Erstes "Manfred-Rommel-Stipendium" (Landeshauptstadt Stuttgart)

Erstes "Manfred-Rommel-Stipendium" (Landeshauptstadt Stuttgart)

Institution
StadtPalais - Museum für Stuttgart
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.01.2019 - 31.12.2019
Bewerbungsschluss
25.11.2018
Von
Landeshaupstadt Stuttgart

Die Landeshauptstadt Stuttgart mit ihren rund 610.000 Einwohnern ist eine anerkannte Kulturhauptstadt und in vielerlei Hinsicht Modellkommune, die auf Zukunft ausgerichtet ist. Dazu tragen politische Köpfe und die Menschen der Stadt bei. Ein wichtiger Wegbereiter war der langjährige Oberbürgermeister und Ehrenbürger Prof. Dr. h.c. Manfred Rommel.

Rommel war von 1974 bis 1996 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, seine Politik wird als tolerant und liberal-konservativ beschrieben. Diese Haltung war Grundlage seiner politischen Entscheidungen, die die Stadtgesellschaft bis heute prägen. Rommel hat stets die Erfahrungen der Vergangenheit – auch seiner ganz persönlichen – genutzt, um für eine bessere Gegenwart und Zukunft zu wirken.

In Würdigung und Anerkennung der großen kommunalpolitischen Verdienste sowie des gesellschaftlichen und humanistischen Engagements des Alt-Oberbürgermeisters vergibt die Landeshauptstadt erstmals das Manfred-Rommel-Stipendium der Landeshauptstadt Stuttgart im Jahr 2018 anlässlich seines 90. Geburtstags und fünften Todestags. Das Stipendium konzentriert sich dabei auf folgende Themenschwerpunkte, in denen sich Manfred Rommel als wichtiger Impulsgeber auszeichnete: „Völkerverständigung und internationale Aussöhnung“, „Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt“, „Integration und Toleranz“, „Kommunale Selbstverwaltung und Subsidiarität“, „Solide Finanzen und innerstaatliche Finanzbeziehungen“. Das Stipendium greift diese Themen Manfred Rommels auf und überführt sie ins 21. Jahrhundert.

Das Stipendium fördert vor allem wissenschaftliche Arbeiten, die von gesellschaftspolitischer Relevanz im Sinne Manfred Rommels sind. Da die fünf Themen weit gefasst sind, wird bei jeder Ausschreibung ein Schwerpunkt festgelegt, mit dem sich die eingereichten Vorhaben befassen sollten. Für die erste Ausschreibung im Jahr 2018 wird der Fokus auf das Thema „Demokratie“
gelegt.

„Ein Wesensmerkmal der freiheitlichen Demokratie ist darin zu sehen, dass sie den Menschen in den grundsätzlichen Fragen seiner Existenz nicht manipulieren möchte…“, so hat es Manfred Rommel bereits 1980 in einer Rede formuliert. Mit Blick auf Populismus, sinkende Wahlbeteiligung, Manipulationsmechanismen der neuen sozialen Medien und zunehmenden Irrationalismen soll die auszuzeichnende wissenschaftliche Arbeit fragen, wie die Bürgerinnen und Bürger in das politische Handeln mit einbezogen werden und deren Beteiligung aussehen könnte. Eingereicht werden können Arbeiten, die nach Lösungen auf folgende Fragen suchen: Wie kann im 21. Jahrhundert durch partizipative Rückkopplung zivilgesellschaftlicher Potentiale die Demokratie gestärkt werden? Wie wird das mündige Engagement der Bürger an demokratischen Prozessen in allen Bevölkerungsschichten gewährleistet? Erleben wir einen Wandel der Demokratie oder befindet sich die Demokratie grundsätzlich in einer Krise? Inwiefern ist die Demokratie den Anforderungen der Globalisierung, vor allem auch transnationaler Organisationen, noch gewachsen? Welche Visionen gibt es für die Demokratie der Zukunft?

Entscheidende Kriterien für die Verleihung des Manfred-Rommel-Stipendiums sind der unmittelbare Bezug zum gewählten Themenschwerpunkt, die gesellschaftspolitische Relevanz des Vorhabens sowie Stärke und Richtung des zu erwartenden Impulses für den aktuellen kommunalpolitischen Diskurs.

Die Stipendiatin/der Stipendiat ist in der Wahl seiner Methode frei, er kann das Thema in schriftlicher, aber auch in künstlerischer oder digitaler Form (z. B. Blog, digitales Tagebuch o. ä.) bearbeiten.

Die eingereichten Vorhaben sollten bei der Bewerbung nicht älter als zwei Jahre oder in der Startphase sein, sonst können sie nicht gefördert werden. Bereits veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten können ebenfalls nicht gefördert werden.

Das Manfred-Rommel-Stipendium der Landeshauptstadt Stuttgart richtet sich insbesondere an NachwuchswissenschaftlerInnen, um ihnen die Fortsetzung und/oder Vollendung einer geplanten wissenschaftlichen Arbeit und deren Veröffentlichung zu ermöglichen. Die Ausschreibung wendet sich an alle wissenschaftlichen Disziplinen und will besonders innovativ angelegte wissenschaftliche Arbeiten prämieren. Bewerber aus anderen Bereichen, z. B. aus Literatur und Journalismus, sind dabei nicht ausgeschlossen, ebenso wie Personen im Sabbatical.

Über die Vergabe des Stipendiums entscheidet eine Fachjury nach Sichtung der eingereichten Unterlagen. Vorsitzender der Jury ist der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart.

Das Stipendium wird alle zwei Jahre vergeben. Es ist mit 35.000 Euro dotiert und hat eine Laufzeit von zwölf Monaten. Das Stipendium wird monatlich ausgezahlt, damit sich die Stipendiaten ausschließlich auf das ausgewählte Vorhaben konzentrieren können. Eine weitere Förderung ist kein Hinderungsgrund. Das Stipendium dient ausschließlich der wissenschaftlichen und/oder professionellen Weiterentwicklung der Stipendiatin/des Stipendiaten.

Es besteht keine Residenzpflicht. Zum Auftakt des Stipendiums ist eine festliche Verleihung des Manfred-Rommel-Stipendiums am 13.12.2018 vorgesehen und zum Abschluss ein Festakt mit einer Laudatio und Präsentation der Ergebnisse geplant. Wünschenswert ist eine begleitende Rahmenveranstaltung (beispielsweise ein Symposium) zum Festakt, um das Thema des ausgewählten Projekts vertiefend im Rathaus diskutieren zu können. Die Kulturverwaltung unterstützt die Stipendiatin/den Stipendiaten bei der Planung.

Eine Eigenbewerbung um den Preis ist erwünscht. Folgende Unterlagen sind für den Vorschlag einzureichen:

- Motivationsanschreiben
- Lebenslauf mit entsprechenden Angaben
- ein Exposé des geplanten Vorhabens (max. zehn DIN A4-Seiten) mit einer Gliederung und aktuellem Stand
- eine kurze Darstellung der gesellschaftspolitischen Relevanz des Vorhabens
- einen Zeitplan für die Umsetzung und Veröffentlichung des Vorhabens
- die bisherigen oder geplanten Partner/Unterstützer sowie beteiligte Institute

Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte per E-Mail an andrea.beck@stuttgart.de. Für Fragen steht Ihnen Frau Andrea Beck, StadtPalais – Museum für Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 2, 70173 Stuttgart, 0711 216-25812, zur Verfügung.

Redaktion
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Land Veranstaltung
Arbeitssprache(n)
Deutsch
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