Das Adjektiv „professionell“ ist schnell zu Hand, wenn es um die qualitative Einschätzung von populärmusikalischen Handlungen und Produkten geht. Sei es, dass etwas „professionell gemacht“ ist, sich im musikalischen Handeln eine „professionelle Haltung“ widerspiegelt oder der/die AkteurIn einfach ein „Profi“ ist oder zumindest so agiert. Das „Professionelle“ als Kategorie der Zuschreibung funktioniert in unserer alltäglichen und Fachkommunikation, es erleichtert uns in gewisser Weise die Verständigung über gemeinsam verhandelte Phänomene. Oft schwebt aber die ungeklärte Frage im Raum, wer oder was eigentlich bestimmt, wer oder was professionell ist. Unter diesem Themenschwerpunkt sind Beiträge aus der Musikpädagogik, der Musikwirtschaftsforschung, der Soziologie, der historischen Musikwissenschaft und der Popmusikforschung versammelt.
Vorwort
Musik und ProfessionalitätMusic and Professionalism
Charlie Bramley: Beyond the Boundaries of Professionalism - Introducing Anarcho-Pop into the Lexicon of Popular Music Studies and Education
José Gálvez & Benjamin Düster: „So schlecht, dass es wieder gut ist“ - Trash-Musik und die Frage nach Professionalität im Internetzeitalter
Christopher Jost: Professionalism as Style - Music Amateurs on YouTube and the Transformation of Production Techniques
Timor Kaul: Musikalische DIY-Praktiken des Sekundären und Professionalität der Beiläufigkeit - DJs und Producer im Bereich House/Techno
Thomas Krettenauer: ,Anything Goes‘ oder: Warum es sich lohnt, vom Amateur-Musicaltheater zu reden
Martin Lücke: Managementkompetenzen in der künstlerischen Rock- und Popmusikausbildung
Martin Lücke & Anita Jóri: Ausbildung für die Musikwirtschaft
Risto Pekka Pennanen: Materialising Invisible Musicians - Professionalism in Non-Classical Music in Habsburg Bosnia-Herzegovina, 1878–1918
Thomas Renz: Professionalität im Jazz zwischen künstlerischem Selbstverständnis und ökonomischer Arbeitsmarktrealität
Freie Beiträge – Free Contributions
Michael Fischer: Von der Operette zum Film - Intertextuelle und intermediale Aspekte beim Stoff Das Dreimäderlhaus
Beate Flath: Musik(wirtschafts)kulturen – eine Annäherung am Beispiel von Hatsune Miku
Cristina Pileggi: „My Empire of Dirt“ - Die audiovisuelle Biographie in Johnny Cashs Musikclip Hurt
Hans-Werner Retterath: Von der „Waffe im Volkstumskampf“ zum Integrationsmedium. Zum Funktionswechsel von Hugo Mosers Liederheft Volkslieder der Sathmarer Schwaben mit ihren Weisen von 1943 und dem Neudruck von 1953
Rezensionen – Reviews
Fischer, Günther und Manfred Prescher: An Tagen wie diesen. Berühmte Songzeilen und ihre Geschichte (FERNAND HÖRNER)
Gaupp, Lisa: Die exotisierte Stadt. Kulturpolitik und Musikvermittlung im postmigrantischen Prozess (DOMINIC LARUE)
Heiser, Jörg: Doppelleben. Kunst und Popmusik (STEPHANIE SCHMITT)
Herbst, Jan-Peter: Die Gitarrenverzerrung in der Rockmusik. Studien zu Spielweise und Ästhetik (KNUT HOLTSTRÄTER)
Hughes, Charles L.: Country Soul. Making Music and Making Race in the American South (CHRISTIAN SCHMIDT)
McCracken, Allison: Real Men Don’t Sing. Crooning in American Culture (KNUT HOLTSTRÄTER)
Morat, Daniel, Tobias Becker, Kerstin Lange, Johanna Niedbalski, Anne Gnausch und Paul Nolte: Weltstadtvergügen (KASPAR MAASE)
Neue Opern im „Dritten Reich“. Erfolge und Misserfolge. Hg. von Claudia Maurer Zenck (MATTHIAS KAUFFMANN)
Robinson, Roxy: Music Festivals and the Politics of Participation (CHRISTOFER JOST)
Rohe Beats, harte Sounds. Populäre Musik und Aggression. Hg. von Florian Heesch und Barbara Hornberger (SARAH CHAKER)
Sprang, Wilhelm: Der Volksliedsammler Anton Wilhelm von Zuccalmaglio. Von Liedertexten und ihren Melodien (KLAUS GRAF)