Tavernes, cafés, bistrots…, des années 1750 aux années 1920 / Gasthäuser, Cafés, Bistrots…, von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die 1920er-Jahre

Tavernes, cafés, bistrots…, des années 1750 aux années 1920 / Gasthäuser, Cafés, Bistrots…, von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die 1920er-Jahre

Veranstalter
Jean-Claude Yon (Université de Versailles – Saint-Quentin, CHCSC); Stéphanie Sauget (Université de Tours, CeTHiS); Robert Beck (Université de Tours, CeTHiS)
Veranstaltungsort
Université de Tours, France
Ort
Tours
Land
France
Vom - Bis
20.05.2021 - 22.05.2021
Deadline
31.05.2020
Website
Von
Beck, Robert

Tagung „Tavernes, cafés, bistrots…, des années 1750 aux années 1920“ („Gasthäuser, Cafés, Bistrots…, von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die 1920er-Jahre), Universität Tours, 20 – 22 Mai 2021.

Eine Hauptinstitution des sozialen Lebens der Volkskulturen Europas befindet sich heutzutage in einer tiefen Krise: das Gasthaus. Die Zahl der Cafés, Bistrots, Wirtshäuser, Tavernen und anderer Stätten populärer Geselligkeiten ist stark zurückgegangen, wie allein schon das Beispiel Frankreichs zeigt – gab es in den 1960er-Jahren in diesem Land noch etwa 200.000 Cafés, so hat sich deren Zahl im letzten Jahrzehnt auf etwa 30.000 reduziert.
Die Tagung möchte auf die Relevanz dieser Stätten einer Volkskultur in den Gesellschaften Europas, Nordamerikas und des Mittelmeerraumes in der Periode zwischen 1750 und den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts zurückkommen. Zahlreiche Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang, beginnend mit der Natur dieser Stätten selbst – mit deren Topographie (Dichte, Beziehung zu religiösen Räumen usw.) und Architektur, aber auch hinsichtlich der Figur des Wirts bzw. Cafetiers, deren soziale und politische Rolle ebenso zu reflektieren wäre wie ihre ökonomische Funktion.
Das Innenleben der Wirtshäuser, Cafés usw. wirft ebenfalls zahlreiche genauer zu untersuchende Fragen auf, zum Beispiel die Verhaltensmuster der Gäste, die Formen der Geselligkeiten, Gespräche, Aktivitäten – sowohl im Rahmen eines regelmäßigen Besuchs, der fast täglich sein kann, wie auch in einem festlichen bzw. außergewöhnlichen Kontext. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach dem geschlechtlichen und generationellen Charakter des Besuchs von Schänken.
Die Figur des „Trinkers“ wirft die Frage nach der Trunkenheit und deren Perzeption auf, wie auch Fragen der allgemeinen Wahrnehmung der verschiedenen Arten der Schänken, die häufig Objekte moralischer und sozialer Verurteilungen durch die Eliten waren und sind. Die Natur der Getränke spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle – der Konsum von Spirituosen besitzt nicht dieselben Funktionen wie jener von Bier, Wein, oder nichtalkoholischer Getränke.
Die Rolle der Wirtshäuser oder Cafés als Orte informeller Soziabilität und Relais von Gerüchten verdient eine genauere Betrachtung. Diese Stätten der Populärkultur können sich in Orte der Kritik und des Protestes verwandeln, sich sogar zu Zentren der Verbreitung subversiven Gedankengutes und der Vorbereitung von Streiks und Revolten entwickeln; man denke nur an die Bedeutung, die Karl Kautsky den Wirtshäusern in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie beimisst – eine Bedeutung, die auch die negative Sicht derartiger Stätten durch die Eliten (mit-)erklärt.
Treffpunkt verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, stellen Wirtshäuser, Bistrots, Pubs usw. einen wichtigen Faktor sozialer Kohäsion dar. Welche Funktion besitzt, um ein Beispiel zu geben, die Schänke im nachbarschaftlichen Leben? Welche Rolle spielt das Wirtshaus in der dörflichen Gemeinschaft? Wie wichtig sind diese Orte für die Entwicklung und Entfaltung des Vereinslebens?
Die Thematisierung dieser Stätten populärer Kultur wirft zahlreiche Fragen auf, die sich an Historiker, aber auch an Ethnologen, Anthropologen, Kunsthistoriker und Literaturwissenschaftler richten.
Die Konferenzsprachen sind französisch, englisch und deutsch.

Vorschläge aus etwa 300 Worten für Beiträge, versehen mit einem kurzen Lebenslauf, sind vor dem 31. Mai 2020 an eine der drei Adressen zu richten:

Jean-Claude Yon (Université de Versailles – Saint-Quentin, CHCSC) jeanclaudeyon@wanadoo.fr
Stéphanie Sauget (Université de Tours, CeTHiS) stephanie.sauget@univ-tours.fr
Robert Beck (Université de Tours, CeTHiS) robert.beck@univ-tours.fr

Die Autoren und Autorinnen, deren Vorschläge akzeptiert wurden, werden vor dem 30. September informiert.

Wissenschaftlicher Beirat:

Thomas E. Brennan, The United States Naval Academy
Julia Csergo, Université de Québec, Montréal
Emmanuelle Crosnier, Université d’Amiens
Jan Hein Furnée, Universität Radboud, Nimwegen
Hans Heiss, Universität Innsbruck
Bernd Löffler, Universität Regensburg
Florent Quellier, Université d’Angers

Programm

Kontakt

Robert Beck

Université de Tours Département d'Histoire 3 rue des Tanneurs F-37000 Tours

robert.beck@univ-tours.fr


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung