Unterwegs auf Pilgerstraßen. Pilger aus dem polnischen und deutschen Raum im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit

Unterwegs auf Pilgerstraßen. Pilger aus dem polnischen und deutschen Raum im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Renata Skowrońska, Polnische Historische Mission, Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Helmut Flachenecker, Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte, Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Andrzej Radzimiński, Lehrstuhl für Geschichte der Baltischen Länder, Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń
Ort
Würzburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.09.2014 - 26.09.2014
Url der Konferenzwebsite
Von
Kathrin Kelzenberg, Historisches Seminar, Universität Heidelberg

Mittelalterliche Pilger, ihre Reisen und Geschichten haben schon lange Aufmerksamkeit in der historischen Forschung erlangt. Neben unterschiedlichen Editionsprojekten, Tagungen und Ausstellungen wurden bereits die unterschiedlichen Phänomene von Pilgerreisen in den Blick genommen.

Die Tagung „Unterwegs auf Pilgerstraßen. Pilger aus dem polnischen und deutschen Raum im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit“, die am 25. und 26. September 2014 in Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg stattfand, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedliche Pilgerreisen und damit einhergehende Forschungsfragen in den genannten Räumen zu erörtern. Nach den Grußworten des Bischofs eröffnete MARIA STARNAWSKA (Częstochowa) die Tagung mit ganz grundlegenden Ausführungen zum Forschungsthema. Ihr Blick richtete sich auf noch heute bestehende deutsche und polnische Wallfahrtsziele, um folgend für beide Länder einen Forschungsüberblick zu geben. Dazu gehörte eine Vorstellung unterschiedlicher Wallfahrtsmotive, verschiedener Quelleneditionen, wie von Werner Paravicini und Christian Halm1, sowie ganz grundlegende Arbeiten von Reinhold Röhricht, Folker Reichert und Hartmut Kühne.2 WOLFGANG WÜST (Erlangen) betrachtete Wallfahrer und Wallfahrten in Süddeutschland während der Aufklärung. Durch die Policeyordnungen wurden Bittgesänge und Prozessionen reduziert, Passionsspiele, Wallfahrten, überflüssige Praktiken und sogenannte „inhaltsleere“ Litaneien untersagt. Die Verbreitung von Krankheiten und Seuchen legte man nämlich den Wallfahrern zur Last. Der Bierkonsum stellte trotz vieler Verbote eine enorme Steuereinnahmequelle dar.

Die Sektion zur „Wirklichkeit der Wallfahrten“ eröffnete JANUSZ TANDECKI (Toruń) mit einem Vortrag zu den „Wallfahrten der Bürger großer preußischer Städte im Spätmittelalter“. Tandecki führte aus, welche Bedeutung die peregrinationes maiores hatten und welche Wallfahrtstypen in den Quellen zu finden sind. Außerdem betrachtete er unterschiedliche Reisemöglichkeiten und davon abhängige Verträge, die Pilger abschließen mussten. Gleichsam könne eine Pilgerreise nicht nur frommen Charakter haben, sondern – wie in der Forschung bereits mehrfach beschrieben – ein touristisches oder politisches Anliegen haben. Für die preußischen Bürger bzw. Pilger gäben die Rats- und Schöffenbücher Auskunft über Reisen, ihren Anlass und gegebenenfalls über Regelungen bei ihrer Abwesenheit oder nicht erfolgter Rückkehr in Testamentseinträgen und -vereinbarungen. Er zeigte mehrere Beispiele für Rom- und Aachenfahrten auf. Die Belege für Pilgerreisen preußischer Bürger ins Heilige Land seien hingegen gering. Die Praxis des Pilgerns im Raum Hildesheim um 1500 erläuterte PETER MÜLLER (Hildesheim). Der Hildesheimer Ratsherr Brandes (1454-1529) und der Kanoniker Johann Radelkopp (gestorben 1574) pilgerten nach Aachen und hinterließen wertvolle Zeugnisse ihrer Reise. Radelkopp beschreibt in seinen Ausführungen die Wallfahrt als Passion und als wichtigen Teil der Lebenserfahrung. Brandis pilgert 1498 nach Aachen und beschreibt seine Reise in Form eines Itinerars. Müller wies weiter auf die Besonderheit der Lohnpilger hin, die ihre Reise mithilfe der Pilgerabzeichen und Urkunden belegen mussten. Unerfahrene Pilger wurden durch Ratserlässe geschützt, damit sie keine überhöhten Preise in ihnen nicht bekannten Währungen zahlen mussten. WINFRIED ROMBERG (Würzburg) lenkte den Blick auf den Würzburger Raum in Zeiten von Konfessionalismus und Aufklärung. Zu dieser Zeit habe es im Bistum Würzburg 30 anerkannte und zusätzlich weitere volkstümliche Wallfahrtsorte gegeben. Um 1580 habe Bischof Julius Echter von Mespelbrunn die Rekatholisierung im Hochstift Würzburg eingeleitet. Romberg thematisierte die unterschiedlichen Wallfahrten im Bistum, wie auf den Kreuzberg an der Rhön sowie Maria in Arena zu Dattelbach, die beide durch den Bischof rehabilitiert wurden. Die Wallfahrten sollten fest im Kirchenjahr etabliert werden. Damit wurde dem Vorwurf des „Massenphänomens“ entgegen gewirkt und die Abläufe in geregelte Bahnen gelenkt. Des Weiteren wurden die Geistlichen als Gestalter der Wallfahrt unabdingbar gemacht. Im 16. Jahrhundert wurde die Wallfahrt schließlich wieder etabliert; Fernwallfahrten blieben aber problematisch und seien 1785 untersagt worden. MARIUSZ SAWICKI referierte aus dem mit TOMASZ CIESIELSKI (beide Opole) verfassten Beitrag, über die Reisen polnischer Adliger im 17. und 18. Jahrhundert, die auf der Suche nach Heilung waren. Durch den Besuch der Heiligen Stätten erhofften sie sich Genesung von angeblich unheilbaren Krankheiten. Plagten einen chronische Schmerzen oder war ein Exorzismus erfolglos, wurde beispielsweise in der Nähe von Lodz der Altar des Heiligen Antonius aufgesucht. Die Nähe zum Heiligen Ort konnte bereits ausreichend sein. Dahingehend „erfolgreiche“ Pilgerfahrten Adliger führten dazu, dass Orte bei der Bevölkerung populär wurden.

Die Nachmittagssektion zu „Wallfahrt der Obrigkeit“ eröffnete PHILIPP PLATTNER (Innsbruck) mit einem Beitrag zur Preußenreise, die sich im 14. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Der europäische Adel konnte durch die Unterstützung des Deutschen Ordens anstatt ins Heilige Land im Osten in den Glaubenskampf ziehen und den gleichen Ablass erhalten, wie für einen Kreuzzug. Plattner legte exemplarisch die Preußenreise Herzog Leopolds III. von Österreich dar. Die Reise wird in mehreren Quellen erwähnt: 1371 bat der Herzog die Stadt Enns (Österreich) um Hilfe für sein Vorhaben, die livländische Chronik Herrmanns von Warteberge, die Chronik Wigands von Marburg und die Ehrenreden des Peter Suchenwirts belegen die Reise. Leopold zog am 30. Dezember 1371 von Wien nach Preußen und kehrte am 12. April 1372 zurück. Unter den Mitgliedern der Reisegesellschaft befanden sich unter anderem zwei Herzöge von Bayern, ein Herzog aus Polen und weitere Landgrafen. Hinsichtlich der Reisevorbereitung seien die Regelung der Stellvertretung, die Erkundung des Weges und die Nachricht an den Orden über das Kommen des Herzogs dokumentiert. KRZYSZTOF RATAJCZAK (Poznań) untersuchte „The Pilgrimages of the Piast Dynasty in the Middle Ages“. Er stellte zum einen heraus, dass es einige bedeutende Pilgerziele der Piasten innerhalb Polens gab. Dazu zählte Gniezno/Gnesen, wo die Gebeine des Heiligen Adalberts lagen und Boleslaw II. 1322 auf seiner Pilgerreise Heilung erfuhr. In Aachen wurde Karl der Große und in Krakau Bischof Stanislaus aufgesucht. Der Aufenthalt im Heiligen Land wurde oftmals für die Gründung von Johanniterkommenden in Schlesien genutzt. Für die Piasten war vor allem der Kampf des Deutschen Ordens gegen die Prußen von hoher Attraktivität; problematisch war allerdings das Verhältnis des Deutschen Ordens zu Herzog Kasimir I. von Kujawen, der friedlich missionieren wollte. Meist wurden Stiftungen nach einer Pilgerfahrt durchgeführt (die Kurische Nehrung ist ein Beispiel dafür). MARCIN BÖHM (Opole) betrachtete Herzog Ludwig II. von Brieg und dessen unterschiedlichen Reisen. 1402 kann man eine Reise nach Prag feststellen, da Ludwig dafür bei Brieger Bürger Schulden aufgenommen hatte. Weiter hat Ludwig eine Reise ins Heilige Land unternommen, die nicht direkt belegt, aber durch flankierende Quellen wahrscheinlich gemacht werden kann. Es folgten weitere Reisen zur Unterstützung des Deutschen Ordens. Bei den Kämpfen geriet er 1410 in Gefangenschaft und eine Lösegeldzahlung wurde notwendig. 1414 unternahm er eine Europareise, auf der er wahrscheinlich Nürnberg und Essen besuchte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Herzog seine Reiseschulden der nächsten Generation hinterließ.

LESZEK ZYGNER (Ciechanów) betrachtete den Bischof als Pilger. Marinus von Triest pilgerte 1436 im Gefolge des Herzogs Friedrich von Österreich ins Heilige Land. Es sei der fürstliche Wille gewesen, dass der Bischof im Gefolge war. Ein Krakauer Bischof reiste noch ungeweiht 1408 ins Heilige Land mit 16 Begleitern und kehrte 1410 zurück; 1414 wurde er schließlich Bischof von Posen. Seine Heiliglandreise spielte für seinen Werdegang als Bischof allerdings keine Rolle. Aufgrund der stabilitas loci sei es den Bischöfen generell nicht möglich gewesen, ihr Bistum zu verlassen. ADAM KRAWIEC (Poznań) stellte das Reisetagebuch des Jan Amor Tarnowski vor, der im 16. Jahrhundert eine Heiliglandreise unternahm. Die Vorbereitungen dauerten 1,5 Jahre, bis er 1512 die Erlaubnis erhielt, ein Jahr lang den Kriegsdienst auszusetzen. Die Reise war durch die Familientradition motiviert, religiös wie politisch. Zwei Quellen belegen Jans Reiseaktivität: zum einen ist ein anonymes Itinerar überliefert, zum anderen ein Pilgerführer. Die Reise führte ihn nach Palästina, wo er zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurde, und auf den Sinai, wo er das Katharienenkloster besuchte. Ob Jan die Reise tatsächlich unternommen hat, wird in einer Abschrift des Berichts eher bezweifelt.

Die Sektion „Pilgerregister und Mirakelbücher als historische Quellen“ eröffnete ANDREAS RÖPCKE (Schwerin) mit dem Vortrag über die Wallfahrt der „Seeländer“ zum Heiligen Theobald im Spätmittelalter. Ein Mirakelbuch dokumentiert 215 Berichte bzw. Wundergeschichten aus Norddeutschland und von der Ostseeküste. Die Wallfahrt zum Heiligen Theobald (auch Guibio genannt – die unterschiedlichen Nennungen stifteten Verwirrung, sodass es unterschiedliche Feiertage für den Heiligen gab) führte nach Thann; 71 Pilgerzeichen sind dazu überliefert. Weiter finden sich in den Ratsdokumenten verschiedener Hansestädte Genehmigungen für Pilgerreisen nach Thann. In Rostock und Stralsund gab es zudem eigene Altäre zur Verehrung des Heiligen. Das Mirakelbuch fungierte als eine Art Werbeträger für die Wallfahrt, die oftmals von Seeleuten und befreiten Gefangenen angetreten wurde. MARK MERSIOWSKY (Innsbruck/Stuttgart) richtete seinen Blick auf die österreichische Wallfahrt nach Maria Waldrast. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts sollen zwei Knaben ein Bild der Mutter Gottes an einem Platz gefunden haben, das sie in das nahegelegene Matrei trugen. Der Fundort wurde zur späteren Wallfahrtsstätte, wo mit der Genehmigung des Bischofs von Brixen eine Kapelle errichtet wurde. Nikolaus von Kues verbot die Wallfahrt allerdings, nach seinem Tod wurden die Altäre und die Kapelle letztlich doch geweiht. Mersiowsky stellte ein Mirakelbuch vor, dessen Entstehungsumstände nicht gesichert sind, das aber Einblicke in die Wallfahrt gibt, die besonders in der bäuerlichen und dörflichen Welt verankert war. Weiter wurde aufgezeigt, wie weit die Kunde der regionalen Wallfahrt reichte und in welchen Gebieten sie bekannt war, also aus welchen Orten die Menschen nach Maria Waldrast aufbrachen. RICARDA MATHEUS (Halle an der Saale) stellte das Digitalisierungsprojekt „Deutschsprachige Rompilger in der Goethezeit – Rekonstruktion und digitale Edition einer verschollenen Quelle“ des DHI Rom vor. Das Pilgerverzeichnis des Hospiz von Santa Maria dell’Anima dokumentiert die Pilger zwischen 1778 und 1819. Matheus stellte einige Erkenntnisse aus dieser umfangreichen Arbeit mit einem Pilgerverzeichnis vor. Da das Verzeichnis aus einer Zeit stamme, die keine besondere Blütezeit der Pilgerreisen war, sei diese Quelle bemerkenswert. Gerade die Herkunftsregion der eingetragenen Pilger berge Forschungspotential.

JÖRG FÜLLGRABE (Darmstadt) stellte den Pilgerführer Hermann Künig von Vachs vor und eröffnete damit die letzte Sektion zu Idee und Praxis der Wallfahrten. Füllgrabe stellte Highlights des Pilgerführers aus dem 15. Jahrhundert vor. Zum Alltag auf venezianischen Pilger-Galeeren im 15. Jahrhundert referierte MARKUS STICH (Konstanz), der Pilgerberichte hinsichtlich ihrer Informationen zur Seereise auswertet. Als Beispiele dienen ihm unter anderem für das 15. Jahrhundert Felix Fabri, Hans Tucher und Konrad Grünenberg. Im Fokus standen besonders der Alltag auf dem Schiff: dazu gehören die Reiseabläufe, die Tätigkeiten und Rechte und Pflichten des Kapitäns. Stich thematisierte die unterschiedlichen Faktoren, die für die Länge der Reise verantwortlich sein konnten: Angriffe durch Piraten oder der Handel, den der Kapitän treiben konnte, aber auch Strömungen und Wettereinflüsse, die das Fortkommen beeinflussen konnten. Offen blieben die Fragen nach dem täglichen Zubereiten der Mahlzeiten, dem Kochen und Schlachten. WIKTOR SZYMBORSKI (Kraków) stellte Wallfahrtorte in Polen vor, die die Wallfahrt nach Rom ersetzen sollten, um den beschwerlichen Weg in den Süden zu vermeiden, aber den gleichen Ablass zu erhalten. Es gab – wie andernorts auch üblich – die Möglichkeit, einen Pilger zu „kaufen“ und diesen für sich nach Rom fahren zu lassen. Aber Nikolaus V. gewährte für Krakau und Vilnius für die Heiligen Jahre Ablässe, die die Wallfahrt nach Rom ersetzten. Nachbauten von römischen Pilgerstationen seien in Polen bis in die Frühe Neuzeit fast inflationär errichtet worden. Kirchenführer für die Stadt Rom dienten als Informationsquelle für die Ablassvergabe in den römischen Kirchen, die einfach in bestimmte polnische Kirchen übertragen wurden; so sei dies beispielsweise für Karmeliter- und Dominikanerkirchen sowie Zisterzienserklöster belegt. Zum Bau der Nekropole in Gnesen wurde aus römischen Nekropolen Erde heran geschafft. Nicht die lange und beschwerliche Reise nach Rom antreten zu müssen, war für viele Menschen praktischer, allerdings – so resümiert Szymborski – nahmen die Pilgerfahrten nach Rom nicht ab, denn beispielsweise die Apostelgräber konnten letztlich nur in Rom besucht werden. Der Vortrag von BARBARA KOWALSKA (Częstochowa) mit dem Titel „Bitt-, Dank- und Bußpilgerfahrten in den ‚Annales seu cronicae incliti Regni Poloniae‘ von Jan Długosz (1415-1480)“ konnte nur verlesen werden. Die Quelle handelt von der Geschichte Polens und gibt immer wieder Hinweise auf Pilgerfahrten der drei im Vortragstitel genannten Typen. Das Werk ist bislang nicht hinreichend untersucht worden, kann aber, obwohl es nicht ganz unproblematisch ist, für die Erforschung von Heiliglandreisen fruchtbar gemacht werden.

Die Tagung hat gezeigt, dass die Erforschung von Pilger- und Wallfahrtswesen ein weiterhin lohnendes Betätigungsfeld ist – erst recht mit transregionaler Perspektive. Die Breite des Tagungsprogramms mag dafür verantwortlich sein, dass die meisten Vorträge als Einzelfallstudien der ein oder anderen Region auf deskriptiver Ebene blieben und so auch in den Diskussionen nur wenig auf inhaltliche Schnittpunkte eingegangen werden konnte. Sicher aber wird das angestrebte Forschungsprojekt hier Synergieeffekte zu nutzen wissen und mittels transregionaler Vergleiche neue Erkenntnisse zutage bringen.

Konferenzübersicht:

Einführungsvorträge

Maria Starnawska (Częstochowa), Das Phänomen der Pilgerfahrten in der deutschen und polnischen Kultur des Mittelalters und der Neuzeit. Hauptfragestellungen und Forschungsstand

Wolfgang Wüst (Erlangen), Wallfahrer und Wallfahrten in der Kritik der Aufklärung. Beispiele aus Süddeutschland

Wirklichkeit der Wallfahrten

Janusz Tandecki (Toruń), Wallfahrten der Bürger großer preußischer Städte im Spätmittelalter

Peter Müller (Hildesheim), Die Praxis des Pilgerns an Hand von Hildesheimer Quellen um 1500

Winfried Romberg (Würzburg), Wallfahrten im würzburgischen Franken im Zeitalter von Konfessionalismus und Aufklärung (ca. 1600-1803)

Tomasz Ciesielski/Mariusz Sawicki (Opole), Pilgrimages of Nobles and Magnates of the Republic of Poland to the Holy Places in the 17th and 18th Centuries

Wallfahrt der Obrigkeit: Vorbild für die Untertanen oder Herrschaftsinstrument?

Philipp Plattner (Innsbruck), Bewaffnete Pilgerfahrt. Die Preußenreise Herzog Leopolds III. von Österreich (1351-1386)

Krzysztof Ratajczak (Poznań), The Pilgrimages of the Piast Dynasty in the Middle Ages

Marcin Böhm (Opole), Herzog Ludwig II. von Brieg (1380-1436). Pilger – Herrscher – Bankrotteur

Leszek Zygner (Ciechanów), Der Bischof als Pilger. Einige Beispiele aus dem spätmittelalterlichen Polen und Deutschland

Adam Krawiec (Poznań), Der älteste Bericht eines polnischen Pilgers über seine Reise ins Heilige Land – das „Reisetagebuch" von Jan Amor Tarnowski (1488-1561)

Pilgerregister und Mirakelbücher als historische Quellen

Andreas Röpcke (Schwerin), Von der Ostsee nach Thann im Oberelsass. Die Wallfahrt der „Seeländer" zum Heiligen Theobald im Spätmittelalter

Mark Mersiowsky (Innsbruck/Stuttgart), Pilger auf Tiroler Straßen. Die Evidenz des Mirakelbuchs vom Kloster Maria Waldrast aus dem 15. Jahrhundert

Ricarda Matheus (Halle an der Saale), Deutschsprachige Rompilger im Hospiz von Santa Maria dell'Anima im ausgehenden 18. Jahrhundert

Persönliche Erfahrungen erzählen

Jörg Füllgrabe (Darmstadt), Von Fahrten und Gefahren. Hermann Künig von Vachs Pilgerführer „Die Walfahrt und stras zu sant Jakob" als Beispiel spätmittelalterlicher Informationsliteratur

Markus Stich (Konstanz), Stürme – Enge – Langeweile. Zum Alltag auf venezianischen Pilger-Galeeren im 15. Jahrhundert

Idee und Praxis der Wallfahrten

Wiktor Szymborski (Kraków), Medieval Rome in Poland – Indulgences of the Churches of the City [of Rome] and Jubilee Indulgences in Medieval Poland

Barbara Kowalska (Częstochowa), Bitt-, Dank- und Bußpilgerfahrten in den „Annales seu cronicae incliti Regni Poloniae" von Jan Długosz (1415-1480)

Zusammenfassung und Ende der Tagung

Anmerkungen:
1 Werner Paravicini (Hrsg.), Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters. Eine analytische Bibliographie. Teil 1 Deutsche Reiseberichte (Kieler Werkstücke; Reihe D: Beiträge zur europäischen Geschichte des späten Mittelalters 5), bearb. v. Christian Halm, Frankfurt am Main 1994.
2 Reinhold Röhricht, Deutsche Pilgerreisen nach dem Heiligen Lande, Aalen 1967; Folker Reichert, Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter (Freiherr vom Stein - Gedächtnisausgabe. Reihe A: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 46), Darmstadt 2009; Hartmut Kühne u.a. (Hrsg.), Spätmittelalterliche Wallfahrt im mitteldeutschen Raum: Beiträge einer interdisziplinären Arbeitstagung, Eisleben 7.-8. Juni 2002, Berlin 2002.


Redaktion
Veröffentlicht am