Zensuswahlrecht und Demokratie
- Zensuswahlrecht und allgemeines Wahlrecht: Argumente und Diskurse;
- Emanzipationsbewegungen;
- Einfluss der internationalen Entwicklungen und Diskurse auf die Debatte in Luxemburg;
- Recht und Emanzipation;
- 1830 / 1848 / 1918-19: Die Rolle des allgemeinen Wahlrechts in den Revolutionen;
- Die MonarchInnen und das Zensus-Wahlrecht;
- Das allgemeine Wahlrecht: eine Forderung der Rechten oder der Linken?
- Haltung der politischen und sozialen Bewegungen gegenüber dem Wahlrecht für Frauen und jenem für die Männer;
- Feminismus, Wahlrecht und Vorstellungen zur Komplementarität der Geschlechterrollen.
2. Die Einführung des allgemeinen Wahlrechts und ihre Folgen
- Demokratie, Sprache und Nation;
- Krieg und Demokratie ;
- Monarchie und Demokratie;
- Parlamentarische oder Volksdemokratie? Der Einfluss der internationalen kommunistischen Bewegung;
- Die großen Debatten um eine Wahlrechtsreform: allgemeines Wahlrecht, Proporzwahlrecht, Panaschieren, Einführung von Wahlbezirken, Entschädigung der Abgeordneten, Kumulieren von Mandaten, Inkompatibilitäten, Wahlpflicht, Frage der Wahlsektionen, Referendum, …;
- Demokratie und Krise des Parlamentarismus in der Zwischenkriegszeit;
- Die Parteien und das neue Wählerkorps ab 1919;
- Das Parlament und die Angst vor der kommunistischen Gefahr;
- Das Parlament vor dem Zweiten Weltkrieg.
3. Partizipation und Repräsentation seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs
- Veränderungen in der Sichtweise der Rolle der Abgeordneten;
- 1930er und 1960er Jahre: Verschwinden und Wiederauftauchen der Politikerinnen;
- Die kulturelle Revolution von 1968 und die Demokratie;
- Die Emanzipation der verheirateten Frau;
- Sozio-demografische Entwicklung des Wählerkorps und Repräsentativität des Parlaments;
- Forderungen nach politischer Parität zwischen Frauen und Männern;
- Wahlrecht und Nationalität;
- Infragestellungen des Wahlsystems: Parität, Einheitswahlbezirk, Wahlpflicht, Panaschieren,...;
- Demonstrationen: Demokratie auf der Straße?
- Partizipation, Referendum und direkte Demokratie gestern und heute;
- Politik und Umfragen;
- Demokratie 4.0;
- Zwischen Ideologie und Marketing: die Entwicklung der politischen Kampagnen.
Weitere Themenvorschläge im Zusammenhang mit dem allgemeinen Wahlrecht sind willkommen. Die Präsentationen werden eine maximale Länge von 20 Minuten haben. Konferenzsprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch.
Wir bitten um die Zusendung bis zum 3.11.2019 von Vorschlägen mit einem Abstract (maximal 300 Wörter), einem kurzen CV und einer Titel-Auswahl von Arbeiten in Zusammenhang mit dem Thema der Konferenz (maximal 5) an folgende Adresse: rwagener@wielewatmirsinn.lu. Eine Antwort, ob Ihr Vorschlag zurückbehalten wurde, erfolgt kurzfristig.
Eine Veröffentlichung der Konferenzakten ist vorgesehen. Abgabetermin für die Manuskripte: 1.2.2020. Die Manuskripte sollen eine Länge von 40.000 Zeichen (Leerzeichen und Fußnotenapparat inklusive) nicht überschreiten. Manuskriptsprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Das Redaktionskomitee behält sich vor, eine Auswahl auf Basis der Qualität der Beiträge und der Kohärenz der Publikation zu treffen.
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EXTENDED DEADLINE
Cfp: 100 years of universal suffrage in Luxembourg and Europe
International scientific conference taking place on the 28th and 29th February 2020 at the Chamber of Deputies.
2019 marks the 100th anniversary of the introduction of universal suffrage in Luxembourg. On this occasion, the Chamber of Deputies and the National Museum of History and Art (MNHA) will organise a major exhibition on the historical background, the establishment of universal suffrage in 1919 and the consequences of the democratisation process of Luxembourg’s society. The exhibition will run at the MNHA from the 26th September 2019 until the 6th September 2020. A number of publications, conferences as well as educational activities are planned.
In this context, a scientific conference will be held on the 28th and 29th February 2020. It will cover both the origins of the discussion on universal suffrage and the struggle for its introduction as well as its establishment and its effects in the following decades.
Contributions to the conference should focus on universal suffrage in European or Luxembourgish history in a comparative and interdisciplinary approach (political, social, literary, art and media studies, etc.). One striking aspect of the Luxembourg situation was that the introduction of universal suffrage concerned all adult women as well as a considerable number of men who had been excluded by the census voting system. Contributions taking into account both women’s and men’s suffrage history will receive priority attention.
More specifically, the conference should bring together researchers interested in the following questions:
1. Census suffrage and democracy
- Census and universal suffrage: arguments and discourses
- Emancipation movements
- Influence of international developments and discourses on the debate in Luxembourg
- Law and emancipation
- 1830 / 1848 / 1919: universal suffrage and revolutions
- Monarchs and census suffrage
- Universal suffrage, a claim by the left or by the right
- Political and societal movements and their attitudes towards the suffrage for women and for men
- Feminism, suffrage and visions of gender complementarity
2. The introduction of universal suffrage and its consequences
- Democracy, language and nation
- War and democracy
- Monarchy and democracy
- Parliamentary or popular democracy? The influence of the international communist movement
- Major debates on electoral reform: universal suffrage, proportional suffrage, voting-splitting between candidate lists, introduction of constituencies, payment of representatives, concurrently held mandates, incompatibilities, compulsory voting, questions regarding electoral sections, referendum, …
- Democracy and the crisis of parliamentarism in the interwar period
- The parties and the new electorate after 1919
- Parliament and the fear of the communist danger
- The Chamber of Deputies during the Second World War
3. Participation and representation since the end of the Second World War
- The changing image of the role of members of parliament
- 1930s and 1960s: the disappearance and the return of female politicians
- The 1968 Cultural revolution and democracy
- The emancipation of married women
- Demands for gender equality
- Social and demographic evolution, electorate and representativeness of the parliament
- Right to vote and nationality
- Calling into question of the electoral system: parity, single constituency, compulsory voting, vote splitting between candidate lists, …
- Marches: democracy in the street?
- Participation, referendum and direct democracy yesterday and today
- Politics and polls
- Democracy 4.0
- Between ideology and marketing: the evolution of political campaigns
Other thematic proposals regarding universal suffrage are welcome. Presentations should not last more than 20 minutes. The conference will be held in French, German and English.
A publication of the papers is planned.
Please send an abstract of your contribution proposal (maximum 300 words) until 3.11.2019, accompanied by a short CV and a selection of previous publications related to the subject (maximum 5) to the following address: rwagener@wielewatmirsinn.lu. Applicants will be informed at short notice whether their paper has been retained.
Deadline for submission of the conference papers: 1.2.2020.
Papers must not exceed a length of 40.000 characters (spaces and notes included). Contributions must either be written in French, German or English. The publishing committee reserves the right to publish only a selection of the contributions based on their quality and on the overall coherence of the publication.
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DÉLAI PROLONGÉ
CfP : 100 ans de suffrage universel au Luxembourg et en Europe Colloque scientifique international ayant lieu les 28 / 29 février 2020 à la Chambre des Députés
L’année 2019 marque le 100e anniversaire de l’introduction du suffrage universel à Luxembourg. À cette occasion, la Chambre des Députés et le Musée national d’histoire et d’art (MNHA) vont présenter une grande exposition sur les antécédents historiques, la mise en place du suffrage universel en 1919 et les suites du processus de démocratisation de la société luxembourgeoise. L’exposition va ouvrir ses portes au MNHA le 26 septembre 2019 au Musée national d’histoire et durera jusqu’au 6 septembre 2020. Des publications et des conférences ainsi que des activités pédagogiques sont prévues.
Dans ce cadre, un colloque scientifique aura également lieu les 28 et 29 février 2020. Il portera aussi bien sur les origines de la discussion sur le suffrage universel et sur la lutte pour son introduction en Europe et au grand-duché que sur sa mise en place et ses effets dans les décennies suivantes.
Les contributions au colloque devront porter sur le suffrage universel dans l’histoire européenne resp. luxembourgeoise dans une approche comparative et interdisciplinaire (sciences politiques, sociales, littéraires, études de l’art et des médias, …). Un aspect marquant du cas luxembourgeois était que l’introduction du suffrage universel concernait aussi bien toutes les femmes adultes qu’un nombre considérable d’hommes ne payant pas de cens. Les contributions prenant en considération autant l’histoire du suffrage des femmes que des hommes seront retenues prioritairement.
Plus spécifiquement, le colloque doit réunir des chercheurs et chercheuses démontrant un intérêt pour les questions suivantes :
1. Droit de vote censitaire et démocratie
- Suffrage censitaire et suffrage universel : arguments et discours ;
- Mouvements d’émancipation ;
- Influence des développements et discours internationaux sur le débat au Luxembourg ;
- Droit et émancipation ;
- 1830 / 1848 / 1919 : le rôle du suffrage universel dans les révolutions ;
- Les monarques et le droit de vote censitaire ;
- Le suffrage universel, une revendication de gauche ou de droite ?
- Approches des mouvements politiques et sociétaux vis-à-vis du suffrage pour les femmes et celui pour les hommes ;
- Féminisme, suffrage et visions de la complémentarité des genres.
2. L’introduction du suffrage universel et ses suites
- Démocratie, langue et nation ;
- Guerre et démocratie ;
- Monarchie et démocratie ;
- Démocratie parlementaire ou populaire ? L’influence du mouvement communiste international ;
- Les grands débats autour d’une réforme électorale : suffrage universel, droit de vote proportionnel, panachage, introduction de circonscriptions, rémunération des mandataires, cumul des mandats, incompatibilités, droit de vote obligatoire, question des sections électorales, référendum, … ;
- Démocratie et crise du parlementarisme dans l’entre-guerre ;
- Les partis et le nouveau corps électoral après 1919 ;
- Le parlement et la peur du danger communiste ;
- La Chambre pendant la 2e Guerre mondiale.
3. Participation et représentation depuis la fin de la 2e Guerre mondiale
- L’image changeante du rôle des parlementaires ;
- Années 1930 et années 1960 : disparition et retour des politiciennes ;
- La révolution culturelle de 1968 et la démocratie ;
- L'émancipation de la femme mariée ;
- Les revendications pour la parité homme-femme ;
- Évolution sociodémographique, corps électoral et représentativité du parlement ;
- Droit de vote et nationalité ;
- Remises en question du système électoral : parité, circonscription unique, obligation de vote, panachage, …
- Manifestations : la démocratie dans la rue ?
- Participation, référendum et démocratie directe hier et aujourd’hui
- Politique et sondage ;
- Démocratie 4.0 ;
- Entre idéologie et marketing : l’évolution des campagnes politiques.
D’autres propositions thématiques en relation avec le suffrage universel sont les bienvenues. Les présentations auront une longueur maximale de 20 minutes. Les langues du colloque seront le Français, l’Allemand et l’Anglais.
Veuillez envoyer un résumé de votre proposition de contribution (300 mots maximum) jusqu’au 3.11.2019, accompagné d’un bref CV et d’une sélection de titres de vos travaux en lien avec le sujet (maximum 5), à l’adresse suivante : rwagener@wielewatmirsinn.lu. Une réponse sera donnée à brève échéance si votre proposition a été retenue.
Une publication des actes du colloque est prévue. Délai pour la remise des manuscrits : 1.2.2020. Ils ne doivent pas dépasser une longueur de 40.000 signes (blancs et notes inclus). Les langues pourront être le Français, l’Allemand ou l’Anglais. Le comité d’édition se réserve le droit de faire une sélection sur base de la qualité des contributions et de la cohérence de la publication.