„…mit Belgien ist das so eine Sache.“ 5. Workshop des Arbeitskreises Historische Belgienforschung

„…mit Belgien ist das so eine Sache.“ 5. Workshop des Arbeitskreises Historische Belgienforschung

Veranstalter
Arbeitskreis Historische Belgienforschung in Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, dem Zentrum für Ostbelgische Geschichte (ZOG) und dem Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History der Université du Luxembourg (C2DH).
Veranstaltungsort
Tagungszentrum Kloster Heidberg
Ort
Eupen
Land
Belgium
Vom - Bis
01.11.2019 - 02.11.2019
Deadline
20.10.2019
Von
Sebastian Bischoff

Im Mai 2017 wurde in der Süddeutschen Zeitung anlässlich der Debatte um die neue Bezeichnung „Ostbelgien“ für die „Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens“ die Inhaberin eines Pralinengeschäfts in Eupen mit dem Stoßseufzer zitiert, dass es mit Belgien „so eine Sache“ sei. In dieser komplizierten „Sache“ wurde vor einhundert Jahren, als der Erste Weltkrieg endete, ein neues Kapitel der deutsch-belgischen Geschichte aufgeschlagen. Die deutschen Gebietsabtretungen infolge des Versailler Vertrags bildeten die Voraussetzung für die Entstehung der heutigen Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien.

Es ist daher ein glücklicher Zufall, dass der fünfte Workshop des „Arbeitskreises Historische Belgienforschung“ am 1. und 2. November 2019 in Eupen stattfinden wird. Auch wenn, wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 endgültig bewiesen hat, Belgien endlich nicht mehr nur ein „Geheimfavorit“ ist, bleibt es in der deutschsprachigen Forschungslandschaft außerhalb eines kleinen Kreises von Spezialistinnen und Spezialisten nach wie vor vergleichsweise wenig präsent. Diesen Zustand, der angesichts der Bedeutung Belgiens für die europäische Geschichte ungerechtfertigt ist, zu ändern, erblickt der „Arbeitskreis Historische Belgienforschung“ weiterhin als seine Hauptaufgabe.
Der Workshop wird in Zusammenarbeit und mit großzügiger Unterstützung des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, dem Zentrum für Ostbelgische Geschichte (ZOG) und dem Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History der Université du Luxembourg (C2DH) veranstaltet.

Um eine verbindliche Anmeldung zum Workshop wird bis zum 20. Oktober 2019 unter mrowka@ub.uni-koeln.de gebeten, mit einer Angabe, ob an der Historischen Stadtführung und am gemeinsamen Abendessen teilgenommen wird. Die Kosten für das Abendessen müssen selbst getragen werden. Die Übernachtungskosten für alle Referentinnen und Referenten (1./2.11.) werden, falls Übernachtungen nötig sind, von den Veranstaltern getragen. Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, auf Grund der knappen Kapazitäten vor Ort möglichst rechtzeitig und unter Hinweis auf die Teilnahme am Workshop direkt im Kloster Heidberg (http://www.klosterheidberg.be) zu reservieren oder buchen.

Sebastian Bischoff (Universität Paderborn), Christoph Jahr (Humboldt-Universität zu Berlin), Tatjana Mrowka (Universitäts- und Stadtbibliothek Köln), Jens Thiel (Berlin)

Programm

Freitag, 1. Nov. 2019

11-12:30 Uhr
Historische Stadtführung durch Eupen (Tourist Info Eupen)

13:30 Uhr Begrüßung

Sebastian Bischoff / Christoph Jahr / Tatjana Mrowka / Jens Thiel (Arbeitskreis Historische Belgienforschung)

Anna Quadflieg (Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens)

Carlo Lejeune (Zentrum für Ostbelgische Geschichte) / Christoph Brüll (C2DH, Luxembourg)

14–15:30 Uhr Sektion 1

Winfried Dolderer (Berlin): Overmaas – „jenseits der Maas“. Eine historische Annäherung“

Ulrich Dibelius (Berlin): Mutmaßungen über einen Aufenthalt von Karl Marx in Lüttich (Februar 1845)

Thomas Gertzen (Berlin/Potsdam) / Gert Huskens (Brüssel): Struggling for “a place in the sun” of Egyptology. Perspectives on Belgian and German Egyptology during the “long nineteenth century”

15:30-15:45 Uhr Kaffeepause

15:45–17:30 Uhr Sektion 2

Moritz Sorg (Freiburg i. Br.): Fremdheit und monarchische Herrschaft: Der Erste Weltkrieg als Krise der transnationalen Monarchie, 1914-1927

Christoph Roolf (Düsseldorf): „Persönliches Regiment“ und ein Hofstaat en miniature im Ersten Weltkrieg: Moritz Freiherr von Bissing in Trois Fontaines bei Brüssel

Jakob Müller (Berlin): Die Debatte über den angeblichen belgischen Franktireurkrieg 1914 und ihr mediales Echo 2017 bis 2019

17:30–17:45 Uhr Kaffeepause

17:45–18:15 Uhr

Carlo Lejeune (Eupen): Das Projekt „Grenzerfahrungen. Eine Geschichte der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens“

18:15–18:30 Pause mit kleinem Imbiss

18:30–19:30 Uhr Abendvortrag

Christoph Brüll (Luxembourg): Von Eupen-Malmedy nach Ostbelgien. Eine deutsch-belgische Beziehungsgeschichte im 20. Jahrhundert

Gemeinsames Abendessen

Samstag, 2. Nov. 2019

9–10:30 Uhr Sektion 3

Peter Quadflieg (Eupen): „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Archiv nicht in allen Sprachen und Ländern dasselbe bedeutet“. Unterschiede und Gemeinsamkeiten des belgischen und des deutschen Zugangs zu staatlichen Archiven

Ilona Riek (Münster) / Bernhard Liemann (Münster): Dialog und Vernetzung mit der Belgienforschung: Der Fachinformationsdienst Benelux / Low Countries Studies

10:30–11:00 Uhr Kaffeepause

11:00–12:30 Uhr Sektion 4

Andrea Hurton (Wien): Exil, Widerstand und Verfolgung: Wiener Jüdinnen und Juden als „U-Boote“ in Belgien 1940-1945

Änneke Winckel (Köln) / Adrian Stellmacher (Köln): Kindertransporte nach Belgien 1938/1939. Werkstattbericht über das Forschungs- und Ausstellungsprojekt des Lern- und Gedenkorts Jawne in Köln

12:30–13 Uhr Lunch

13-14:30 Uhr Sektion 5

Klaas de Boer (Priština): Gleichberechtigung, Konföderation oder Unabhängigkeit – wofür steht die Flämische Bewegung?

Ilona Andrea Debes (Bernas / Brüssel): Wege durch Brüssel

14:30–15 Uhr

Sebastian Bischoff / Christoph Jahr / Tatjana Mrowka / Jens Thiel: Resümee und Perspektiven

Kontakt

Sebastian Bischoff

Universität Paderborn, Warburger Straße 100, 33098 Paderborn

sebastian.bischoff@upb.de

http://www.belgienforschung.de/aktuelles/index_ger.html