Vor 60 Jahren rückte Kuba ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit: Am 22. Oktober 1962 informierte US-Präsident John F. Kennedy die Weltöffentlichkeit, dass die Sowjetunion Atomraketen auf der Nachbarinsel stationiert habe. Nie war die Welt näher an einem Atomkrieg als in der Kuba-Krise.
Für Kuba war diese Episode ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte des – wie die Historikern Ada Ferrer schreibt – "manchmal intimen, manchmal explosiven, immer ungleichen" Verhältnisses zu den USA. Nach dem Tod des langjährigen Staatschefs Fidel Castro 2016 ist es um Kuba zwar ruhiger geworden, aber die Probleme der sozialistischen Republik haben sich in den vergangenen Jahren verschärft.
INHALT
Johannes Piepenbrink Editorial
Bert Hoffmann Erschöpfte Revolution. Kuba 60 Jahre nach der Raketenkrise - Essay
Tania Bruguera "Gute Kunst zwingt die Mächtigen, zu reagieren". Ein Gespräch über Kunst und Aktivismus in Kuba - Interview
Albert Manke Kleine Geschichte des Widerstands in Kuba
Gerd Koenen Kubanischer Sozialismus. Oder: Revolution als Wille und Vorstellung - Essay
Christopher Daase Von Kuba zur Ukraine. Zwei Nuklearkrisen im Vergleich
Reiner Pommerin Die Kuba-Krise 1962. Vorgeschichte und Verlauf
Antonia Bihlmayer Kalter Krieg um den Platz an der Sonne. Kuba und der deutsch-deutsche Systemwettstreit