Neorassismus im Spannungsfeld der Kulturen - (k)ein Bildungsproblem!?

Neorassismus im Spannungsfeld der Kulturen - (k)ein Bildungsproblem!?

Veranstalter
Prof. Dr. Bärbel Völkel, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Geschichte; Dr. des. Tony Pacyna, Institut für Bildtheorie, Rostock
Veranstaltungsort
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Ort
Ludwigsburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.02.2015 - 20.02.2015
Deadline
06.02.2015
Website
Von
Jannis Seidemann

In einer Welt, die durch Globalisierung, Migration und Flüchtlingsströme geprägt ist, kommen sich die Menschen immer näher: Nationalstaaten werden zu Einwanderungsgesellschaften und in der Folge immer heterogener. Dies erscheint nur auf den ersten Blick banal und selbstverständlich.
2013 veröffentliche das Europäische Netzwerk gegen Rassismus (ENAR) seinen jüngsten Bericht. In diesem wird für die BRD diagnostiziert, dass aktuell vor allem Menschen muslimischen Glaubens sich einer Manifestierung von Diskriminierung aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit ausgesetzt sehen. Allerdings ist dieses Phänomen nicht als spezifisch ‚deutsch’ zu beschreiben. Vielmehr zeigen sich Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung als ein gesamteuropäisches Phänomen.
Eine weit verbreitete Ansicht ist, dass man fremdenfeindlichen Ansichten mit Bildungsangeboten entgegen treten kann. Fremdenfeindlichkeit wird demnach als die Konsequenz eines Bildungsdefizits gesehen. Diese Sichtweise wird im Rahmen der Konferenz in Frage gestellt. Rassismus wird hier vielmehr als die Konsequenz einer bestimmten Art und Weise, Welt zu denken, verstanden. Fundamentale Lebenswirklichkeiten spielen hier eine wesentliche Rolle. Rassismus wäre demnach nicht in erster Linie ein Bildungsproblem, sondern ein Denkproblem. Rassistischem Denken kann dann auch nicht mit mehr Bildung, sondern nur mit einer ‚anderen’ Bildung begegnet werden.
Im Rahmen der Konferenz wird dieser Zugang kritisch diskutiert und im Hinblick auf Konsequenzen reflektiert.

Für die Teilnahme an der Tagung ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 06. Februar 2015 erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro. Anmeldung an seidemanjanni@ph-ludwigsburg.de.

Programm

Donnerstag, 19. 2. 2015

Sektion I: Zwischen Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit
9.00: Begrüßung durch den Rektor der PHL, Prof. Dr. Martin Fix
9.15: Begrüßung und Einführung in die Thematik (Pacyna, Völkel)
9.30 - 10.30 Uhr: Bärbel Völkel (Ludwigsburg): Volk – Geschichte – Identität: Menschen ‚mit’ und ‚ohne’ Geschichte in Einwanderungsgesellschaften
11.00 - 12.00 Uhr: Tony Pacyna (Rostock): „Ich und Du – Die ethischen Dimensionen des Zwischen“

Sektion II: Politische Perspektiven
13.30 - 14.30 Uhr: Maria Berger-Senn (Abt. Allg. bildende Schulen KM-BW): Bildungsstandards in der Perspektive einer pluralistischen Einwanderungsgesellschaft
15.00 - 16.00 Uhr: Gonca Türkeli-Dehnert (Referentin im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration): Konzepte zur Rassismusbekämpfung aus bundespolitischer Perspektive

Sektion III: Zwischen Innen und Außen
16.30 - 17.30 Uhr: Steffen Preuß (Geschichte)/Sebastian Wichner (Philosophie): Multi-Kulti in der Schule - Berichte aus dem Alltag
18.00 - 19.00 Uhr: Bea Lundt (Flensburg): Die "koloniale" Mentalität und wie man sie abbaut

Freitag, 20. 2. 2015

Sektion I: Academia – kritische Blicke
9.00 - 10.00 Uhr: Noreen Krause (Tübingen): Spezielle Outcomes in Academia aus der internationalen Perspektive – Von Lehre und Forschung zwischen Freiheit und Rahmenvorgaben (Ausblick)
10.30 - 11.30 Uhr: Kien Nghi Ha (Berlin): Die Farbe des Wissens. Über dominanzkulturelle Ausschließungen, epistemische Hierarchisierungen, Rassifizierung und Weißsein im Wissenschaftsbetrieb

Sektion II: Identitäten zwischen Einheit und Vielheit
12.30 - 13.30 Uhr: Ram Adhar Mall (München/Jena): Kulturelle Selbstvergewisserung und die Identitätsproblematik: Eine interkulturelle Perspektive
13.45 - 14.45 Uhr: Jörn Rüsen (Essen): Einheit der Menschheit in der Vielheit der Kulturen – Zivilisierung des Ethnozentrismus durch Humanismus?
15.00 - 15.30 Uhr: Abschluss und Ausblick

Kontakt

Bärbel Völkel

PH Ludwigsburg
Reuteallee 46 D-71634 Ludwigsburg
07141/140396

voelkel@ph-ludwigsburg.de


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Deutsch
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