Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde 70 (2021), 4

Titel der Ausgabe 
Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde 70 (2021), 4
Weiterer Titel 
Schwerpunkt zu Waidhofen an der Thaya (Stadtbuch, Hausgeschichte)

Erschienen
Horn 2021: Selbstverlag
Erscheint 
viermal im Jahr (quartalsweise)
ISBN
0259-8957
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
€ 8,00 pro Exemplar

 

Kontakt

Institution
Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde
Land
Austria
Ort
Wien
c/o
Dr. Markus Holzweber Leopold Ernst Gasse 34-36/44 1170 Wien Tel.: +43 664 2836789 E-Mail: zeitschrift@daswaldviertel.at
Von
Markus Holzweber, WHB Waldviertler Heimatbund

Stadtbücher dienen der Dokumentation und Rechtssicherung, häufig werden daher Liegenschaftsgeschäfte und Testamente eingetragen. Dementsprechend funktional sehen sie üblicherweise aus. So beginnt Martin Roland seinen Beitrag über das Waidhofner Stadtbuch, das 1455 neu angelegt wurde. Die ältesten Einträge im Stadtbuch behandeln Rechtsgeschäfte aus dem Jahr 1383, bekannter ist allerdings die Initiale zu Beginn, die aus einem Notarssignet sowie einem Vogel mit einem langen, schmalen und leicht gebogenen Schnabel besteht. Seit dem Jahr 1971 wird der Vogel als Waldrapp identifiziert und der Autor des Beitrags stellte bereits einen Vortrag unter den Titel „Unser Stadtbuch hat einen Vogel“.

Georg Hammerschmidt beschäftigt sich in einer empirischen Studie mit Faktoren der Berufswahlentscheidung im ländlichen Raum. Am Beispiel von Zwettl geht er der Frage nach, wie die Berufswahl von Absolventinnen und Absolventen der vierten Klassse der neuen Mittelschule getroffen wird. Im Vergleich zu Österreich bzw. Niederösterreich (25 Prozent) besuchen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler eine Polytechnische Schule (40 Prozent).

Mit dem Haus Nr. 70 in Waidhofen an der Thaya beschäftigt sich Reinhard Preißl. Dieses Haus wurde wohl im 17. Jahrhundert errichtet und hat – wie der Autor herausgefunden hat – vieles zu erzählen: vermutlich wurde das Haus nach dem Dreißgjährigen Krieg abgebrochen, 1653 hat der Jude Löb mit dem Aufbau des Hauses begonnen. 1670 musste die jüdische Bevölkerung das Land verlassen, sodass das Haus den Besitzer wechselte. Durch drei Jahrhunderte diente das Haus als Wagnerei. Der letzte Wagner, Wilhem Gaukel, legte die Werkstätte 1968 still: „Im 68er Jahr bin ich in die Rente gegangen, mit 65 Jahren. Das war dann schon schlecht zum Schluss: da war ja nichts mehr. Die Landwirtschaft war schon ganz umgestellt auf Maschinen, und wie der Gummiwagen gekommen ist, war es aus.“

2020 wurde Muriel Fischer für ihre Vorwissenschaftliche Arbeit mit einem Preis des Waldviertler Heimatbundes ausgezeichnet. Die gekürzte Fassung erscheint nun mit dem Titel „Die ersten Bauern im Waldviertel“. In diesem Beitrag gibt sie einen Überblick über die Urgeschichtliche des Waldviertels.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Martin Roland
Das Stadtbuch von Waidhofen an der Thaya. Verwaltungsschrifttum als Mittel städtischer Repräsentation, S. 361–388

Georg Hammerschmidt
Faktoren der Berufswahlentscheidung im ländlichen Raum. Eine empirische Studie im Bezirk Zwettl, S. 389–403

Reinhard Preißl
Das Haus Niederthal Nr. 70 in Waidhofen an der Thaya – die alte Wagnerei, S. 404–427

Muriel Fischer
Die ersten Bauern im Waldviertel: ein urgeschichtlicher Überblick, S. 428–435

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