Parteiendemokratie in der Krise? Politische Parteien und Bewegungen im gesellschaftlichen Wandel (1970 bis heute)

Parteiendemokratie in der Krise? Politische Parteien und Bewegungen im gesellschaftlichen Wandel (1970 bis heute)

Veranstalter
Felix Lieb (Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin); Thorsten Holzhauser (Johannes Gutenberg-Universität Mainz); in Kooperation mit dem GraduateCenter der LMU München und der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien
Veranstaltungsort
Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, Leonrodstraße 46b, 80636 München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.11.2019 - 22.11.2019
Deadline
18.11.2019
Website
Von
Felix Lieb, M.A. (Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin), Dr. Thorsten Holzhauser (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Für politische Parteien haben sich die Bedingungen zur Erringung politischer Mehrheiten in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert: Mit den Transformationen von Wirtschaft, Technologie und Lebensstilen lösten sich traditionelle Wählermilieus zunehmend auf, entstanden neue Politikfelder wie beispielsweise die Umwelt- oder die Gleichstellungspolitik und neue politische Bewegungen, Parteien und Parteienfamilien. Dazu kam nach 1989/90 eine grundlegende Neuordnung des internationalen Staatensystems, das auch die Dynamik der Parteiensysteme veränderte. Die zunehmende Globalisierung von Handels- und Migrationsströmen warf zudem die Frage auf, inwiefern sich internationale Entwicklungen durch primär national legitimierte Entscheidungs- und Handlungsstrukturen noch steuern lassen.

Die Frage nach den historischen Wurzeln einer vermeintlichen "Krise" der Parteiendemokratie und den Ursachen für die veränderten Bedingungen parteipolitischen Wirkens bildet den Ausgangspunkt des vom Institut für Zeitgeschichte in Kooperation mit dem GraduateCenter der LMU München der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V. veranstalteten Workshops. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Reaktionen politischer Parteien auf die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen in der Zeitgeschichte "nach dem Boom" und die Rolle politischer Parteien innerhalb dieser Wandlungsprozesse.

Programm

Donnerstag, 21. November 2019:

13:15 – 13:30
Begrüßung: Elke Seefried (München)
Thematische Eröffnung: Felix Lieb (München), Thorsten Holzhauser (Mainz)

13:30 – 15:00
Panel I: Das Politische und das Private: Der Wandel politischer Steuerungsansprüche "nach dem Boom"
Moderation: Sophie Friedl (München)

Stefan Weispfennig (Trier): Vom Ökosozialismus zum LOHAS? Die Standpunkte der Grünen gegenüber Ideen politischen Konsums

Felix Lieb (München): Marktsozialdemokratie? Die Ökologiepolitik der SPD zwischen Wachstumskritik, Wirtschaftspolitik und "marktwirtschaftlichem Umweltschutz"

Kommentar: Dietmar Süß (Augsburg)

15:00 – 15:30
Kaffeepause

15:30 – 17:30
Panel II: Das Ende der "Volksparteien"? Gesellschaftliche Pluralisierung und "Wertewandel" seit den 1970er-Jahren
Moderation: Anne-Kristin Hübner (München/Berlin)

Bernhard Dietz (Mainz): "Werteerosion" aufhalten oder Individualisierung gestalten? Der "Wertewandel" und die CDU in der Bundesrepublik der 1980er Jahre

Bernhard Gotto (München): Die permanente Vertrauenskrise? Das Verhältnis von Parteibasis und -führung der im Bundestag vertretenen Parteien in den 1970er und 1980er Jahren

Marc Meyer (Trier): Die politische Arbeit der Frankfurter SPD – Überlegungen zur "Frankfurter Diskussion" und deren Auswirkungen, 1986–1989

Kommentar: Martina Steber (München)

17:30 – 18:00
Pause

18:00
Abendveranstaltung
Moderation: Elke Seefried (München)

Silke Mende: Abendvortrag (genauer Titel wird noch bekannt gegeben)

Freitag, 22. November 2019

8:30 – 10:00
Panel III: Das "Ende der Geschichte"? Der Fall des Eisernen Vorhangs und Wiedervereinigungsprozesse in der deutschen Parteienlandschaft
Moderation: Rick Tazelaar (München)

Etienne Dubslaff (Montpellier): Diskrepanzen zwischen der Identität der Sozialdemokraten in der DDR, der ostdeutschen Bevölkerung und dem westdeutschen Parteiensystem

Florian Schikowski (Potsdam): Ostdeutsche Bürger*innenbewegung im Bundestag – Das Bündnis 90 auf dem Weg ins Parteiensystem der Bundesrepublik

Kommentar: Bettina Tüffers (Berlin)

10:00 – 10:15
Kaffeepause

10:15 – 12:15
Panel IV: Jenseits von rechts und links? Populismus und nationale Identität in der Bonner und Berliner Republik
Moderation: Ana Lena Werner (München)

Moritz Fischer (München): Vergangenheit, nationale Frage und "rechte" Politik: Die Republikaner und der Wandel nationaler Identitätsvorstellungen in den 1980er Jahren

Martin G. Maier (Marburg): Nationale Basisdemokratie? Die Grünen, die Neuen Sozialen Bewegungen und die "Kulturrevolution von rechts"

Thorsten Holzhauser (Mainz): Kulturkampf statt Klassenkampf? Identitätspolitik und "linker" Populismus (1990–heute)

Kommentar: Astrid Séville (München)

12:15 – 12:30 kurze Pause

12:30 – 13:30
Abschlussdiskussion

Gesamtkommentar: Marie-Luise Recker (Frankfurt)

Es besteht die Möglichkeit, als Gast an dem Workshop teilzunehmen. Da es nur noch eine begrenzte Anzahl freier Plätze gibt, bitten wir die Interessierten, sich verbindlich bis zum 18. November 2019 bei Felix Lieb (felix.lieb@campus.lmu.de) anzumelden.

Kontakt

Felix Lieb, M.A.


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